Er war Schwarzeneggers Bodyguard Illegale Waffen in Allrode Harz: Leibwächter von Arnold Schwarzenegger in München vor Gericht

Thale/München - Die Geschichte liest sich wie ein Krimi: Ein Sicherheitsmann, der in München Prominente wie Arnold Schwarzenegger beschützt, steht vor Gericht, weil er in einem Ferienhaus in seiner Harzer Heimat Waffen gelagert haben soll. Das wurde ihm zum Verhängnis. Am Donnerstag musste sich Fabian P. vor dem Amtsgericht der bayerischen Landeshauptstadt wegen illegalen Waffenbesitzes und Waffenhandels verantworten.
Gebürtiger Quedlinburger schützt Promis in München
Der gebürtige Quedlinburger ist in der Münchner Szene eine Größe. Mit seiner Personenschutz-Firma bewacht er Schauspieler und Musikstars. Sein prominentester Kunde dürfte Arnold Schwarzenegger sein. P. beschützte den ehemaligen Bodybuilder, Schauspieler und US-Gouverneur zum Beispiel wiederholt bei seinen Besuchen auf dem Münchner Oktoberfest.
Zuvor hatte er sich als Türsteher einen Namen gemacht. 2013 porträtierte ihn die Münchner Boulevardzeitung tz. P. sei ursprünglich zur Bewachung des Baus der Lenbach-Gärten um das Charles Hotel nach München gekommen. Dann begann er als Sicherheitsmann auf dem Oktoberfest zu arbeiten und wurde Türsteher in den angesagtesten Clubs der Stadt - im Pacha, der Milchbar und anderen. Das Sicherheitsunternehmen, das er demnach 2012 gegründet hat, führt er zusammen mit seinem Bruder Sandro.
Im Ferienhaus in Allrode wurden eine Uzi, drei Kurzwaffen und jede Menge Munition beschlagnahmt
Derzeit sitzt Fabian P. jedoch hinter Gittern. In seinem Ferienhaus in Allrode wurden am 28. Juni 2018 drei halbautomatische Kurzwaffen verschiedener Marken, eine vollautomatische Uzi-Maschinenpistole sowie Teile einer weiteren Uzi gefunden. Hinzu kamen 1.284 Schuss Munition verschiedenen Kalibers.
P. wurde kurz darauf, am 11. Juli, festgenommen. Die Bild-Zeitung berichtete, Polizisten hätten ihn auf einem Parkplatz beim Autobahndreieck Holledau in Bayern kontrolliert und dabei drei halbautomatische Kurzwaffen, eine Uzi-Maschinenpistole und mehrere Hundert Schuss Munition im Wagen gefunden.
Fabian P. soll außerdem eine illegale Waffe gekauft haben
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 32-Jährigen außerdem vor, im Jahr 2016 in einem Café in Ismaning bei München für 2.000 Euro eine Selbstladepistole der Marke Glock gekauft zu haben. Ihm sei dabei bewusst gewesen, dass weder er noch der Verkäufer Peter B. die dazu nötige waffenrechtliche Erlaubnis hatten.
Später soll er die Waffe zum Preis von 6.500 Euro weiterverkauft haben, dies ebenfalls ohne Erlaubnis. „Der Angeklagte wollte sich hierbei aus wiederholten Waffenverkäufen eine fortlaufende Einnahmequelle von nicht unerheblicher Dauer und einigem Umfang verschaffen“, heißt es in der Anklageschrift.
Ein Urteil wurde am Donnerstag nicht gefällt, hieß es aus dem Amtsgericht. Eine Einigung scheiterte, weil Staatsanwaltschaft und Verteidigung sich nicht auf ein Strafmaß einigen konnten. Nach der Aussage des Angeklagten hätten sich neue Fragen ergeben, weshalb es weitere Ermittlungen geben müsse, so das Gericht.
Weitere Spuren sollen gesichert und Nachbarn des Ferienhauses befragt werden
So soll eine Zeugin befragt werden, wer Zugang zum Ferienhaus hatte. Die Tasche, die die Spurensicherung sichergestellt hatte, soll auf DNA-Spuren untersucht werden. Diese sollen mit denen des Bruders und eines weiteren Zeugen abgeglichen werden. Vorgesehen ist außerdem, die Nachbarn des Ferienhauses zu befragen.
Die Ergebnisse der Ermittlungen sollen dann bei zwei neuen Gerichtsterminen am 3. und 21. Juni vorliegen. Bis dahin bleibt der Angeklagte in Haft: Die Staatsanwaltschaft lehnte den Antrag der Verteidigung, den Haftbefehl aufzuheben, ab. (mz)
