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Diskussion in Ballenstedt Diskussion in Ballenstedt: Verändern Flüchtlinge die Kultur?

28.04.2016, 15:52
Willkommensfest in Quedlinburg: Auch Tänze gehören zur Kultur.
Willkommensfest in Quedlinburg: Auch Tänze gehören zur Kultur. Archiv/Wohlfeld

Ballenstedt - Ein Satz änderte alles: „Wir schaffen das.“ Für die einen ist Angela Merkels Mantra eine dumme Durchhalteparole, für andere ein Beweis von Menschlichkeit - und für ganz viele Menschen in Arabien, Afghanistan und Nordafrika eine Einladung. Hunderttausende Flüchtlinge sind nach Deutschland gekommen, und viele werden folgen. Sie werden Deutschland verändern, daran gibt es keinen Zweifel. Die Frage ist nicht ob, sondern nur wie (sehr)?

„Deutschland wird infolge der Einwanderung patriarchaler werden, sexistischer, homophober und antisemitischer“, schreibt Alexander Grau im Magazin „Cicero“. Der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) sieht die Zukunft in der „FAZ“ nicht ganz so pessimistisch: „Unser Land wird dauerhaft pluralistischer, also ethnisch und religiös und kulturell vielfältiger und widersprüchlicher werden.“

Aber ist es auch das, was wir in Sachsen-Anhalt, im Harz zu erwarten haben? Im Ballenstedter Salon wird über diese Frage am Montag, 2. Mai, ab 19.30 Uhr diskutiert. Mitteldeutsche Zeitung und Kirchenkreis Ballenstedt haben dazu vier Gesprächspartner eingeladen, die das Thema „Integration – verändern Flüchtlinge die Kultur in Deutschland?“ von allen Seiten beleuchten werden:

Ramona Möbius aus Dessau ist Oberkirchenrätin und bei der Evangelischen Landeskirche Anhalts unter anderem für Bildung und Inklusion zuständig.

Angelika Zädow leitet als Superintendentin den Kirchenkreis Halberstadt und hat die Zentrale Anlaufstelle für Asylbewerber (Zast) in ihrer direkten Nachbarschaft.

AfD-Landtagsabgeordneter Mario Lehmann aus Gernrode warnt vor einem „Zuwanderungschaos“.

Michael Osann aus Wolfenbüttel war jahrzehntelang Chef des Fachdienstes Bildung bei der Stadt Salzgitter. Er hat miterlebt, wie die niedersächsische Stadt Tausende Ausländer integriert hat.

„Haben wir in Deutschland, haben wir in Europa eine gemeinsame Kultur - und wie sieht die aus?“, fragt Kreisoberpfarrer Theodor Hering, der zusammen mit Ingo Kugenbuch, dem Leiter des Regiodesks Quedlinburg der Mitteldeutschen Zeitung, die öffentliche Podiumsdiskussion moderieren wird. „Dieses Gespräch ist nötig, um zu klären, wer welchen Beitrag zur Integration der Menschen, die nach Deutschland kommen, und zur kulturellen Integration leisten kann.“ Co-Moderator Kugenbuch kann sich nicht so recht vorstellen, dass sich das Leben im Landkreis Harz durch die bisher hier verteilten 232 Flüchtlinge tiefgreifend ändern wird. „Trotzdem müssen wir darüber reden, was auf uns zukommen könnte“, sagt er. „Und es ist eine gute Gelegenheit, mal über unsere eigene Kultur nachzudenken.“ (mz)