Reinstedt Reinstedt: Bau des Lärmschutzwalls wird gestoppt

Reinstedt - Der Bau des Lärmschutzwalls auf dem Gelände der Motorsportanlage „Harz-Ring“ in Reinstedt ist vorerst gestoppt. Grund: Das von der MGA-WM Bauschuttrecycling Reinstedt GmbH verwendete Material darf so nicht in den Wall eingebaut werden.
Laut Einschätzung eines Experten aus dem Fachbereich handelt es sich dabei unter anderem um Kunststoffmatten mit Bruchstücken von Putz. „Recycelte beziehungsweise recycelbare Materialien dürfen verwendet werden, aber in dieser Form geht das nicht“, so Manuel Slawig, Sprecher des Landkreises Harz.
Ausgelöst wurde der vom Bauordnungsamt verhängte zeitweise Baustopp ursprünglich durch einen Leser, der die Arbeiten gesehen und die MZ informiert hatte. Von der Froser Straße aus seien ihm die Staubwolken und die Platten aufgefallen, die für den geplanten Wall einplaniert worden seien.
Das Umweltamt des Landkreises kontrollierte daraufhin am Freitag die Arbeiten und veranlasste, dass das Material beseitigt werden muss. Sobald das geschehen ist, soll es eine erneute Kontrolle des Umweltamtes geben, sagte Slawig. Danach könne der Bau fortgesetzt werden.
Der Lärmschutzwall war im vergangenen Jahr vom Landkreis Harz genehmigt worden. „In dieser Baugenehmigung sind in diversen Nebenbestimmungen Anforderungen an den Einbau von Mineral- und Bodengemischen in den Lärmschutzwall gestellt“, teilte das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt der MZ auf Nachfrage mit.
Während das Landesverwaltungsamt für das Überwachen der Recycling-Anlage selbst zuständig ist, verantwortet der Landkreis die Kontrollen beim Errichten des Lärmschutzwalls und der dazu gehörigen Bodenanalysen.
In der Baugenehmigung ist außerdem festgelegt, dass das Material, das für den Lärmschutzwall verwendet werden soll, regelmäßig zu untersuchen ist. „Alle 2.000 Kubikmeter muss der Bauschuttabfall beprobt und analysiert werden“, so das Landesverwaltungsamt. „Die Ergebnisse sind sieben Tage vor dem beabsichtigten Einbau dem Landkreis Harz als zuständige Behörde mitzuteilen.“
Wie Werner Mähnert, Geschäftsführer der MGA-WM Bauschuttrecycling Reinstedt GmbH, sagt, sei das Problem nicht das verwendete Material an sich, sondern dessen Größe gewesen. „Wir wurden angewiesen, dass das Material geschreddert werden muss.“ Seine Mitarbeiter hätten zu große Platten eingebaut, was nicht konform mit der Baugenehmigung des Landkreises sei. „Ich habe mich entschuldigt, wie man das bei einem Fehler macht“, so Mähnert.
Auch Manuel Slawig erklärte, dass es keine Diskussionen zwischen Umweltamt und der Bauschuttrecycling GmbH gegeben habe. „Das Unternehmen war sehr einsichtig“, so Slawig. „Die Mitarbeiter haben direkt mit der Beseitigung des Materials begonnen.“ (mz)