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L239 in Friedrichsbrunn L239 in Friedrichsbrunn: Fragen und Antworten zu den geplanten Bauarbeiten

Von Detlef Horenburg 30.01.2017, 09:55
Der Ausbau der Ortsdurchfahrt in Friedrichsbrunn ist verschoben. Der Straßenbelag soll erneuert, eine Entwässerung gelegt werden.
Der Ausbau der Ortsdurchfahrt in Friedrichsbrunn ist verschoben. Der Straßenbelag soll erneuert, eine Entwässerung gelegt werden. Chris Wohlfeld

Friedrichsbrunn - Der geplante Baustart für den Ausbau der Landesstraße 239 - der Ortsdurchfahrt von Friedrichsbrunn - wird sich verzögern. Hintergrund sei, dass u.a. eine wasserrechtliche Genehmigung noch nicht erteilt wurde, sagte Thales Bauamtsleiter Guido Blosfeld auf einer Bürgerinformationsveranstaltung.

Dies hänge damit zusammen, dass während der Planungen Veränderungen am Projekt vorgenommen werden mussten, die vorher „so nicht erkennbar gewesen“ seien.

Durch den verspäteten Baustart sollen die Bauarbeiten bis November dauern und dann im Frühjahr fortgesetzt werden.

Am Ausbau der 2,2 Kilometer langen Strecke beteilige sich auch der ZVO anteilig mit der Verlegung eines etwa 800 Meter langen Regenwasserkanals und der Reaktivierung der straßenbegleitenden Gräben. Auch eine Trinkwasserleitung muss auf einer Länge von 700 Metern erneuert werden. Die Straßenausbaukosten sind insgesamt mit 1,2 Millionen Euro veranschlagt. Die Anlieger bräuchten nichts zu bezahlen.

Wie sollen die Bauarbeiten erfolgen?

Laut Bernd Damer vom zuständigen Ingenieurbüro soll das Vorhaben in drei Abschnitten aufgeteilt werden (siehe Karte). Dazu sei eine Vollsperrung der Straße erforderlich.

Nach seinen Worten werde, je nach Gegebenheit, die Schwarzdecke um drei bis sieben Zentimeter abgefräst und eine bis zu zehn Zentimeter neue aufgebracht. Angefangen werde an einem relativ kleinen Abschnitt in der Ortsmitte.

Dieser etwa 100 Meter lange Bereich soll grundhaft innerhalb von etwa zwei Monaten ausgebaut werden, da dort kein weiterer Straßenaufbau möglich sei. Dort ende auch der Regenwasserkanal, der mit Borden und Gossen versehen wird, um das Regenwasser von den Nebenanlagen fernzuhalten.

In den oberen Straßenbereichen sollen die Straßengräben zum Ableiten des Oberflächenwassers genutzt werden, die jetzt noch teilweise verschüttet sind. Auf Thalenser Seite der Straße sind etwa drei bis vier Monate und auf der Seite in Richtung Allrode zwei bis drei Monate für die Sanierung angesetzt.

Die Straßenfahrbahn soll durchgängig auf sechs Meter verbreitert werden. Da auch ein Regenwasserkanal verlegt wird, sei eine Vollsperrung im jeweiligen Bauabschnitt unumgänglich. Dies hänge auch mit der Haftung der Baufirma zusammen, wenn in einem Bauabschnitt etwas passiert.

Wie werden Busse und Rettungsfahrzeuge fahren?

Für die Busse werde es laut Jochen Wagener, Betriebsleiter der Harzer Verkehrsbetriebe, eine Umleitungsstrecke über die Alte Thalenser Straße/Forstweg und die Klobenbergstraße/Brandholzstraße je nach aktuellem Bauabschnitt geben. Diese ist nur für Rettungsfahrzeuge und Busse gedacht. Die Abstimmung mit der Straßenverkehrsbehörde erfolgt noch. Während der Bauarbeiten werden auch Ersatzbushaltestellen eingerichtet. Die Verspätungen sollen zwischen fünf und zehn Minuten betragen.

Wie erfolgt die Umleitung für den überörtlichen Fahrzeugverkehr?

Der Verkehr soll weiträumig um den Ort über Bad Suderode und Güntersberge beziehungsweise Allrode umgeleitet werden.

Wie komme ich auf mein Grundstück? Was ist, wenn ich Hilfe benötige?

Während der Bauarbeiten können die Anlieger laut Stadtverwaltung bis an die Grundstücke heranfahren. Jedoch nicht tagsüber, wenn gebaut wird. Es werde nämlich nicht gleichzeitig auf der Strecke gebaut, sondern nur abschnittsweise. Wird eine Lieferung erwartet, soll dies mit dem Baubetrieb rechtzeitig abgestimmt werden. Wird Hilfe, beispielsweise für einen Arztbesuch benötigt oder der Pflegedienst hat Zugangsprobleme, und die Baustelle befindet sich gerade vor dem Grundstück, leistet der Baubetrieb Unterstützung. Parkflächen für Rettungsfahrzeuge sollen ausgewiesen werden.

Warum gibt es keine innerörtlich ausgewiesene Umleitung?

Dadurch soll erreicht werden, dass der außerörtliche Durchgangsverkehr angezogen wird und so zu höheren Belastungen für die Anwohner an der „Umleitungsstrecke“ führen wird. Viele Friedrichsbrunner, so hieß es auf der Infoveranstaltung, würden ohnehin auch die Schleichwege kennen.

Warum wird nicht in Schichten gearbeitet, um die Bauzeit zu verkürzen?

Stefan Hörold, Regionalleiter des LSBB, meinte, dass dies im Land eigentlich nur für Bauarbeiten an Autobahnen vorgesehen ist. Er werde aber diese Anregung an den Baubetrieb herantragen. Die Ausschreibung der Bauleistungen erfolge aber erst noch. Nach seinen Erfahrungen sei aber ein Baubetrieb bestrebt, möglichst auch das Tageslicht für die Bauarbeiten auszunutzen. Arbeiten zu Tages- und Nachtzeiten halte er in einer Ortschaft für bedenklich, da manche Anwohner sich dadurch belästigt fühlten. Außerdem würde das Arbeiten rund um die Uhr auch die Baukosten hochtreiben.

Muss der Straßenaufbau so hoch sein. Schon jetzt kommen manche Anlieger nur schwer auf ihre Grundstücke?

Auch hier sollen in Absprache mit dem Planungsbüro noch mal betroffene Grundstücke angeschaut werden, um eine für beide Seiten vernünftige Lösung hinzubekommen.

Wird es weitere Informationen geben?

Vorgesehen ist, dass es kurz vor Baubeginn eine Bürgerversammlung geben wird. Dort werde sich dann die Baufirma vorstellen und auch die Ansprechpartner vor Ort und wie, wo und wann sie zu erreichen sind.

Auch soll dann konkret geklärt werden, wie beispielsweise die Müllentsorgung organisiert wird. Thales Bürgermeister Thomas Balcerowski wies darauf hin, dass es für die Vermieter von Ferienwohnungen und Pensionen im Baustellenbereich, die Umsatzeinbußen haben werden, auch die Möglichkeit gibt, sich von der Kurtaxe kurzzeitig befreien zu lassen. (mz)

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Besonders bei starkem Regen laufe das Wasser schlecht ab, Versickerungsflächen fehlten, und manche Grundstückseinfahrten hätten noch nicht einmal Wasserdurchlässe, weil sie einfach vergessen worden seien, heißt es aus dem Bauamt. Dies führe dazu, dass viel Wasser und Schlamm über die Straße gespült würden. Deshalb werde eine „Radikalkur“ für die Straße angestrebt. Die Straße soll so saniert und ausgebaut werden, dass später ohne Probleme die Nebenanlagen ausgebaut werden könnten.