Corona-Virus Corona-Virus: Theater stellt Spielbetrieb vorläufig ein
Quedlinburg - Durch die Ausbreitung des Corona-Virus’ kommt das gesellschaftliche Leben immer stärker zum Erliegen. Am Montag hat auch das Nordharzer Städtebundtheater seinen Spielbetrieb eingestellt und alle Veranstaltungen bis zum 13. April gestrichen. Ruft man den Spielplan auf der Internetseite der Bühne auf, steht hinter jeder Veranstaltung das Wörtchen „entfällt“.
Die bereits angekündigte Premiere „Die lustigen Weiber von Windsor“, die Schülerkonzerte und das Improvisationstheater der Jugendclubs werden ersatzlos gestrichen. „In unserer speziellen Zweckverbands-Konstruktion mit drei Rechtsträgern war ein einheitliches Vorgehen für alle Spielstätten wichtig“, sagt Intendant Johannes Rieger gegenüber der MZ.
Das Nordharzer Städtebundtheater wird von den Städten Halberstadt und Quedlinburg sowie vom Landkreis Harz getragen, die sich dafür zu einem Zweckverband zusammengeschlossen haben.
„In diesen turbulenten Zeiten mit vielen Herausforderungen in allen Bereichen können sich Einschätzungen innerhalb weniger Tage grundlegend ändern, da sind wir natürlich keine Ausnahme“, sagt Rieger angesichts der Schließung.
Noch am Montagvormittag hatte man auf der Internetseite des Nordharzer Städtebundtheaters lesen können, es gebe „keine Notwendigkeit zur grundsätzlichen Absage von Vorstellungen“.
Andere Theater im Land versuchen, Kontakt zu halten: „Wenn Sie nicht zu uns kommen können, kommen wir zu Ihnen“, schreibt das Anhaltische Theater Dessau und zeigt online Videos, in denen Schauspieler täglich eine Geschichte aus dem „Dekameron“ von Giovanni Boccaccio vorlesen. Die Mitte des 14. Jahrhunderts entstandene Novellensammlung spielt in einem Landhaus nahe Florenz, in das sich junge Frauen und Männer vor der Pest geflüchtet haben und sich mit Geschichtenerzählen die Zeit vertreiben. (mz/ku)