Schwimmen Schwimmen: TSG GutsMuths trainieren wegen Hochwasserschäden in Harzgerode

Quedlinburg/MZ/dan/ifo - Die 100 Quedlinburger Schwimmer der TSG GutsMuths stehen nach den Sommerferien sprichwörtlich auf dem Trockenen. Zumindest in ihrer heimischen Sportstätte im Damm ist bis zum Jahresende an regelmäßiges Schwimmtraining nicht zu denken. Die Dachkonstruktion muss repariert werden. Dennoch versuchen die Schwimmer so gut es geht, weiter zu trainieren.
Vier Wochen lang fahren sie jetzt nach Harzgerode. „Ich habe da mal zu DDR-Zeiten trainiert, aber so klein hatte ich es nicht in Erinnerung“, gesteht Trainer Gerald Heitmann. Er sei zwar froh, dass die Schwimmer in Gruppen zu je 30 Kindern und Jugendlichen im wöchentlichen Wechsel im Unterharz trainieren können, doch ein Leistungstraining sei dort kaum möglich. „Das ist ein kleines blaues Becken.“ Nach den vier Wochen denken die Verantwortlichen um Abteilungsleiter Michael Rawald daran, vielleicht Trainingslager in anderen Hallen durchzuführen.
Ausweich-Halle schwer zu finden
Doch die TSG-Sportler haben ein Problem: „Wir schwimmen nicht im Geld, nur im Chlorwasser“, sagt Heitmann und lacht, obwohl ihm nicht nach Lachen zumute ist. Sie hätten schon bei den Halberstädter Sportfreunden angefragt, ob es möglich sei, mit Quedlinburgern zu deren Trainingszeiten zu kommen. „Aber der Schwimmverein ist voll. Hurra schreit kein Verein.“
Die Quedlinburger haben zudem das Ziel, weiterhin Landesleistungsstützpunkt zu bleiben. Eine Schwimmerin wollen sie nächstes Jahr an die Sportschule delegieren. Da ist häufiges Training zwingend notwendig. „Sie trainiert in Wernigerode“, sagt Heitmann. „Die Stimmung ist gedämpft“, berichtete er. Die jüngeren Schwimmer wollen nicht alle mit nach Harzgerode. Trockentraining ist angesagt. „Wir haben donnerstags die alte Kleersturnhalle gebucht.“ Was sie dort machen? Heitmann nennt Krafttraining wie Liegestütze, Dehnungsübungen und Läufe zur Verbesserung der Beweglichkeit. „Das kann man als Schwimmer schon mal gebrauchen“, erinnert er sich an seine eigene Jugend.
Erfolge in Niedersachen
Doch auch wenn die Bedingungen derzeit nicht gut sind, Gerald Heitmann verweist auf Erfolge der Enthusiasten in Niedersachsen. Anna Schöne, Sophie Bodenstab, Markus Schöne und Florian Rawald folgten mit Micha Rawald der Einladung nach Braunschweig und kämpften um den „Heinrich der Löwe Pokal“. Gina und Julia Heitmann nahmen mit Trainer und Vater Gerald Heitmann die Herausforderung in Goslar an.
„Sophie Bodenstab gewann bei ihren Starts nicht nur weiter an Wettkampferfahrung, sondern jedes Mal das begehrte Edelmetall“, lobte Rawald. Über 50 Meter Schmetterling konnte die Zehnjährige sogar mit einer persönlichen Bestzeit von 1:01,69 Minuten Gold verbuchen. Auch Florian verbesserte seine Zeiten und sicherte mit dreimal Silber und einer Goldmedaille Mannschaftspunkte. Nicht schlecht staunten die Trainer über seine Leistung auf 100 Meter Lagen. „Hier konnte er nach der langen Trainingspause sogar seine alte Zeit um 13 Sekunden verbessern“, lobte Heitmann. Aber auch die Geschwister Schöne setzten sich in ihren Jahrgängen durch. Markus wurde mit dreimal Gold sogar Tagesbester.
Gina und Julia Heitmann setzten sich in Goslar in Szene. Leicht angeschlagen brachte es Gina auf drei Siege und dreimal Silber. Julia ergänzte den Medaillenspiegel mit Gold, Silber und dreimal Bronze. Die Trainer lobten besonders die Einsatzbereitschaft der Schwimmer und Eltern, „die nicht nachlassen möchten, ihre Kinder zu motivieren.“ Dass beachtliche Ergebnisse möglich sind „und vieles sich tatsächlich im Kopf abspielt, beweisen die sechs Schwimmer.“