Bürgerverein Harzgerode: Bürgerverein Harzgerode: Kürbisfest sorgt bei Jung und Alt für großen Zuspruch

Harzgerode - Regen Zuspruch hat am Wochenende die fünfte Auflage des Kürbisfestes in Harzgerode erhalten. Es gab sogar einen Kürbis mit Zahnschmerzen.

„Man muss nur hier was frei schneiden und dann hat man einen Star Wars-Helm.“ Soweit der ambitionierte Plan des neunjährigen Tim aus Athenstedt beim Blick auf seinen Kürbis. Für die Umsetzung ist Oma Utas Hilfe gefragt. Gemeinsam mit ihr und Bruder Max besucht Tim das fünfte Kürbisfest des Bürgervereins Unterharz in Harzgerode.

„Meiner soll witzig gucken“, wirft der Zehnjährige Max ein. An die Löffel, fertig, los – bevor die Kürbisse ihr Gesicht erhalten, wollen sie ausgehöhlt werden. Einen Tisch weiter ist man damit schon fertig, der Eimer für Fruchtfleisch und Kürbiskerne wandert weiter.

„Wenn das Wetter mitspielt“, sagt die Vorsitzende Else Langer, erfreut sich das Herbstspektakel am Schloss Harzgerode „immer größerer Beliebtheit.“ Samstag spielt es mit. Vor dem Schlosshof und der Gaststätte „Schlosskeller“ diktieren Kürbisse in allen Formen, Größen und Farben das Bild. Der Veranstaltungsname kommt nicht von ungefähr - neben verschiedenen Kinderspielen wie Büchsenwerfen, ist das Kürbisschnitzen von jeher das Highlight des Festes.

Die schönsten drei Exemplare werden prämiert. Wer mitmachen möchte, sucht sich gegen einen kleinen Obolus einfach einen der knapp 70 Kürbisse aus und legt los. „Die Großen sind meistens ehrgeiziger als die Kleinen“, lacht die Vereinschefin. Sie hat Recht: am Tisch von Patchworkfamilie Damuszis wird ein friedliches Duell ausgetragen.

Während die Zwölfjährige Emily sich an einem eigenen Exemplar stattlicher Größe versucht, hat gegenüber bei Zwillingsbruder Lennox Papa das Messer in der Hand. Vorzeichnen, nachschnitzen - für Emily eine Premiere, denn „beim letzten Mal hat Papa das gemacht“.

Nebenan lassen sich andere Besucher Kaffee, Kuchen und Kürbissuppe schmecken. Regina Rauhut aus Harzgerode ist mit ihrer neunjährigen Enkelin Antonia vom ersten Fest an dabei: „Das ist mal was anderes.“ Kaum ausgesprochen, hält sie den nächsten grün-orangenen Kürbis in der Hand. „Kannst du das machen?“ An ihrem Tisch herrscht reges Kürbistreiben, inzwischen sind auch die Enkel Lena, Noah und Sky dabei. „Oh nein, Oma, du hast seinen Zahn abgeschnitten!“, skandiert Antonia.

„Einige Dinger sind aber auch hartnäckig“, wirft Oma Regina zu ihrer Verteidigung ein. „Manchmal mussten wir schon Männer um Hilfe bitten.“ Die Ergebnisse sind so vielfältig wie die Gemüsebälle selbst: Farnhaare, Knollennase, gruselige oder lachende Gesichter. Victoria und Valentin Fliege aus Friedrichsbrunn haben sich für etwas ausgefallenes entschieden - gespickt mit Pfeifenreiniger, verwandeln sich ihre grünen Kürbisse in Spinnen.

Der 18-jährige Valentin lacht: „Ein bisschen Anspruch muss ja auch dabei sein.“ Im Vorjahr räumten die Geschwister mit ihrer Schnitzkunst den ersten Preis ab. Haben die beiden einen Profitipp? „Ein stabiles Sägemesser – das erleichtert einiges.“ Die Zwölfjährige Victoria nickt. Beide sind ein eingespieltes Team. Schließlich sind alle mit ihren Werken zufrieden – auch wenn es bei Tim „nur ein normales Kürbisgesicht“ geworden ist. (mz)