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Leichtathletik Leichtathletik: Den Wälzer neu entdeckt

Von Grit Köhler 23.07.2012, 16:57

Quedlinburg/MZ. - "Es wird langsam Sommer", stellte der Hochsprungkampfrichter Max Weitowitz fest. Vielleicht lag es ja am Superwetter und an der sehr guten Vorbereitung zur Ausrichtung des Wettkampfes durch die Abteilung Leichtathletik der TSG GutsMuths Quedlinburg, dass sich die Athleten in Quedlinburg rundum wohlfühlten und überwiegend maximale Erfolge einholen konnten.

Kai Quandt (M 45) vom ausrichtenden Verein wollte seine Fitness vier Wochen vor seinem Zehnkampfstart bei den Europameisterschaften der Senioren in Zittau testen. Er steigerte sich am ersten Tag immer mehr in den Wettkampf rein. Erwischte er in 100 Meter Sprint noch einen schlechten Start, so sprang er mit 5,91 Metern im zweiten Weitsprungversuch fast seine persönliche Bestweite von 6,00 Metern und versetzte dann die Hochsprung-Jugend von heute mit seiner ausgefeilten Wälzertechnik in Staunen. Hier übersprang er letztendlich die 1,64 Meter. Den ersten Wettkampftag beschloss Kai mit einem neuen Landesrekord der Altersklasse M 45 im 400-Meter-Sprint mit 54,24 Sekunden. Hochmotiviert nahm er die 110 Meter Hürden in Angriff. "Er kann eine 17'er Zeit schaffen", meinte sein Freund Klaus Raymund. Leider konnte er den "Zug zur Hürde" nicht über die Distanz halten und lief mit einer Zeit von 18,60 Sekunden ins Ziel. Im Stabhochsprung erreichte Quandt wieder eine neue persönliche Besthöhe von 3,20 Metern und wies damit letztendlich einen Punktestand von 5 153 nach den Disziplinen Speer und 1 500 Meter vor. Er übertraf damit seine Bestleistung von den Mitteldeutschen Meisterschaften 2011 in Leipzig um 21 Punkte.

Fricke verpasst Stadionrekord

Steffen Fricke (Männer) reiste mit sieben Athleten des VfB Germania Halberstadt an. Konstantin Rust (U 16) schaffte genau wie Jennifer Kunze vom ASC Sangerhausen (U 16) im Block Sprint / Sprung die Qualifikation zu den Deutschen Jugend-Blockwettkämpfen, die im August in Wesel stattfinden.

Steffen Fricke selbst war sich unsicher, ob er wegen einer noch nicht vollständig ausgeheilten Knieverletzung überhaupt hochspringen kann. Dass er ein Kämpfer ist, zeigte er mit übersprungenen 2,00 Metern im Hochsprung und dem knapp verpassten Stadionrekord von 2,04 Metern. Mit den Ergebnissen der Wurfdisziplinen Kugel (14,40 m) und Diskus (43,48 m) ging er hochzufrieden am zweiten Tag in den Stabhochsprungwettkampf. "4,40 Meter habe ich noch nie geschafft", ließ er beim Aussetzen von 4,30 Metern verlauten. Mit der Knieverletzung wollte er Kraft sparen und einen persönlichen und Stadionrekord aufstellen. Er zeigte mit sehr guter Technik, dass er die Höhe schaffen kann, riss aber dreimal und ging mit 4,20 Metern in die Punktewertung.

Lob für Anlage und Orgteam

"In Salzgitter und Umgebung gibt es wenige Möglichkeiten, an einem Mehrkampf teilzunehmen", sagte der Vater von Martha Wiencke (U 18) vom SV Borussia Salzgitter, die im Siebenkampf einen neuen Kreisrekord aufstellen wollte. Dies gelang mit 3 912 Punkten.

"Trotz der schönen Anlage", wie der Vater von Leonhard Hermsdörfer (Harburg) lobte, "war bei Leonard der Wurm drin". Im Block Sprint / Sprung der U16 konnte er im Hochsprung seine Bestleistung (1,72 m) nicht erreichen und verpasste mit 2 702 Punkten die Qualifikation (2 800) zu den Deutschen Jugend Blockwettkämpfen.

"Diesen Wettkampf merken wir uns vor", war als Lob für die Durchführung einschließlich dem leckeren Catering von Trainern und Eltern genauso aus Harburg wie auch aus Salzgitter und Dessau zu hören. Dieses Lob gilt den vielen Helfern und Kampfrichtern, denn nur durch ihr Engagement und ihre gute Laune konnte eine so gute Wettkampfatmosphäre entstehen.