1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Harz
  6. >
  7. Reitsport: Reitsport: Cardique schneller als Karaco

EIL

Reitsport Reitsport: Cardique schneller als Karaco

Von Maike König 17.09.2012, 14:39

Allrode/MZ. - Bis zum letzten Hindernis hielten die Zuschauer gespannt die Luft an, dann jedoch war klar, dass Amke Stroman ihren Vorjahressieg im Springreiten um den "Großen Preis von Sachsen-Anhalt" nicht wiederholen kann. Zwar hatte ihr Pferd Karaco auch die letzten weiß-rot gestrichenen Stangen fehlerfrei überwunden, insgesamt war der Ritt mit 36,76 Sekunden aber zu langsam. So musste sich die für den Reitverein Heiderand Schlaitz-Plodda startende Amazone, die 2011 die ersten drei Plätze belegte, Markus Merschformann aus Nordrhein-Westfalen geschlagen geben. Der Mannschaftseuropameister von 1997 hatte mit einem beherzten Ritt auf Cardique nur 36,51 Sekunden für den Parcours der schweren Klasse mit drei Sternen benötigt. Zweiter wurde Max-Hilmar Borchert (RV Stechlin-Menz, 36,70 Sekunden).

Bereits zum achten Mal hatte der Reitverein "Harzer Land" mit dem gleichnamigen Reitsportzentrum im Wellness- und Sporthotel Allrode das Hotelturnier "Harzer Land" ausgerichtet. Von Donnerstag bis Sonntag bedeutete dies einmal mehr Reitsport der Extraklasse.

Den Höhepunkt bildete das Drei-Sterne-S-Springen um den "Großen Preis von Sachsen-Anhalt", das 62 Reiter-Pferd-Paare aus der gesamten Bundesrepublik in den Harz lockte. Hunderte Zuschauer säumten am Sonntag den Springplatz und verfolgten Eis-schleckend die Auftritte der Spitzen-Reiter. Wo im vergangenen Jahr noch Regenschirme aufgespannt wurden, spendeten nun Reitsportfans mit Sonnenbrillen frenetischen Beifall.

"Das ist wirklich faszinierend", meinte Dietrich Hagedorn begeistert. Zusammen mit seiner Frau war er aus Güntersberge gekommen, um sich zum ersten Mal das Allröder Springturnier anzuschauen. "Eine super Atmosphäre und ein echtes Highlight für den Harz", lobte das Ehepaar, das trotz gehörigem Respekt vor den großen Tieren 2013 wiederkommen möchte.

Das freut Andreas Grübe, den Vorsitzenden des ausrichtenden Reitvereins. Durchweg positives Feedback habe er die letzten vier Tage bekommen, resümierte er. "Die Reiter sehen unser Turnier hier immer als Abschluss der grünen Saison", weiß er. Viele würden mit der kompletten Familie anreisen, die sich dann während der Turniertage im Hotel entspanne. Alles habe prima geklappt. Auch im zeitlichen Ablauf habe es keine Verzögerungen gegeben. Und das, obwohl man in diesem Jahr erstmals die kleineren Prüfungen wie A- oder L-Springen auf den Sonnabend gelegt hatte. "Auf diese Weise wollten wir den Reitern aus der Region, die ja meistens keine Profis sind, auch die Möglichkeit geben, hier zu starten", verrät Grübe den Grund für die Änderung.

Zwölf Starts und ein Platz sieben

Insgesamt acht Reiter aus dem Altkreis Quedlinburg hatten für die verschiedenen Prüfungen gemeldet. Gleich zwölfmal ging Matthias Krieg aus Königerode im Laufe der vier Wettkampftage an den Start. Allerdings sah er sich in diesem Jahr ein wenig vom Pech verfolgt. "Mich hat immer ein Fehler durch jedes Springen begleitet", haderte Krieg am Sonntag ein wenig mit seinem Abschneiden. Dabei habe er momentan sehr gute Pferde, die auch prima gegangen seien. "Wenn das Starterfeld jedoch so groß ist, ist man mit einem Fehler sofort weg", so Krieg. Deshalb blieb ein siebter Platz im M*-Springen sein bestes Ergebnis.

Katja Wölfer wird Fünfte

Ein wenig besser lief es für seine Vereinskameradin Katja Wölfer, die sich auf Lilly-Pep im A**-Springen den fünften Platz sichern konnte. In derselben Prüfung belegte Jasmin Steckel, ebenfalls vom Reit- und Fahrverein Königerode und Umgebung, auf Campari den neunten Platz. In der Springprüfung Klasse L ging der Ditfurter Tilo Pohle auf Deister 88 an den Start und sicherte sich in 68,69 Sekunden Platz sechs. Ebenfalls für den Reitverein Bodeaue Ditfurt startete Sandra Schneider, die auf Scudera Platz zwei in der Springprüfung A** belegte. Mit 49,57 Sekunden fehlte ihr nur eine Sekunde auf den Sieger René Böhme aus Sangerhausen. Auch Johannes Hohmann aus Badeborn erhielt unter viel Beifall für seinen vierten Platz in der Führzügelklasse eine weitere Schleife für den Altkreis.

2013 besteht erneut die Möglichkeit, Platzierungen in Allrode zu sammeln. Dann soll die Galaveranstaltung am Freitagabend ausgebaut werden, weiß Andreas Grübe. Bereits diesmal hätten die Fahrquadrillen mit Kaltblütern und Shetlandponys, Römerwagenrennen und vor allem die Schwarzlichtquadrille als Höhepunkt die Zuschauer begeistert. Grübe hat schon eine Idee, um dieses Highlight im kommenden Jahr noch zu toppen. Das werde aber noch nicht verraten, sagte er schmunzelnd.