Versetzung der Stabkirche Stiege Versetzung der Stabkirche Stiege: Der Kampf um jeden Euro

Stiege - Die Stabkirche am Albrechtshaus soll - um vor Vandalismus und Verfall geschützt zu werden - nach Stiege umziehen. Seit drei Jahren kämpft der Verein Stabkirche Stiege für dieses Vorhaben.
Bei der Jahreshauptversammlung des Vereins zeigte sich nun, dass die Arbeit beginnt, erste Früchte zu tragen.
„Wir haben einen unbefristeten Pachtvertrag unterschrieben für das Grundstück am Bahnhof“, erklärte Vorstandsmitglied Mathias Wenzel in der Runde. Das neue „Zuhause“ der Kirche ist also sicher.
Stabkirche Stiege: Rotes Flatterband an neuem Standort
Ein rot-weißes Flatterband zeigt inzwischen, wo die Kirche später einmal stehen könnte und gibt eine Vorstellung der Dimension des kleinen Gotteshauses.
„Das wirkt natürlich, wenn man das jetzt so sieht“, so Wenzel. Der Vertrag ist für den Verein ein wichtiger Meilenstein, ist er doch relevant für Förderanträge. Das Grundstück ist etwa 1.200 Quadratmeter groß und wird von einem Fußweg, der Straße und dem Bachlauf begrenzt.
Ein Baugutachten - eine Sachspende des Ingenieurbüros von Uwe Bornemann - liege inzwischen auch vor, fuhr Wenzel fort.
So wird die Stabkirche am neuen Standort leicht erhöht stehen, um bei Regen keine nassen „Füße“ zu bekommen. „Wasser, was vom Dorf die Straße runterläuft, soll sich vor der Kirche teilen“, erklärte Wenzel.
Geplant ist zudem, einen Parkplatz für die Besucher anzulegen.
Stabkirche Stiege: Überschreibungsvertrag ist wichtig
Die wichtigste zu nehmende Hürde ist noch immer der Überschreibungsvertrag. „Das ist unsere größte Baustelle - seit Jahren“, erinnerte Wenzel.
Das Ziel ist jedoch in greifbare Nähe gerückt. Die Stabkirche gehört derzeit noch der Adler Real Estate AG, die das Gebäude jedoch dem Verein überschreiben will.
Derzeit liegt eine erste Vertragsausfertigung vor, die der Verein mit einigen Änderungen an den Eigentümer zurückschicken will. „Die Kosten dafür tragen natürlich wir“, so Wenzel auf eine Nachfrage und fügte an: „Für uns ist das positiv.
Die Kirche wird für einen symbolischen Preis von einem Euro übertragen“, sagt Wenzel.
Gleichzeitig würde der Eigentums- und Standortwechsel bedeuten, dass - sollte sich der Verein irgendwann auflösen - die Kirche an den Grundstückseigentümer - also die Stadt Oberharz - übergehen würde.
Stabkirche Stiege: Umsetzung steht nichts im Wege
Der Umsetzung selbst steht nach Besuchen durch das Landesamt für Denkmalschutz und Archäologie und mehreren Fachunternehmen nichts im Weg.
So wurde bestätigt, dass die Kirche auch nach der Translozierung - so das Fachwort für eine Gebäudeversetzung - den Status eines Baudenkmals beibehält. Das Landesamt habe seine Unterstützung zugesagt, erklärte Vereinsmitglied Regina Bierwisch.
Damit bleibe vor allem die Finanzierung des Mammutprojektes zu klären. Diese soll vor allem durch Fördermittel abgesichert werden, der Verein müsste dann einen Eigenanteil leisten.
Der ersten Schätzung eines Planungsbüros nach, würde es voraussichtlich 500.000 Euro kosten, die Stabkirche vom Albrechtshaus nach Stiege zu transportieren.
Derzeit wartet der Verein auf eine präzisere Einschätzung eines Unternehmens, dass auf derartige Projekte spezialisiert ist.
Stabkirche Stiege: Es werden noch Spender gesucht
Knapp 30.500 Euro hat der Verein, der aktuell 75 Mitglieder zählt - nach dreijähriger Tätigkeit auf dem Konto. 2.420 Euro haben die Mitglieder in Form von Beiträgen eingezahlt.
Die übrige Summe wurde durch Spenden und bei Aktionen und Veranstaltungen rund um die Kirche eingenommen. Zwei große Spenden habe der Verein im Vorjahr erhalten - insgesamt rund 15.000 Euro.
In diesem Jahr haben die Mitglieder Einnahmen in Höhe von etwa 16.800 Euro generiert.
„Das ist hart erarbeitet“, betonte Wenzel und lobte das Engagement, dass die Mitglieder zeigten. „Es hat sich gelohnt, für uns war es ein tolles Jahr.“
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Der Verein hat ein Spendenkonto bei der Harzer Volksbank mit der IBAN: DE 53 8006 3508 4200 0203 00. (mz)