Hoher Sachschaden Hoher Sachschaden: Feuer beschädigt Thalmühle in Meisdorf
Meisdorf - Vom Dach in der Mitte des Hotelgebäudes sind nur noch verkohlte Balken geblieben, zerborstene Ziegel liegen vor dem Haus. Bei einem Feuer ist das Familienhotel Thalmühle im Selketal bei Meisdorf am Donnerstagabend stark beschädigt worden. Verletzt wurde bei dem Brand niemand; es entstand hoher Sachschaden. Beziffert werden konnte dieser noch nicht.
„Es ist keiner zu Schaden gekommen. Das ist das Wichtigste“, sagte Grit Kühne. Sie ist seit siebeneinhalb Jahren Inhaberin des zuvor zur Van-der-Valk-Gruppe gehörenden Hotels und hat zwölf Mitarbeiter. Die ganze Nacht vor Ort, kann sie am Freitagvormittag noch immer nicht fassen, was geschehen ist. Ungefähr halb neun am Donnerstagabend wurde sie durch eine Mitarbeiterin informiert, dass eine Fritteuse in der Küche Feuer gefangen hätte, schilderte Grit Kühne. „Das hat sich blitzschnell ausgebreitet.“ Das Hotel sei zu der Zeit voll belegt gewesen. „Wir haben das Restaurant evakuiert, die Gäste aus den Zimmern in Sicherheit gebracht und die Feuerwehr alarmiert.“ Als alle draußen gewesen seien, habe das Dach schon in Flammen gestanden.
Vier Feuerwehren im Einsatz
Die Feuerwehren Meisdorf, Ermsleben und Ballenstedt wurden um 20.37 Uhr alarmiert. Als die Meisdorfer als erste vor Ort eintrafen, hatte sich das Feuer bereits auf den Dachstuhl ausgebreitet, schilderte Guido Hildebrandt, Stadtwehrleiter Falkenstein/Harz und Einsatzleiter. Eine Gruppe von Feuerwehrleuten mit Atemschutzgeräten habe mit den Löscharbeiten im Inneren begonnen und zur Sicherheit noch einmal alle Räume überprüft, dass sich tatsächlich hier niemand mehr aufhält. Zugleich seien die Löscharbeiten von den beiden Teleskopmasten der Ermslebener und der Ballenstedter Wehr herab aufgenommen worden. Löschwasser habe stets ausreichend zur Verfügung gestanden, sagte der Einsatzleiter. Die Stadt Falkenstein/Harz habe vor zwei Jahren eine Löschwasserentnahmestelle an der Selke errichten lassen.
Gegen 21.45 Uhr war das Feuer gelöscht, so Guido Hildebrandt. Allerdings seien immer wieder Glutnester aufgeflackert. Gegen 22.30 Uhr sei die Pansfelder Wehr zur Unterstützung alarmiert worden. „Wir brauchten noch Atemschutzträger“, begründete der Stadtwehrleiter. Zu diesem Zeitpunkt seien alle vor Ort befindlichen Einsatzkräfte, die ausgebildet sind, ein Atemschutzgerät zu tragen, bereits mehrfach im Inneren des Gebäudes gewesen. Gegen 3 Uhr beendeten die Wehren ihren Einsatz; am Freitagmorgen erfolgte dann noch einmal eine Nachkontrolle durch die Ermslebener Kameraden.
Parkhotel bietet Notquartiere an
Wie Grit Kühne schilderte, habe ihr Vater am Donnerstagabend gleich Kontakt zum Parkhotel Schloss Meisdorf aufgenommen, das angeboten habe, zu helfen und Zimmer zur Verfügung zu stellen. Gebraucht worden seien letztlich drei Zimmer. Viele seien Stammgäste gewesen - „tolle Gäste, die wie die Mitarbeiter zusammengehalten haben, die umsichtig waren“. Einige, die in der Nähe wohnen würden, seien abgereist, viele, die sich zu einem Klassentreffen zusammengefunden hatten, seien gemeinsam zu einem der Teilnehmer gefahren. „Und alle Gäste haben gesagt, dass sie wiederkommen wollen“, sagt Grit Kühne.
Hotel in Meisdorf gerade erst saniert
Die Küche, teils komplett zerstörte Zimmer im Dachgeschoss - wie hoch der durch das Feuer entstandene Schaden ist, kann Grit Kühne noch nicht abschätzen. Im Frühjahr sei das Hotel gerade mit viel Eigenarbeit komplett renoviert worden. „Das Haus ist eigentlich bis Ende des Jahres ausgebucht“, berichtete sie unter anderem von vielen hier geplanten Familienfeiern. Deshalb hofft die Inhaberin, dass so schnell wie möglich Reparaturarbeiten beginnen können und das Hotel wieder öffnen kann.
Bei dem Brand im Einsatz waren die Feuerwehren Meisdorf, Ermsleben, Ballenstedt und Pansfelde mit insgesamt 52 Kameraden und zehn Fahrzeugen. Zur Absicherung vor Ort war zudem ein Rettungswagen der Rettungswache Ermsleben.
(mz)