Wildschwein bei Einsatz erschossen Jens Rennecke erstattet nach Tod seines Wildschweines Anzeige gegen Polizei und Landkreis Harz:

Thale - Nach der Aktion der Kreisverwaltung zu einer Umsiedlung seiner Wildschweine Willi und Berta, bei der die Bache am Dienstag nach Stangerode gebracht und der Keiler letztlich erschossen wurde, hat Jens Rennecke Anzeige erstattet. Das sagte der Eigentümer der Tiere, die auf einem Wohngrundstück in Thale lebten, am Mittwoch der MZ.
Rennecke, der sich um Wildtiere in Not kümmert und auch die einstigen Frischlinge Willi und Berta aufgepäppelt hatte, war durch die Kreisverwaltung wiederholt aufgefordert worden, die Tiere auf ein anderes Grundstück zu bringen.
Kreisverwaltung handelte, nachdem Fristen für Umsiedlung der Wildschweine verstrichen waren
Nachdem er erneut alle Fristen für die Umsiedlung der Wildschweine verstreichen lassen habe, habe die Kreisverwaltung das an seiner Stelle erledigen wollen, erklärte Kreissprecher Manuel Slawig am Mittwoch.
Ziel des Einsatzes sei gewesen, die Tiere auf einen Viehtransporthänger zu treiben und dann in ein Gehege nach Stangerode zu transportieren. Nachdem es in etwa zweistündigem Bemühen nicht gelungen sei, die Wildschweine in den Anhänger zu treiben, sollte ein Tierarzt sie betäuben.
„Der Keiler erhielt zwei Betäubungen. Mit dem Setzen einer weiteren Betäubung geriet er außer Kontrolle und brach durch den Zaun in Richtung Nachbargrundstück aus“, so Slawig.
Kreis-Sprecher Slawig: Keiler war durch den Zaun auf das Nachbargrundstück ausgebrochen
Von dem Tier sei nun „eine erhebliche Gefahr“ ausgegangen, so dass das Wildschwein „durch den anwesenden Jäger leider gestoppt werden musste“. Die Bache sei dann ohne weitere Betäubung lebend auf den Transporthänger verladen und nach Stangerode gebracht worden, wo sie in einem großen Gehege untergebracht werden solle.
Wie Jens Rennecke sagte, habe er bei der Polizei gegen alle Beteiligten Anzeigen erstattet: wegen Tierquälerei, weil Willi zwei Betäubungen gesetzt worden seien, obwohl bekannt gewesen sei, dass selbst vier nicht gewirkt hätten, und wegen Raubes. „Die Tiere stellen einen erheblichen Wert dar. Das ist mein Eigentum“, so Rennecke.
„Ich will den toten Willi auch wiederhaben - und zwar vollständig.“ Er wolle ihn bestatten oder einäschern lassen. Zudem habe er gegen alle Beteiligten Anzeige wegen Verabredung zu Straftaten erstattet. (mz)