Handball-Bezirksliga Handball-Bezirksliga: Derbysieg in der letzten Sekunde

Quedlinburg/MZ/ifo - 100 Fans sahen zwischen dem QSV und Thale/Westerhausen einen Handball-Krimi. „Es war zwar nicht gerade technisch anspruchsvoller Handball, doch in Punkto Spannung und Dramatik war das Spiel Extraklasse“, schwärmte QSV-Handball-Chef Volker Degen nach dem 27:26-Sieg. Thales Coach Eckhardt Märzke war sauer. „Das Spiel verlief auf Augenhöhe. Wir hätten auch gewinnen können. Leider hat sich die Abwehr beim entscheidenden Freiwurf nicht an die Anweisung gehalten.“
Die Partie begann zäh. Erst nach vier Minuten fiel das erste Tor durch Falko Leweling (QSV). Beiden Teams merkte man die längste Sommerpause an. Das Schiedsrichtergespann wollte jegliche Härte rausnehmen und fackelte nicht mit Zeitstrafen. Die SG erwischte es doppelt, trotzdem konnte Marcel Kipf ausgleichen. Die 2:1-QSV-Führung (Christian Bollmann) wandelten Tim Spröggel und Daniel Greiff in ein 5:3 für die SG (14.). Auffällig waren viele Unkonzentriertheiten beim QSV. Trainer Erwin Roscher nahm die Auszeit. Drei Angriffe wurden durch die nun bewegliche QSV-Abwehr abgefangen und in Konter umgemünzt.
Sehenswert war dabei das Zusammenspiel von Torwart Kai Winkler und Mathias Koehler. Der Vorsprung beim 7:5 (20.) hätte höher ausfallen können. Doch die QSVer vergaben fahrlässig und mit Jens Hoffmann stand ein sehr guter Schlussmann im SG-Tor. QSV-Fußball-Experte Hans Biermann ahnte, „mit einer Chancenverwertung unter 50 Prozent kann man noch große Probleme bekommen.“ Nach einer zehnminütigen Flaute nahm SG-Trainer Eckhardt Märzke die Auszeit und hatte Erfolg. Robert Asmus, Thomas Perl und Alexander Lazar sorgten für das 8:7. Mathias Bollmann gelang die 9:8-Pausenführung des QSV.
Nach dem 10:10 nahm das Spiel Fahrt auf. Lars Heller warf ein schöneres Tor nach dem anderen. Sein 16:13 war die erste Drei-Tore-Führung. Doch der stark spielende Martin Benkert stellte den QSV vor Probleme. Ein artistisches Kreistor vom Jungpapa Steven Martinke wurde von Greiff beantwortet. Winkler hielt einen Strafwurf von Lazar, doch auch Hoffmann kann sich gegen Erik Brücke auszeichnen. Mit dem Gewaltwurf von Johannes Meusel zum 25:21 schien eine Vorentscheidung gefallen zu sein. Auf beiden Seiten hagelte es Zeitstrafen. Die Gäste beherrschten das Überzahlspiel besser.
Fabian Trübe traf zum 24:25, doch sein Strafwurf wurde abgepfiffen. Sein Unmut wurde mit zweimal zwei Minuten bestraft (57.). Nun standen nur je vier Mann auf der Platte. Wieder waren die Gäste cleverer. Perll glich aus (25:25) - noch 100 Sekunden. Benkert warf die SG 26:25 in Führung - eiskalt setzt Heller einen Heber zum 26:26 in das SG-Tor. Die SG vertändelt 20 Sekunden vor Schluss den Angriff. Matthias Hirsch wird fünf Sekunden vor dem Schlusspfiff am Kreis frei gespielt, doch ehe er abschließen kann, wird er zu Boden gerissen. Die Schiris gaben nicht Straf-, sondern nur Freiwurf. Diesen jagte aber Koehler unter Riesen-Jubel in die obere Ecke des Thalenser Tores.