Tonfunk hat 1,55 Millionen Euro investiert Tonfunk hat 1,55 Millionen Euro investiert : Alles für die Wünsche der Kunden

Ermsleben - „Tonfunk hat wieder gebaut“ - Fred Lindecke, der technische Geschäftsführer des Unternehmens in Ermsleben, machte die Eröffnung des neuen Forschungs- und Technologiezentrums kurz und bündig.
Die Entwicklung des vergangenen Jahrzehnts sei sehr positiv gewesen, so dass die Mitarbeiterzahl der zur Tonfunk-Gruppe gehörenden Tonfunk Systementwicklung und Service GmbH sich mehr als verdoppelt habe und die Produktion vergrößert wurde. Nun bezieht die Entwicklungsfirma ein eigenes Gebäude
„Die Bereiche Konstruktion, Hardware- und Softwareentwicklung, Prüftechnik und Marketing haben wir räumlich zusammengefasst und ein Lager für die fertigen Produkte errichtet“, erklärt Fred Lindecke.
In den neuen Standort hat die Gruppe mehr als 1,55 Millionen Euro investiert und auf insgesamt 750 Quadratmeter Fläche neue Büros, Lager, Labors und Werkstätten geschaffen.
Produktprüfung wird gleich vor Ort erledigt
Zwar sind noch nicht alle Räume bezogen. Die Eröffnungsgäste konnten sich bei einem Rundgang aber bereits ein Bild davon machen, wie die 25 Mitarbeiter hier künftig arbeiten werden.
So wurde beispielsweise eine Fertigungshalle eingerichtet, „da wir Produkte, die wir entwickeln, auch prüfen müssen“, erklärte Lindecke. Eine Tür weiter wurden einige Anschauungsstücke aufgebaut. Diese umfassen komplexe Leiterplatten, die bis zu 1.024 Anschlüsse ermöglichen, aber auch einfachere Bauteile, wie sie in handelsüblichen Geräten - etwa Kaffeemaschinen - verbaut werden.
„Das sind alles kundenspezifische Lösungen“, fügte Lindecke an. Das Unternehmen bediene verschiedene Branchen von Automobilzulieferern über Medizintechnik bis hin zu Teilen der Schiffs- oder Fahrstuhlelektronik. „Wir haben derzeit über 1.000 Produkte in der aktiven Fertigung“, erklärte Lindecke. Entsprechend qualifiziert müssten die Mitarbeiter sein. In der Entwicklung würden deshalb deutlich mehr Ingenieure als Facharbeiter beschäftigt.
Ein Herzstück für interaktive Polizeiautos entwickelt
Etwas anschaulicher war schließlich eine Blaulichtanlage, wie sie an Polizeiautos angebracht ist. Das Unternehmen hat ein interaktives System entwickelt, mit dem Polizisten unterwegs eine digitale Anbindung an ihre Hauptzentrale nutzen können.
So können sie über den „MultiPC“ unterwegs Daten, beispielsweise Informationen zu Kennzeichen, abfragen.
„Er ist das Herzstück des interaktiven Funkstreifenwagens und das erste System am Markt, das Videoeigensicherung, Funk, Fahrzeugsysteme und IT für die Behördenfahrzeuge nutzbar macht“, erklärt René Grzega, Geschäftsführer der Entwicklungsfirma.
Angeschlossen ist das Gerät zudem an die Blaulichtanlage auf dem Dach und kann für andere Autofahrer sichtbar Schriftzüge wie „Bitte folgen“ auf dem Display durchlaufen lassen.
430 Mitarbeiter und 90 Millionen Euro Jahresumsatz
Die Tonfunk-Gruppe hat mehr als 430 Mitarbeiter und kann auf einen Gesamtumsatz von 90 Millionen Euro im Jahr verweisen. In den Geschäftsjahren 2012 bis 2014 hatte das Unternehmen mehr als zehn Millionen Euro in den Ausbau der Unternehmensgruppe investiert.
Bei Unternehmensgründung 1958 produzierte der damalige Handwerksbetrieb Plattenspieler und Antennenverstärker sowie hochwertige Messinstrumente und Stereodecoder. Die Holding wurde 2006 gegründet. (mz)