Feuerwehreinsatz Feuerwehreinsatz bei Ballenstedt: Brand auf dem Gut Asmusstedt

Asmusstedt - Der Notruf geht am Mittwoch um 18.12 Uhr in der Einsatzleitstelle des Landkreises Harz ein: Auf dem Gut Jacobs in Asmusstedt steht eine landwirtschaftliche Maschine in Brand und die Flammen haben bereits auf ein benachbartes Gebäude übergegriffen.
Als neun Minuten später das erste Feuerwehrfahrzeug eintrifft, ist die Werkstatt fast nicht mehr zu erkennen. Dichter Rauch steigt aus Tor und Fenstern, sogar ein lauter Knall ist zu hören.
Sofort durchsuchen die Einsatzkräfte das Gebäude nach Personen. Sie entdecken auch schnell zwei Arbeiter des Gutes, die sich vor Husten kaum auf den Beinen halten können.
Was wirkt wie die Geschehnisse während einer Katastrophe, ist glücklicherweise nur eine Übung der Feuerwehren der Stadt Ballenstedt. Dabei ist in der Werkstatt auf dem Gut Jacobs in Asmusstedt ein Brandszenario simuliert worden. Das „Feuer“ soll von den Feuerwehren Ballenstedt, Opperode, Rieder, Badeborn und Radisleben „gelöscht“ werden.
Feuerwehreinsatz in Asmusstedt: Rettung einer Person vom Dach
Immer mehr Fahrzeuge erreichen den Hof; die Einsatzkräfte beginnen mit der Bekämpfung des Brandes. Dann die Entdeckung: Auf dem Dach des Gebäudes befindet sich eine weitere Person.
Die einzige Möglichkeit, sie unversehrt auf den Boden zu holen, ist der mächtige Teleskopgelenkmast, zu dessen Nutzung zwei Mitarbeiter der Ballenstedter Feuerwehr nötig sind.
Als schließlich auch die letzte Person geborgen ist, kann aufgeatmet werden: Alle sind gerettet. Nun können sich die 46 Helfer voll auf die Bekämpfung des Brandes konzentrieren, wofür die Einsatzkräfte nun auch zum Löschwasserteich des Gutes eilen.
Natürlich sind auch die „Opfer“ des Brandes nicht wirklich in Not gewesen, sondern Mitarbeiter des Gutes Jacobs: Mathias Bulwin und Danilo Juhe hatte sich für die Übung in der Werkstatt versteckt. Auf dem Dach ist jedoch ein Dummie angebracht worden, um den Einsatz des Teleskopgelenkmastes testen zu können, ohne jemanden zu gefährden.
Feuerwehreinsatz in Asmusstedt: Möglichst reale Situation geschaffen
Die Idee zum Szenario des „Großeinsatzes“ kommt vom stellvertretenden Chef der Stadtfeuerwehr Ballenstedt, Thomas Witzel.
Gemeinsam mit Markus Jacobs, dem Geschäftsführer des Gutes Asmusstedt, habe er die Übung organisiert. Um den gestellten Brand echt aussehen zu lassen, seien neben Rauchbomben auch Nebelmaschinen verwendet worden, wie sie beispielsweise auf Konzerten zu finden seien, sagte Witzel.
„Wir möchten die Situation so real wie möglich gestalten. Dazu gehört auch die geringe Sicht im Inneren eines brennenden Gebäudes“, erklärt der stellvertretende Stadtwehrleiter weiter.
Außer den Organisatoren habe es nur wenig andere gegeben, die von der Übung gewusst hätten, so Witzel. In die Pläne eingeweiht sei außer dem Stadtwehrleiter Holger Kohl auch Sebastian Petrusch gewesen. Als Brandschutzabschnittsleiter des Landkreises Harz sei es seine Aufgabe, die Feuerwehren auf ihre Leistungsfähigkeit zu testen. Zum Ziel der Übung erklärt Petrusch: „Sowohl das Equipment als auch die Mannschaften müssen regelmäßig überprüft werden.“
Feuerwehreinsatz in Asmusstedt: Zufrieden mit dem gesamten Verlauf der Übung
Zur Auswahl des Übungsortes ergänzt Markus Jacobs: „Wir hatten im vergangenen Jahr zwei Fehlalarme und wollen jetzt sichergehen, dass die Brandbekämpfung und die Personenrettung auf unserem Gut im Ernstfall funktionieren.“
Am Ende ist Vize-Stadtwehrleiter Thomas Witzel zufrieden mit dem Verlauf der Übung: „Wir konnten definitiv die Leistung der Mannschaft einschätzen und wissen nun, dass alles funktioniert. Die Befehle wurden schnell ausgeführt, und auch die Wasserversorgung über den Löschteich des Guts konnte schnell hergestellt werden.“
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Um im Fall eines Brandes sicher zu wissen, dass sowohl die Zusammenarbeit der Kameraden als auch das technische Equipment funktionieren, muss die Leistungsfähigkeit der Stadtfeuerwehren regelmäßig überprüft werden. Dies geschieht durch die Inszenierung eines Standardbrandes, bei dem auch eine Standardhilfeleistung erforderlich ist, Die Überprüfung erfolgt durch den Brandschutzabschnittsleiter des Landkreises. (mz)