DJs mit Herz für Kinder: DJs mit Herz für Kinder: Platten auflegen, um Spenden zu sammeln

Wedderstedt - Befindlichkeiten und Konkurrenzdenken zwischen Nachbarorten sind ihnen fremd - im Gegenteil. „Wollen wir auf dem Land etwas für jüngere Menschen tun, müssen wir zusammenhalten“, erklärt Stephan Kühne aus Wedderstedt.

„Dank der Mobilität oder gemeinsamer Zeiten auf der Schulbank haben wir als jüngere Generation ohnehin weniger Berührungsängste, als sie von Alteingesessenen mitunter noch ausgelebt werden“, ergänzt Martin Stockmann.

Beide eint die Liebe zur Musik, so dass der inzwischen 33-jährige Stephan schon mit 16 begann, bei privaten Geburtstagsfeiern das Musikprogramm zu gestalten.

Natürlich brauchte er als DJ auch einen Namen: „Mr. CW“. Einige Zeit später gesellte sich Martin aus Ditfurt hinzu, der in Hedersleben zur Schule ging, um als DJ „Intakt“ gemeinsam mit Stephan anderen schöne Abende bei Musik und Tanz zu bieten.

„Als sich ich zum ersten Mal Vater eines Sohnes wurde, überlegte ich mir, wie auch anderen Kindern etwas Gutes getan werden kann“, erinnert sich Stephan Kühne, der nach der Schule ebenfalls in Hedersleben eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann absolvierte, an die Idee zu „Tanzen hilft“.

Neben seinem Musikpartner Martin, der in seiner Freizeit auch Volleyball spielt, fanden sich schnell weitere Mitstreiter aus der Region. Sie wollten die Initiative unterstützen und fortan bei Veranstaltungen Geld sammeln.

„Nachdem wir verschiedene Projekte anschauten, entschieden wir uns vor gut sechs Jahren, dem Elternhaus der Kinderkrebsstation an der Uni-Klinik Magdeburg zu helfen“, sagt Stephan Kühne, der die Filiale eines Einkaufsmarkts in der Landeshauptstadt leitet.

„Einmal jährlich organisierten wir dafür eine größere Diskothek mit allerlei Einlagen im Wedderstedter Dorfkrug“, blickt er zurück.

Doch auch bei anderen Anlässen waren wir als Initiative aktiv. „Für den Nikolausmarkt beim Ditfurter Heimatverein backen wir mit mehreren Leuten jedes Jahr Plätzchen und geben sie gegen eine Spende ab“, erzählt der 29-jährige Martin Stockmann, der bei den Stadtwerken Braunschweig arbeitet.

Der Erfolg sorgte dafür, dass der Platz im Saal nicht mehr reichte, weshalb die beiden DJ mit ihren Helfern - kurz „InTeam“ genannt - 2016 in die Festhalle auf der Hausneindorfer Burg umgezogen sind. „Weil wir aus verschiedenen Orten des Vorharzes kommen, ist das eine ideale Lösung“, findet Stephan, der die Unterstützung im Ort lobt.

Mittlerweile wurde er zwar zum Vorsitzenden des Vereins „Tanzen hilft“ gewählt, sieht aber trotzdem den Erfolg nicht als seinen, sondern in erster Linie als Ergebnis der gemeinsamen Arbeit der verschworenen Truppe an: „Jeder ist dabei wichtig.“ (mz)