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QSV gegen SG Stahl Blankenburg  QSV gegen SG Stahl Blankenburg : Eine Klasse für sich

Von Volker Degen 22.03.2016, 18:14
QSV-Torjäger David Weist nimmt Maß,  Blankenburgs Michael John kann den Ex-Teamkameraden aus Thalenser Zeiten nicht aufhalten.                         
QSV-Torjäger David Weist nimmt Maß,  Blankenburgs Michael John kann den Ex-Teamkameraden aus Thalenser Zeiten nicht aufhalten.                          Detlef Anders

Quedlinburg - Spannung pur war am letzten Spieltag in der B-Jugend-Handballer in der Sachsen-Anhalt-Liga beim Spiel des QSV gegen Eintracht Gommern angesagt. Höchst unglücklich verloren dabei die Schützlinge von Marco Frye mit 24:25 und verabschiedeten sich aus der höchsten Klasse des Landes. Wer auf ähnliche Spannung im Bezirksliga-Derby der Herren gegen Blankenburg gehofft hatte, wurde jedoch enttäuscht. Nur in den ersten 20 Minuten konnten die Stahl-Handballer mit dem Tabellendritten mithalten. Der QSV gewann 39:23. Blankenburgs Verantwortlicher Rene Malter war total bedient: „Natürlich waren wir ersatzgeschwächt, aber damit dieses Debakel zu erklären, wäre falsch. Die Quedlinburger waren uns in allen Belangen überlegen. Allein die Abspiele von David Weist waren eine Klasse für sich.“

QSV-Torwart Yves Ballin setzte gleich nach 30 Sekunden ein Achtungszeichen, denn er hielt den ersten Strafwurf der Gäste. André Glesmann und Falko Leweling legten zum 2:0 vor, doch noch ließen die Blankenburger nicht locker. Bis zur sechsten Minute drehten sie das Ergebnis, Stahl führte 3:2, denn so richtig fand die Abwehr des QSV keine Bindung. Der QSV-Angriff nahm jedoch Fahrt auf. Mit schnellen Ballstafetten wurden die Lücken in der Gästeabwehr aufgedeckt. Mathias Bollmann konnte sich so gleich mehrfach von der Rechtsaußenposition auszeichnen.

Blankenburger "wissen nicht, wo der Ball ist"

Den letztmaligen Anschlusstreffer zum 5:6 erreichte die SG Stahl vom Sieben-Meter-Punkt. In den verbleibenden zwölf Minuten bis zur Pause wurden die Gäste dann an die Wand gespielt.

Auftakt dafür war ein zentimetergenaues Abspiel von Ballin auf Christian Leweling, welches dieser mit einer akrobatischen Einlage verwandelte. Jetzt stand auch die QSV-Abwehr so, wie Trainer Erwin Roscher es in den letzten Spielen gewohnt war. Immer wieder wurden die einfallslosen Angriffe der Gäste durch schnelles Verschieben abgewehrt und die resultierenden Konter stachen. Nach längerer Krankheitspause stand Kreisläufer Steven Martinke wieder auf der Platte. Durch verdeckte Anspiele von David Weist und Leweling konnte er sich oft in Szene setzen. Beim 13:7 narrte er mit einer Körpertäuschung gleich zwei Gegenspieler. Bis auf ein schönes Tor von Michael John hatten die Blankenburger in dieser Phase nichts entgegenzusetzen. Den ersten Zehn-Tore-Vorsprung erzielte Erik Wilkerling mit einem gekonnten Heber. Mit 20:10 ging es in die Pause.

Für den ehemaligen QSV’er Tino Winkelmann waren die Schnelligkeitsvorteile ausschlaggebend: „Die Blankenburger wissen doch teilweise gar nicht, wo der Ball ist.“

Den zweiten Abschnitt nutzte Roscher für etliche Wechsel. Zum ersten Einsatz kamen so die A-Jugendlichen Fabian Sorkalle und Benjamin Laberie. Beide wurden vor dem Herren-Spiel zusammen mit ihrem A-Jugend-Team für den zweiten Platz in der den Spielbezirk übergreifenden Liga geehrt.

Ergebnis hätte höher liegen können

Die vielen Änderungen taten dem Spielverlauf aber keinen Abbruch. Bis auf 29:14 wuchs der Vorsprung an. Die Gäste konnten sich bei ihrem besten Spieler, Torwart Axel Fickenwirth, sowie bei Pfosten und Latte ihres Tores bedanken, dass es kein krasseres Ergebnis wurde. Da die Konzentration beim Gastgeber langsam nachließ, konnte Stahl sogar noch ein wenig Ergebniskosmetik betreiben. Bemerkenswert aus QSV-Sicht war noch das erste Tor von Laberie bei den Herren und ein wunderschönes Tor von Falko Leweling nach einem Kempa-Trick von David Weist.

QSV: Ballin, Muschalla, F. Leweling (7), Wilkerling (1), Kamalev (1), Bollmann (6), Martinke (5), Laberie (1), Sorkalle, Ch. Leweling (5), Weist (11/3), Glesmann (2). (mz)