Schiedsrichtermangel im Harz Schiedsrichtermangel im Harz: Neue Schiris auf dem Fußballplatz

Quedlinburg - Der Mangel an Schiedsrichtern in Harz zwingt den Kreisfachverband Fußball zunehmend dazu, dass in den Ligen auch am Sonntag gespielt werden muss. In der Hauptspielzeit am Samstagnachmittag stehen einfach nicht mehr genügend Schiris zur Verfügung. Sogar aus den Nachbarkreisen mussten zuletzt immer wieder Männer in Schwarz angefordert werden. Das verteuert die von den Vereinen zu tragenden Fahrtkosten. Doch die Aufrufe an die Vereine, den KFV mit Freiwilligen für die Schiedsrichterausbildung zu unterstützen, tragen erste Früchte. Der KFV Harz hat seit einigen Tagen 14 neue Schiedsrichter.
Sehr erfreut zeigte sich Schiedsrichter-Lehrwart Robin Enkelmann (Blankenburg) über die Motivation und das Interesse der 14 neu Ausgebildeten, denen an vier Lehrabenden die 17 FIFA-Fußballregeln näher gebracht wurden. „Dabei wurden unter anderem die Themen das Spielfeld, unsportliches Betragen und verbotenes Spiel sowie Abseits intensiv behandelt“, informierte Tim Kohnert, der Pressesprecher des Schiedsrichterausschusses. Unterstützung erhielt Enkelmann durch die Lehrstabsmitglieder Siegfried Ulber, Tim Heyer und Christian Kliefoth.
„Die Neulinge können stolz auf ihre Leistungen sein und wir sind froh, 14 neue Sportfreunde – darunter sogar zwei Schiedsrichterinnen - gewonnen zu haben. Wir wünschen allen immer „Gut Pfiff und Wink“, so Enkelmann.
Am Ende des Lehrgangs seien die Fußballregeln in Form einer schriftlichen Prüfung, die alle Teilnehmer bestanden, abgefragt. „Mit voller Punktzahl glänzten dabei Lennart Reimann, Ralf Schönwald und Carsten Kühne“, hob Enkelmann hervor. „Dennoch können wir uns nicht ausruhen, und die Arbeit des Schiedsrichterausschusses wird natürlich fortgesetzt. Wir verlieren einfach immer noch zu viele Schiedsrichter“, betonte Enkelmann. Dies habe unterschiedlichste Gründe. „Zum einen scheiden immer mehr Kollegen aus alterstechnischen und beruflichen Gründen aus. Zum anderen fehlt bei einigen seitens der Vereinsfunktionäre, Spieler und Zuschauer auch der Respekt“, so Schiedsrichterobmann des Harzkreises Christian Kliefoth (Quedlinburg). Er setzt hier auf die Mitarbeit und vor allem Akzeptanz aller. „Spieler lernen das Fußballspielen und Schiedsrichter eben das Pfeifen. Alle sollten Schiedsrichtern auch Fehler zugestehen. Es wird kein Schiedsrichter von sich behaupten, dass er ein Spiel ohne Fehlentscheidung über die Bühne bringt. Dies wird aber wohl auch kein Spieler von sich sagen können. Umso wichtiger ist, dass wir den Respekt gegenüber dem 23. Mann nie verlieren“, so Kliefoth. Ein Dankeschön richtete der Schiedsrichterausschuss im Namen des KFV Harz an die Verantwortlichen vom FSZ Halberstadt für die Nutzungsmöglichkeit der Räumlichkeiten und an den FSV Grün-Weiß Ilsenburg für die Übermittlung von zehn neuen Schiedsrichtertrikots für den Nachwuchs. (mz/dan)