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Hüttenmuseum Thale Hüttenmuseum Thale: Detailreiche Sichtweisen

Von Sigrid Dillge 09.11.2016, 15:07
Hobbyfotograf Jürgen Schön zeigt seine Fotos gegenwärtig im Hüttenmuseum in Thale.
Hobbyfotograf Jürgen Schön zeigt seine Fotos gegenwärtig im Hüttenmuseum in Thale. Wohlfeld

Thale - Wenn Jürgen Schön zur Fotokamera greift, wird er zum Sammler. Alte Hausaufschriften faszinieren ihn, Oldtimer und Landschaften, Menschen und Architektur, Witziges. Zu den verschiedensten Themen sammelt er Bilder. Musiker ist eines dieser Themen. Ihnen will Schön eine Ausstellung im Jahre 2018 widmen.

Doch gegenwärtig stellt er seine großformatigen Fotografien in der Galeriekapelle des Hüttenmuseums Thale aus. Drei Themen spielen hier eine Rolle: Porträts, Landschaften und Architektur.

Schön, Jahrgang 1964, wohnt in Quedlinburg und unterrichtet an der Förderschule in Wasserleben. Seit gut zwanzig Jahren gehört er zum Halberstädter Fotoclub und hat bereits etliche Ausstellungen sowohl mit dem Club als auch alleine gestaltet. Er zeigte seine Fotografien beispielsweise in Weddersleben, Bernburg, Aschersleben und Hildesheim.

Manches Bild auch auf Film

Die meisten Bilder werden digital fotografiert, manche auch auf Film gebannt. Schön vermeidet - wenn möglich - mit Bildbearbeitungsprogrammen zu arbeiten. Gelegentliche irreale Darstellungen entstehen meistens bereits beim Fotografieren selbst. So wie beim „Zauberwald“, der in der Thalenser Ausstellung zu sehen ist. Eine lange Verschlusszeit und das Bewegen der Kamera beim Fotografieren sorgen für den „Wischeffekt“.

Die Kamera hat Schön immer dabei. „Ich fotografiere am liebsten Details. Also lieber den Kotflügel als das ganze Auto“, erklärt er seine Sichtweise. Viele der Fotos entstehen auf Reisen, andere in einem kleinen Studio. Auch dafür hat der Fotograf Beispiele mit nach Thale gebracht. Die Porträts von Paula und Theresa sind Studioarbeiten. Der Blick in die schroffe Landschaft des Yosemite Nationalparks oder die Säulenarchitektur der Libary of Congress in Washington sind Mitbringsel von einer USA-Reise.

So wie das Foto, das die Einladungen zur Ausstellungseröffnung zierte und in der Galeriekapelle ein Hingucker ist: Zwei US-Soldaten stehen sich gegenüber. Sie scheinen jeweils das Spiegelbild des anderen zu sein. Gleich groß, gleiche Schädelform, gleicher Gesichtsausdruck. Doch gespiegelt wird hier nichts.

„Das Foto entstand auf dem Nationalfriedhof Arlington in Washington“, erklärt Schön. Die Männer bewachen das Grabmal des unbekannten Soldaten und zelebrieren eine militärisch exakte Wachablösung. Das alles ist auf dem Foto nicht zu sehen. Nur die beiden sich frappierend ähnlich sehenden Soldaten. Schön beschränkt sich auch hier auf das von ihm favorisierte Detail.

Letzte Sonderausstellung

Mit seinen Fotos gestaltet Jürgen Schön die letzte Sonderausstellung dieses Jahres in der Galeriekapelle des Hüttenmuseums Thale. Seine Bilder sind hier bis zum 8. Januar zu sehen.

Das Haus in der Walter-Rathenau-Straße ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet, Einlassschluss ist um 16.30 Uhr. (mz)

Besucher der Ausstellung
Besucher der Ausstellung
Wohlfeld