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Handball Handball: Charakterstarke Kämpfer

23.04.2012, 17:23

Thale/MZ/mä. - Die Zuschauer, die die Begegnung in der Handball-Bezirksliga zwischen der SpG Thale / Westerhausen und Lok Oschersleben nicht miterleben konnten, haben eindeutig etwas verpasst. Die SG bot dem Tabellenzweiten die Stirn, lieferte mitreißende und dramatische Szenen, zeigte Kampf und Charakter, denn sie wandelte einen Fünf-Tore-Rückstand letztendlich in einen 29:25-Sieg um.

Höchstnoten für Keeper Kißler

An der Körpersprache der SG-Spieler war zu erkennen, dass sie gewillt waren, die Punkte in Thale zu belassen. So arbeitete auch die Deckung in den Anfangsminuten agressiv, und die Ballgewinne verwertete David Weist zur 4:1(6)-Führung. Dann folgte ein Spiel auf Augenhöhe, wobei sich Keeper Ronny Kißler Höchstnoten verdiente. So analysierte auch der Gästetrainer Michael Müller nach dem Spiel: "Die SG hatte heute einen Torwart, der entscheidende Bälle gehalten hat und so seinem Team die ganzen Konter servieren konnte". Trotzdem gelang es keiner Mannschaft, sich entscheidend abzusetzen. Ein Schreck, als Maik Böckel in der 12. Minute beim Stand von 6:6 die rote Karte sah und Umstellungen vorgenommen werden mussten. Bis zu dieser Minute hatten auch noch Alexander Lazar und Kai Matthias Pech mit ihren Würfen, die an den Pfosten des Gästegehäuses klatschten. Mit dem Ausfall von Böckel zerriss der Spielfaden, die Spieler moserten über die Entscheidung und Lok zog das Tempo an. Die Gäste nutzten die Neuorientierung und warfen fünf Tore in Folge. Die SG arbeitete, kam aber nur auf einen 12:16-Halbzeitstand. So auch nach der Pause das gleiche Bild: Die Gäste legten vor und die SG glich aus, konnte den Vorsprung jedoch nicht verringern. Erst nach zwei Einzelleistungen von Christopher Lehmann und zwei dynamischen Sprungwurftoren war der Anschluss geschafft.

Jetzt waren die Gäste doch schockiert, als Nico Wittig am Kreis auftauchte, ein hohes Anspiel bekam und der Ball zum 18:19(40) einschlug. Kißler hielt und Mario Freye und Fabian Trübe warfen die 20:19(45)-Führung heraus. Lok rappelte sich wieder auf und kam zum 21:21-Ausgleich.

Warum sich Weist plötzlich mit den Schiris anlegte und Robert Asmus seinen Mund auch nicht halten konnte, muss unbedingt noch ausgewertet werden. Ergebnis war, dass die SG sechs Strafminuten zu überstehen hatte.

Devise: Tor oder Strafwurf

Die Gastgeber in Unterzahl - das verlockte die Gäste zu einer 5:1 Deckung. Matthias täuschte an und Thomas Perll zog auf die Lücke. Tor oder Strafwurf war hier die Devise und Perll wurde zum Alleinunterhalter, denn er warf sechs Tore in Folge. Beim 24:24 war der Widerstand der Gäste gebrochen, die ständig an der Deckung scheiterten. Perll übernahm im Angriff noch viermal Verantwortung. Die SG gewann 29:25 und bekam sogar Lob von den Gästespielern. "Es ist unverständlich und nicht nachvollziehbar, wie ein Team mit diesem Potential in der Tabelle nicht weiter oben steht", meinte der Gästekeeper zu Trainer Tiebe.

SG:

Perll 7, Matthias 5, Wittig 2, Böckel 1, Freye 2,Lazar, Weist 7, Kipf 1, Lehmann 2, Trübe 1,Spröggel, Asmus 1, Lippmann, Kißler