Wer hat Kalb getötet?: Wer hat Kalb getötet?: Kuhbaby wird auf der Weide gerissen und ausgeweidet

Ilsenburg - Ein neugeborenes Kalb ist in Ilsenburg über die Ostertage gerissen und komplett ausgeweidet worden. Wanderer entdeckten das tote Tier am Montagabend und verständigten Rinderhalter Lothar Eyermann. Dieser hatte bereits Mitte Februar eine vierjährige Kuh aus seiner Herde verloren. Da Ole Anders vom Nationalpark Harz damals nicht ausschließen konnte, dass die Highland-Angus-Kreuzung einem Luchsangriff zum Opfer gefallen ist, zahlte die Nationalparkverwaltung dem Rinderhalter einen Schadensausgleich.

Anders wurde auch dieses Mal zur Begutachtung des Schadens gerufen. Er untersuchte das getötete Kalb, nahm eine DNA-Probe und stellte eine Kamera neben dem Kadaver auf. Die Probe soll Aufschluss darüber geben, welches Tier für den Tod des Kalbs verantwortlich ist - und etwaige Schadensersatzansprüche klären. Die Kamera filmt automatisch, wenn sich ein Tier an dem Kadaver zu schaffen macht. Auch damit könnte mit etwas Glück der Angreifer überführt werden.

Anders glaubt nicht, dass ein Wolf oder ein Luchs das Kalb getötet hat - denn der für diese beiden Beutegreifer typische tödliche Biss in die Kehle des Opfers fehlt. Das Kalb könnte mit gesundheitlichen Problemen oder tot zur Welt gekommen und dann von Füchsen angefressen worden sein. Viehhalter Eyermann hält einen Luchsangriff auch für unwahrscheinlich, würde aber einen Wolf nicht ausschließen. „Der könnte die Geburt beobachtet und bei dem wehrlosen Kalb auf den Kehlbiss verzichtet haben“, sagt er. Jetzt hofft er auf die Kameraaufnahmen: „Ich denke, dass das Tier wiederkommt.“ (mz)