Grauwacke-Abbau Grauwacke-Abbau bei Rieder: Gegen geplanten Steinbruch regt sich weiter Widerstand

Ballenstedt - Gegen das geplante Grauwacke-Abbaugebiet an den Rehköpfen zwischen Ballenstedt und Meisdorf regt sich weiter Widerstand: Vor dem Hintergrund des eingeleiteten Planfeststellungsverfahrens hat die CDU im Ballenstedter Stadtrat einen Antrag eingebracht, der Schaden von der Stadt abwenden soll, wie es in dem Schreiben heißt.
Mehrheit des Stadtrates ist dagegen
Die Mehrheit der Stadtratsmitglieder hat den Antrag befürwortet, laut dem die Stadtverwaltung gegenüber der Regionalen Planungsgemeinschaft Harz einen Änderungsantrag zum Regionalen Entwicklungsplan Harz stellen soll.
Ziel ist die Streichung der Hartgesteinlagerstätte als Vorranggebiet zur Rohstoffgewinnung aus dem regionalen Entwicklungsplan. Die entsprechenden Passagen sollen außerdem auch aus dem Landesentwicklungsplan gestrichen werden.
Verstoß gegen die Raumordnung
Nach Aussagen der CDU verstößt das Vorhaben der Mitteldeutsche Baustoffe GmbH - an den Rehköpfen soll auf 66 Hektar einen neuer Tagebau eingerichtet und 30 Jahre lang Gestein abgebaut werden - gegen Ziele und Grundsätze der Raumordnung:
„Es ist insbesondere eine Unvereinbarkeit des Vorhabens mit dem Vorranggebiet Natur und Landschaft, mit dem Vorbehaltsgebiet des Vorhabens für Tourismus und Erholung und mit dem Vorbehaltsgebiet Rad- und fußläufiger Verkehr gegeben. Das Vorhaben ist so mit den Erfordernissen der Raumordnung unvereinbar“, heißt es im Antrag.
Umweltverträglich sei das Vorhaben ebenso wenig: „Insbesondere würden im Falle der Realisierung ... europäische Schutzgebiete erheblich beeinträchtigt.“ Die für den Gesteinsabbau vorgesehene Fläche liegt in einem Landschaftsschutz- und in einem speziellen europäischen Schutzgebiet für Pflanzen, Tiere und deren Lebensräume.
Befürworter befürchten schlechtere Lebensqualität
Die Befürworter des Antrags befürchten einen „Verlust an Lebensqualität in und um Ballenstedt, an Arbeitsplätzen und einer nicht wieder herstellbaren Natur“, denn „Staub, Lärm, die Absenkung des Grundwasserspiegels haben direkte Auswirkungen auf die Umgebung, besonders auch auf die nur wenig entfernte Lungenklinik“.
Auch die wachsende Tourismusbranche „würde durch die Auswirkungen des Steinbruchs nachhaltig geschädigt“, so die CDU. In Gefahr sehen die Christdemokraten gleichermaßen den Status der Stadt als staatlich anerkannter Erholungsort, „wenn sich die Rahmenbedingungen dermaßen verschlechtern“. (mz)