Burg Falkenstein Burg Falkenstein : Xena startet voll durch

Pansfelde - Laut rufend sitzt Xena auf der Burgmauer. Kurz schlägt sie noch einmal mit den Flügeln, schüttelt ihr dunkelbraunes Gefieder auf. Dann hebt sie ab, fliegt über die Köpfe der Zuschauer auf der Burg Falkenstein hinweg hinüber zur Mauer des Altans.
„Von Mauer zu Mauer quer über den Burghof zu fliegen, ist Teil der Grundausbildung“, sagt Pavel Sihelsky, Falkner auf der Burg Falkenstein.
Burg Falkenstein: Adler ist erst vier Monate alt
Xena ist eins von insgesamt vier Jungtieren - drei asiatische Steppenadler und ein Sibirischer Uhu -, die er derzeit ausbildet.
Obwohl gerade einmal vier Monate alt, ist Xena schon in der Flugvorführung zu erleben - und an diesem Tag zum zweiten Mal, ohne dass ihr Ausbilder Pavel Sihelsky direkt dabei ist.
Er beobachtet seinen Schützling vom Altan aus, während die Vorführung in den Händen von Falkner Peter Öchlschäger und Moderator Jan Blümel liegt.
Burg Falkenstein: Luan hatte fünf Eier gelegt
Das junge Steppenadlerweibchen ist eine Nachzucht der Falknerei, in der es mit Luna und Lunik ein Steppenadler-Paar gibt. „Sie sind schon fast 15 Jahre alt“, sagt Pavel Sihelsky.
Luna hatte in diesem Jahr fünf Eier gelegt. Nach rund 40 Tagen - in der Brutmaschine bei 37 Grad - schlüpften im Mai vier Jungtiere. „Das habe ich noch nicht gehabt. Das ist mehr als gut“, sagt der Falkner, der die Kleinen aufgezogen hat.
Burg Falkenstein: Zwei Vögel wurden abgegeben
Aus den nassen Knäulen, die etwa 60 bis 80 Gramm wogen und rund zwei Tage vom Anpicken des Eis bis zum Schlüpfen gebraucht hatten, sind inzwischen ausgewachsene Vögel geworden.
Zwei hat Pavel Sihelsky in eine andere Falknerei gegeben.
„Wir tauschen öfter einmal. Für die Vorführung ist es wichtig, auch ein bisschen Vielfalt zu haben.“ Die beiden anderen - Xena und Mini - sind bei ihm in der Ausbildung.
Burg Falkenstein: Namen von der Kriegerprinzessin
Xena, die ihren Namen nach einer Kriegerprinzessin aus einer Fernsehserie erhalten hat - „sie ist ein bisschen kriegerisch“, sagt der Falkner mit einem Schmunzeln -, sei „wirklich gut nach so kurzer Zeit“.
Mini, erklärt Pavel Sihelsky, sei ein ungewöhnlich kleines Männchen und so etwas Besonderes. „Weil er so klein ist, hoffen wir, dass er geschickt mit Aufwind umgehen kann.“
Steppenadler seien Thermikflieger, würden sich wie Segelflieger von der warmen Luft nach oben tragen lassen, erklärt der Falkner.
Burg Falkenstein: Bereits 1.500 Meter Höhe geschafft
Das junge Steppenadler-Trio komplett macht Prinz - ebenfalls eine Nachzucht der Falknerei und im Vorjahr geschlüpft.
Auch er soll möglichst hoch fliegen, hat bereits 1.500 Meter geschafft, sagt Pavel Sihelsky. Ins Tal hinaus fliegt Prinz an diesem Tag bei der Flugvorführung aber nicht.
„Er ist noch nicht so mutig.“ Die Ausbildung der Vögel dauere um die drei Jahre.
„Sie brauchen die Kraft und müssen Erfahrungen sammeln, wie sie mit dem Wind umgehen, mit der Thermik. Das ist ein langer Weg“, erklärt der Falkner und fügt hinzu: „Wenn alle drei gut sind, kann man sie auch zusammen fliegen lassen. Sie vertragen sich.“
Burg Falkenstein: Steppenadler sind nicht aggressiv
Überhaupt seien Steppenadler „unkompliziert für die Show“, nicht aggressiv, „steigen sehr schnell hoch und möchten das auch sehr gern machen. Und“, so Pavel Sihelsky weiter, „sie kommen auch mit hohem Tempo zurück auf die Faust. Das ist toll.“
Ebenfalls bereits in der Vorführung auf der Burg Falkenstein zu erleben ist „Lena“, ein Sibirischer Uhu. „Sie war eine Handvoll“, erinnert sich der Falkner daran, wie der Vogel - die größte Eule der Welt - vor einem Vierteljahr zu ihm kam.
Auch sie sei bereits im Flug zu sehen, müsse aber auch zusätzlich noch getragen werden. „Damit sie noch mehr Vertrauen bekommt“, begründet der Falkner.
„Eulenausbildung ist extrem schwer. Die Eulen sind sehr empfindlich, hochsensibel.“ (mz)

