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Kindergärten im Corona-Modus Stadt Ballenstedt zieht nach Notbetreuung wegen Coronavirus eine positive Bilanz: Alles eine Frage der Kommunikation

Von Rita Kunze 16.07.2020, 14:56
Kinder sitzen im Rahmen der Notbetreuung in einem Kindergarten am Tisch beim Mittagessen. 
Kinder sitzen im Rahmen der Notbetreuung in einem Kindergarten am Tisch beim Mittagessen.  ZB

Ballenstedt - „Wir haben gelernt, wie wichtig Kommunikation untereinander ist“, sagt Christian Mühldorfer-Vogt, Leiter des Amtes für Bürgerservice und Kultur im Ballenstedter Rathaus, über die Organisation der coronabedingten Notbetreuung in den städtischen Kindertageseinrichtungen in den zurückliegenden Monaten.

Am 16. März wurden alle Kindertagesstätten und Schulen in Sachsen-Anhalt geschlossen. Inzwischen arbeiten die Kitas der Stadt Ballenstedt im „eingeschränkten Regelbetrieb“, sagt Mühldorfer-Vogt.

Neben strengen Hygiene- und Abstandsregeln bedeutet dies auch, dass sich der Alltag in den Kitas so viel wie möglich draußen abspielt: „Wir haben das Glück, dass unsere Einrichtungen ein relativ großzügig geschnittenes Umfeld haben.“

Amtsleiter Christian Mühldorfer-Vogt sprich von einem Lernprozess

Etwas mehr als 400 Kinder werden in den städtischen Krippen und Kindergärten betreut. „Die Notbetreuung in der Anfangszeit betraf drei bis fünf Kinder“, sagt der Amtsleiter. Die Organisation in dieser Zeit nennt er einen „Lernprozess“.

In dieser Situation sei es besonders wichtig gewesen, „dass man stündlich, täglich eine Kommunikation zustande bekommt.“ Ohne Nutzung der sozialen Medien wäre das schwierig gewesen.

„Es war eine außergewöhnliche Situation, und mit den einzelnen Verordnungen ist das Spektrum der systemrelevanten Berufe gestiegen - und damit auch die Zahl der Kinder“, sagt der Amtsleiter. Und: „Die Eltern haben eine unglaubliche Großmut und Langmut bewiesen.“

Allerdings sind nicht alle Eltern zufrieden, vor allem, was das Aussetzen der Kita-Beiträge betrifft. Die Stadt hatte Ende März mitgeteilt, dass die Kita-Beiträge für April nicht erhoben werden, „egal, ob die Notbetreuung in Anspruch genommen wurde oder nicht“, und nannte das „ein gutes und richtiges Zeichen an die Eltern“.

„Die Kita-Beiträge sollen vonseiten des Landes ersetzt werden. Darauf hoffen wir jetzt“, sagt dazu der Amtsleiter. Für den Mai gilt dies allerdings nicht. Dort sollen die Beiträge nur erlassen werden, wenn keine Notbetreuung genutzt wurde: „Wer die Notbetreuung auch nur wenige Tage in Anspruch genommen hat, ist für den gesamten Monat beitragspflichtig.“ (mz)