Versuchter Mord auf der B6? Versuchter Mord auf der B6 bei Wernigerode? Unbekannte werfen Stein von Brücke treffen Auto

Wernigerode - Es ist einer der schlimmsten Alpträume von Autofahrern: Ein Stein wird von einer Brücke geworfen, kracht - bei voller Geschwindigkeit - ins Fahrzeug ... Für einen 54-jährigen Halberstädter ist dieses Horrorszenario am Mittwochnachmittag auf der Bundesstraße 6 bei Wernigerode, in Fahrtrichtung Blankenburg, zur grausamen Realität geworden.
Wie durch ein Wunder wurde weder er noch seine 15-jährige Tochter, die mit im Wagen saß, verletzt. Nach Angaben der Polizei durchschlug der Stein mit einem lauten Knall das Glasschiebedach, das Auto geriet ins Schleudern.
Dem Fahrer sei es gelungen, es wieder unter Kontrolle zu bringen, sagte Michael Fricke, der leitende Einsatzbeamte. Dass die Insassen mit dem Schrecken davongekommen sind, „ist glücklichen Umständen zu verdanken“. Der Stein hätte sie treffen, das Auto hätte sich überschlagen können.
B6 Anschlussstelle Wernigerode-Zentrum: Stein von Brücke trifft Auto
Besonders dramatisch: Es ist nicht der erste Fall. Am 5. November dieses Jahres habe es einen identischen Angriff gegeben, so Fricke, etwa zur selben Zeit, ebenfalls unweit der Anschlussstelle Wernigerode-Zentrum, aber in Fahrtrichtung Goslar, ebenfalls sei ein Stein von der Brücke zwischen Wernigerode und Reddeber auf der Landesstraße 86 geworfen und ein Auto mit Glasdach getroffen worden.
Der Fahrer im aktuellen Fall zeigte starke Nerven: Er sei, wie Fricke sagte, erst rechts rangefahren - und dann persönlich nach Halberstadt gekommen. Kriminaltechniker nahmen ihm zufolge sofort die Ermittlungen auf. Ob es tatsächlich ein Stein war, der das Auto getroffen hat, und wie groß dieser war, konnte Fricke bis Redaktionsschluss noch nicht sagen.
Gefährlicher Eingriff in Straßenverkehr: Polizei sucht Zeugen
Man gehe aber davon aus. Auf der Brücke seien Betonsplitter gefunden worden, die darauf hindeuten könnten. „Dass ein Lastwagen den Stein hochgeschleudert hat, schließen wir aus“, sagte Fricke, ebenso, dass etwas zufällig heruntergefallen sei. Deshalb würden jetzt auch dringend Zeugen gesucht, die zur Tatzeit - 16.34 Uhr - möglicherweise verdächtige Personen auf der Brücke beobachtet hätten.
Mit dem Vorwurf des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ist es bei Steinwürfen von Brücken - die immer wieder vorkommen - nicht getan: In ähnlichen Fällen lautete die Anklage: versuchter Mord. Zeugen werden gebeten, sich im Polizeirevier Harz in Halberstadt unter 03941/67 42 93 zu melden. (mz)