Verstopfte Gullys, Mülltonnen MZ-Redakteure sprechen mit Anwohnern über Probleme in Harzgerode: Verstopfte Gullys, Mülltonnen, Schlaglöcher

Harzgerode - Ein Teil der Fassade zum Markt hin ist schon abgestützt: Richard Schmid bewegt die Zukunft des Hauses Markt 5 in Harzgerode. „Ich möchte nicht“, sagt er und zitiert eine Formulierung, die Harald Koch, Vorsitzender des Harzgeröder Kultur- und Heimatbundes, im Zusammenhang mit einem anderen Gebäude verwandt hat, „dass das Haus denkmalgerecht zusammenrutscht.“
Richard Schmid regt Ankauf des Hauses am Markt 5 durch die Stadt an
Er, sagt Schmid, fände es „hervorragend, wenn die Stadt von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch macht.“ Alternativ kann Richard Schmid sich auch vorstellen, dass ein Verein oder eine zu gründende Genossenschaft sich des Hauses annimmt.
Richard Schmid gehörte zu den Besuchern am MZ-vor-Ort-Stand am Donnerstag auf dem Harzgeröder Marktplatz. Hier wollten die Reporter der Lokalredaktion mit Bürgern in Kontakt kommen und Anregungen für Themen, Hinweise sowie Kritiken an ihrer Heimatzeitung aufnehmen.
Dabei kamen immer wieder Leser an den Stand, die mehr und vielfältigere Berichte aus dem Lokalsport lesen wollen. Sie wünschen sich mehr Berichte über Sportvereine aus dem Altkreis Quedlinburg, wobei einigen zudem die Fußballberichterstattung im Vergleich zu anderen Sportarten zu umfangreich ist: „Schreiben Sie mal was über Angler!“, hieß es da unter anderem.
Hans Eue ärgert sich über den schlechten Zustand einiger Straßen
Hans Eue liebt seine Heimatstadt. „Mir gefällt, dass ich gleich im Wald bin, wenn ich aus dem Haus gehe“, sagte der Harzgeröder. Weniger schön findet er allerdings den Zustand mancher Straßen, vor allem von der Stolberger Straße kommend am Silberhüttenweg: „Da sind nur noch Asphaltlöcher.“ Auch die Einfahrt zum Parkplatz am Torteich braucht seiner Meinung nach eine Reparatur: „Das ist dort sehr ausgefahren.“
Naturschutz ist ein Thema, das Ursula Losse am Herzen liegt. Umso mehr stört es sie, wenn Landwirte Schädlingsbekämpfungsmittel auf den Feldern ausbringen. Der Harzgeröderin fällt das auf, wenn sie beispielsweise am Albertinenweg spazieren geht. Freitags und samstags werde da oft gespritzt, sagte sie.
Ursula Losse hat einen kritischen Blick auf Schädlingsbekämpfung in der Landwirtschaft
Jutta Bohms stört, dass oft schon Sonntagmittag Mülltonnen draußen stehen und gelbe Säcke am Straßenrand liegen, die durch den Sturm herumgeflogen seien. „Das sieht einfach nicht schön aus. Wir haben auch Urlauber“, sagte sie. Abgefahren werde montags, „das reicht, wenn man das Montagfrüh rausstellt“.
Harald Koch freut sich, dass sich an der ehemaligen Eisenhütte in Mägdesprung etwas tut – wogegen die Schuttberge nach der Brandkatastrophe in der Kutscherstube noch immer liegen. „Man hört auch nichts, warum das so ist“, sagte er und nannte ein weiteres Thema: Ein Großteil der Einläufe auf den Straßen sei durch Blattwerk, Reste von Streugut und Dreck verstopft; bei dem starken Regen vor gut einer Woche habe das Wasser nicht ablaufen können und habe Grundstücke überflutet.
Hier, findet er, müsse der Zweckverband Ostharz von sich aus kontrollieren und handeln - oder die Stadtverwaltung dazu auffordern. Ein Thema für den Vorsitzenden des Kultur- und Heimatbundes ist auch, dass großes Augenmerk auf die Straße der Romanik gelegt, hier auch finanziell unterstützt werde, kleinere Orte, Museen oder Heimatstuben aber nicht. „Verständlich auf der einen Seite, auf der anderen tut es einem manchmal weh.“ Wie er hinzufügte, bekomme der Kultur- und Heimatbund auch Hilfe - von der Stadt, der Sparkasse, der Kiti-Maluche-Stiftung. „Aber sonst interessiert es keinen.“
Erfreulich dagegen: Am 28. und 29. Juni wird in Harzgerode wieder das „Sommermärchen“ gefeiert. „Das haben wir auch unserem sehr aktiven Bürgermeister zu verdanken“, sagte Harald Koch. „Hier tut sich wirklich was in der Stadt.“
Lob für den Bürgermeister - „er setzt sich sehr ein“ - gab es auch von Erika Wallesch. Sie wünscht sich in der MZ ein größeres Kreuzworträtsel, erfreut sich an den Leserfotos von Landschaften und Tieren - und regt an. über die Arbeit des Neudorfers Andreas Döring zu berichten, der sich darum kümmere, dass freilaufende Katzen kastriert würden. Und die Albertine noch einmal vorzustellen: „Das ist ein tolles Bad, es lohnt sich, dass es mal erwähnt wird.“ Und wenn der ermäßigte Eintritt vielleicht schon ab 15 Uhr gelten könnte, werde es noch mehr genutzt, denkt sei.
Solveig Feldheim machte schon einmal auf „Move utopia“ aufmerksam, ein Festival der Alternativen, das vom 10. bis 14. Juli in der Alten Heilstätte gefeiert wird. (mz)
