Spatenstich für Ortsumgehung bei Halberstadt Spatenstich für Ortsumgehung zwischen Harsleben und Halberstadt: Start für Ortsumgehung

Harsleben/Halberstadt - „Für uns ist das ein ganz großer Fortschritt. Wir haben jahrelang dafür gekämpft“, sagte Christel Bischoff, Bürgermeisterin der Gemeinde Harsleben, nachdem sie am Montag für den Neubau der Ortsumgehung B 79 zum Spaten gegriffen hatte.
Der lang ersehnte offizielle Baustart wurde mit Trommelwirbel begleitet, als unter anderem auch Rainer Bomba, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, sowie Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel den ersten Quadratmeter Fläche bearbeiteten.
An gleicher Stelle wird in den nächsten Monaten eine von insgesamt elf Brücken entstehen.
Entlastung des Durchgangsverkehr und verbesserte Anbindung
„Die neue Trasse wird Halberstadt und Harsleben deutlich vom Durchgangsverkehr entlasten und zugleich einen wichtigen Beitrag zur weiteren wirtschaftlichen Entwicklung der Region leisten“, sagte Thomas Webel.
Die Autofahrer würden zudem von einer verbesserten Anbindung an die künftige Bundesautobahn profitieren, stimmte Rainer Bomba zu.
Bauphase wird einige Einschränkungen mit sich bringen
Bis es nun soweit war, wurde jahrelang geplant, abgewägt und ausgearbeitet. „Dieser Prozess hat einen Zeitraum von gut zehn Jahren in Anspruch genommen“, erklärte Uwe Langkammer, Präsident der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt (LSBB).
Angesichts der vielen zu nehmenden Hürden ein akzeptables Ergebnis, befand er.
Die bevorstehende Bauphase werde für Anwohner und Autofahrer „nicht ohne Einschränkungen“ verlaufen, kündigte er an.
Doch das steigende Verkehrsaufkommen - bis 2030 werden voraussichtlich 16.000 Fahrzeuge täglich über die Straße rollen - sei unzumutbar. „Das wäre zu viel, das hält keiner aus“, so Bomba.
Südlich von Harsleben beginnt alles
Der erste Bauabschnitt beginnt südlich von Harsleben am Knotenpunkt mit der K 1322 und umfasst die Umgehung der Ortslage. Bis Ende 2018 soll dieser Teil fertiggestellt werden. Im zweiten Bauabschnitt, der 2019 realisiert werden soll, folgt die Umgehung der Stadt Halberstadt bis zur B 81.
Sind Lärm und Staub schließlich überstanden, werden die Harslebener am Tag der Freigabe den gewohnten Lärm wohl vermissen, mutmaßte der Staatssekretär.
Doch Bürgermeisterin Christel Bischoff, die selbst an der B 79 wohnt, widerspricht ihm: „Herr Bomba meint zwar, ich vermisse den Krach, aber ich bin mir ganz sicher, dass mir das nicht fehlen wird“, sagt sie und lacht.
B 79 wird später zurückgebaut
Dennoch sei sie dankbar, denn Bomba habe Wort gehalten, die Umgehung als eines der wichtigsten Projekte einzustufen und bis 2017 in die Spur zu bringen. „Das rechne ich ihm hoch an“, so Bischoff, die schon Pläne im Kopf hat, wie es nach der Bauphase weitergehen soll. „Die B 79 wird in Harsleben zurückgebaut.
Die Radweganbindung werden wir dann ausbauen“, kündigt sie an. Die Themen Grundschule und schnelles Internet hatte sie bei der Gelegenheit ebenfalls im Gepäck, denn: „Dafür ist er ja auch zuständig.“
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Die neue Umgehungsstraße wird zwischen Harsleben und Halberstadt beide Orte umfahren. Dafür werden 7,3 Kilometer Straße gebaut sowie 5,9 Kilometer Wirtschaftswege erstellt. Hinzukommen elf Brücken, die über vorhandene ländliche Wege, Gewässer und über eine Bahnstrecke führen. Die Baukosten werden voraussichtlich 38 Millionen Euro betragen. Bauherr ist die Bundesrepublik Deutschland. (mz)