Extremsport Extremsport: Die Hölle von Q

Quedlinburg - „Die Hölle von Q“ - es ist ein Titel, der zum Schmunzeln anregt und neugierig macht. Mark Hörstermann hat diesen Titel für einen Mitteldistanz-Triathlon gewählt, den er mit zahlreichen Mitstreitern aus der Region am 3. September zwischen Ditfurt, Thale und Quedlinburger ausrichten möchte.
Zwei Kilometer Schwimmen im Ditfurter Kiessee, 83 Kilometer Rennradfahren und 21,1 Kilometer Laufen - so lauten die drei Disziplinen bei der „Hölle von Q“, die selbstverständlich auch durch die namensgebende Quedlinburger Gasse und den Schuhhof führt und auf dem Quedlinburger Markt vor dem Quedlinburger Rathaus enden soll. „Es soll was Großes werden“, wünscht sich Hörstermann.
Jeff Kammerad unterstützt den Triathlon
„Ganz schön ambitioniert“, findet Jeff Kammerad den Plan. Auch wenn er in dem Moment nur gerade einen Abschnitt der Radstrecke meint, die von der Rosstrappe aus talwärts nach Thale führt und von dort aus am Hexentanzplatz vorbei nach Friedrichsbrunn.
Jeff Kammerad ist einer der Unterstützer des neuen Triathlons. Der erfahrene Sporttrainer aus Quedlinburg will über sechs Monate einen Mann und eine Frau für den Triathlon fit machen (siehe Kasten).
Für den Wettkampf sollen für einige Stunden die Abfahrt zwischen der Rosstrappe und Thale sowie die Straße zwischen Thale und Friedrichsbrunn gesperrt werden.
Mindestens 100 Helfer sind nötig
Auf dem Rewe-Parkplatz in Thale soll nach der Radstrecke eine Wechselzone eingerichtet werden. Von dort wird es dann laut Hörstermanns Planung zur Teufelsmauer gehen, wo eine Runde gelaufen wird, und über Neinstedt nach Quedlinburg auf den Schlossberg.
Der Triathlet hat die Laufstrecke weiter durch die Blasiistraße und Pölle am GutsMuths-Denkmal vorbei durch die Hölle zum Markt geplant. Noch nie hat sich jemand getraut, ein Sportevent über den Quedlinburger Schlossberg und bis auf den Markt zu führen.
„Mindestens 100 Helfer sind nötig“, schätzt Hörstermann, der sich der Hilfe von Sportvereinen in Quedlinburg, Ditfurt und Thale sicher ist. „Vorbild ist der Triathlon in Roth. Der hat ja auch mal klein angefangen.“
Heute haben sie dort 6.000 Helfer bei genauso vielen Teilnehmern, weiß Hörstermann. „Ich hoffe, dass es genug Sportbegeisterte gibt, die ihren Teil zum Gelingen beitragen und an der Stimmung teilhaben wollen.“ Die sich als Teil der Veranstaltung fühlen.
Berliner findet in Quedlinburg eine neue Heimat
Hörstermann stammt eigentlich aus Berlin. Dass er vor einigen Monaten nach Quedlinburg zog, das habe sich so ergeben. „Meine Lebenspartnerin arbeitet am Julius-Kühn-Institut.“ So zog er auch hierher.
Mark Hörstermann ist selbstständiger Kommunikationsberater und Veranstaltungsorganisator. Sein Hobby ist eben der Triathlon. Mehrere Volksläufe habe er schon organisiert. 2015 war der Triathlet erstmals auf der Ironman-Distanz in Roth unterwegs. Ein Erlebnis, das wohl sein Leben veränderte.
Bereits 50 Anmeldungen angekommen
Trainiert hatte er schon einige Jahre vorher im Vorharz. „Die Gegend ist so schön, hier sollte man mal richtig was auf die Beine stellen“, war dann sein Gedanke. Viele, mit denen er dann über seine Triathlon-Idee sprach, hätten diese positiv aufgenommen, so dass das Projekt Formen annahm.
Hilfe gab es auch vom Kreissportbund, dem Triathlon-Verband Sachsen-Anhalt, der die Veranstaltung schon in seinen Jahreskalender aufnahm, den Triathleten des Harzer Schwimmvereins Wernigerode, der TSG GutsMuths Quedlinburg, Stahl Thale und anderen.
Anfang Januar lagen bereits 30 Anmeldungen aus dem ganzen Bundesland vor, inzwischen sind es fast 50.
Mit den Namen der Orte entlang der Strecke, die von Hexen und Teufeln und im Zielort auch noch direkt von der Hölle künden, ist die Einmaligkeit garantiert. Auch wenn der Deutsche Triathlon-Verband pro Jahr laut Hörstermann 600 Veranstaltungen gelistet hat, ist sich der Organisator sicher, dass der Wettkampf einschlägt.
Einige Interessenten hätten die Strecke mit 1.500 Höhenmetern auf dem Rad gelobt, weil sie nicht so flach und so eine Herausforderung sei.
Geld möchte er selbst damit nicht verdienen. Auch wenn die Startgebühren ab 100 Euro betragen, würde dies gerade mal die Kosten für die Straßensperrungen decken. Vielleicht, wenn es mal 400 oder 500 Teilnehmer werden und große Sponsoren aufspringen.
In die Region soll die „Hölle von Q“ trotz Straßensperrungen Geld spülen, denn die Sportler würden ja auch hier übernachten, denkt Hörstermann. „Ich will eine schöne Veranstaltung haben, die ankommt. Das ist für mich eine Herzensangelegenheit, weil ich selbst Sportler bin und die Region mag.“
Informationen zur Strecke und Anmeldungen auf der Webseite unter www.hoelle-von-q.de oder Facebook.
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Jeff Kammerad, ein erfahrener Sporttrainer aus Quedlinburg, will über sechs Monate einen Mann und eine Frau kostenlos für den Triathlon „Hölle von Q“ fit machen. Nach einem Eingangstest erstellt Kammerad einen Trainingsplan. Interessenten können sich bei der MZ bewerben, wenn sie von Kammerad fit für den Wettkampf gemacht werden wollen.
Die Gewinner erhalten einen Startplatz beim Triathlon „Hölle von Q“ und einen Startplatz für den Triathlon auf der Sprint-Distanz, der am 21. Mai in Aschersleben durchgeführt wird.
Interessenten bewerben sich bitte schriftlich bis zum 20. Februar unter der unten angegebenen Mailadresse. Kammerad und Mark Hörstermann bewerten als Jury die Bewerbungen. Die Bewerbung für die Trainingsbetreuung sollte ein kleines Motivationsschreiben enthalten.
Warum sollte der Bewerber ausgewählt werden? Was ist die Motivation an der „Hölle von Q“ teilzunehmen? Aussagen zu den Sportarten und zur Wettkampferfahrung sollte die Bewerbung beinhalten. Die Bewerber sind mit der Nennung ihrer Namen in der MZ und einer Medienbegleitung während der Vorbereitungszeit durch die MZ einverstanden. Bitte Adresse, Mailadresse und Telefonnummer angeben.
Bewerbungen unter [email protected]. (mz)