Alpinistik Bergsteiger Hans Kammerlander Südtirol über Aufstieg 1991 Manaslu Himalaya: Vortrag 9. November Ballenstedt

Ballenstedt - Hans Kammerlander kommt am Samstag nach Ballenstedt. Hans wer?, mag mancher da fragen. Kammerlander ist längst nicht so berühmt wie sein Kollege Reinhold Messner. Dabei hat er kaum weniger geleistet als der Dampfplauderer aus dem Villnösstal. Zehn Jahre lang - von 1996 bis 2006 - hielt er den Rekord für die schnellste Besteigung des Mount Everest:
Am 24. Mai 1996 gelang Kammerlander von Tibet aus über den Nordsattel und den Nordostgrat der Aufstieg auf den Gipfel in nur 16 Stunden und 40 Minuten.
Mit dabei: seine Skier, mit denen er anschließend einen Teil der Strecke wieder hinabfuhr. Kammerlander ist Extrembergsteiger und Extremskifahrer und - zumindest unter den Menschen, die sich ein wenig für das Klettern interessieren - eine Legende.
Zehn Jahre hielt Kammerlander den Rekord für die schnellste Besteigung des Mount Everest
Kammerlanders Schicksalsberg ist aber nicht der Everest, sondern der Manaslu - der „Geisterberg“. „Kein anderer Berg hat Hans Kammerlander so sehr beschäftigt“, heißt es auf seiner Website. „Kein anderer Berg hat ihn so bewegt und so sehr aufgewühlt wie der Manaslu.
Und kein anderer Berg hat ihm emotional so viel abverlangt wie der achthöchste Himalaja-Riese. Dabei hat er den Gipfel nicht einmal bestiegen.“ Um dieses Thema, zu dem vor einem Jahr auch ein Film in den Kinos lief („Manaslu - Berg der Seelen“), geht es in Kammerlanders Vortrag im Schlosstheater Ballenstedt.
1991 organisierte Kammerlander eine Expedition zum Manaslu. „Er selbst wurde einst von Reinhold Messner in den Himalaja geführt“, heißt es in der Ankündigung des Vortrags. „Nun wollte auch er jungen Südtiroler Alpinisten und Bergführern die Möglichkeit eröffnen, einen der Himalaja-Riesen zu besteigen.
Die Expedition zum Manaslu im Jahr 1992 wurde zu einer Tragödie
Das Unternehmen endete in einem Desaster, in einer unglaublichen Tragödie und in unbeschreiblicher Trauer.“ Binnen weniger Stunden verlor Kammerlander damals zwei seiner besten Freunde. Einer stürzte ab, der andere wurde vor Kammerlanders Augen vom Blitz getroffen. In seinem Vortrag erzählt Hans Kammerlander „alles, was in zwei Stunden Film nicht Raum fand“.
Beginn im Schlosstheater ist um 18 Uhr. Karten gibt es bei Albrecht Schmidt, 039483/8977. (mz)