Feuerwehr Siptenfelde Feuerwehr Siptenfelde : Hoher Besuch bei den Kameraden

Siptenfelde - Für die Feuerwehr in Siptenfelde geht demnächst eine lange Durststrecke zu Ende. Ende Oktober – so sieht es der Plan vor – sollen Umbau und Erweiterung des Gerätehauses abgeschlossen sein. Damit können die Feuerwehrleute noch vor Wintereinbruch aus ihrem unbeheizten Ausweichquartier zurück in die Herrenstraße ziehen.
Um den alten Schulungsraum hat die Stadt Fahrzeughalle, Umkleideräume, Sanitäranlagen und ein kleines Büro bauen lassen. Das war bitter nötig: Die Siptenfelder hatten „das absolut schlechteste Gerätehaus“, so Harzgerodes Bürgermeister Marcus Weise (CDU). Die alte Garage aus Bruchsteinen war nicht viel jünger als die Feuerwehr selbst - und die wurde 1883 gegründet.
Großer Auflauf im kleinen Dorf
Nun, angekommen auf der Zielgeraden, machte sich Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) ein Bild vor Ort. Er wurde von Vertretern der Stadt, Stadtwehrleitung und Ortswehr, Siptenfeldes Ortsbürgermeister Rayk Timler und dem künftigen Landrat Thomas Balcerowski in Empfang genommen.
Stahlknecht drückte den Feuerwehrleuten seinen Respekt aus, sprach vom wichtigsten und schwierigsten Ehrenamt, das sie bekleiden. „Wir können nicht dankbar genug dafür sein, dass es Menschen wie euch gibt“, sagte er, an sie gewandt.
Baukosten haben sich verdoppelt
880.000 Euro – 80.000 Euro kommen vom Land – steckt die Stadt in den Bau, musste dafür einen Kredit aufnehmen. Die Baukosten sind doppelt so hoch wie ursprünglich geplant.
Zum Vergleich: Der vor ein paar Jahren eingeweihte Neubau in Königerode mit zwei Stellplätzen war nur unwesentlich teurer. In Siptenfelde gibt es nur einen. Aus Kostengründen musste das Vorhaben abgespeckt werden. Dennoch weiß die Feuerwehr die Investition zu schätzen: „Sie zeugt vom Vertrauen, das uns entgegengebracht wird“, sagte Ortswehrleiter Tom Hartung.
Selbst Hand anlegen: „Alles aus eigener Kraft und in der Freizeit“
Er und seine Kameraden verpflichteten sich, Etliches selbst zu machen: Abbrucharbeiten, Renovierung des Schulungsraumes, Erneuerung des Bodens, Anstrich der Fahrzeughalle ... „Alles aus eigener Kraft und in der Freizeit“, erklärte er, während er den Minister über die Baustelle führte. Und man sei noch lange nicht fertig.
Der Ortswehrleiter nutzte den Besuch auch, um auf Schwierigkeiten aufmerksam zu machen: So gibt es beispielsweise im neuen Domizil keinen Platz für die Kinder- und Jugendfeuerwehr. Die Nachwuchsarbeit aber spielt eine große Rolle.
Seit Jahren machen die Siptenfelder mit ihren Nachbarn aus Straßberg und Güntersberge gemeinsame Sache, um die Jüngsten mit der Feuerwehrarbeit vertraut zu machen. Ideen, so Hartung, gebe es. Eine Containerlösung wäre denkbar, dazu müsste allerdings noch Grundfläche erworben werden. Und das kostet wieder ... (mz)