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Spirituskocher war noch warm Bei Ilsenburg im Nationalpark Harz: Förster und Polizei erwischen zwei Wanderer mit einem noch warmen Spirituskocher

Von Wolfram Schlaikier 01.08.2018, 16:12
Sonnenstrahlen in einem Nadelwald im Harz
Sonnenstrahlen in einem Nadelwald im Harz dpa-Zentralbild

Ilsenburg/Halberstadt - Polizisten und ein Förster haben am Dienstagabend im Rahmen einer Streife am Frankenberg nahe den Taubenklippen bei Ilsenburg (Landkreis Harz) zwei Wanderer erwischt, die sich gerade mit einem Spirituskocher eine Mahlzeit zubereitet hatten. Der Spirituskocher sei noch warm gewesen.

Verwaltung des Nationalparks Harz ermittelt

Weil das Feuermachen im Nationalpark verboten ist, noch dazu bei der zurzeit extrem hohen Waldbrandgefahr, prüft die Verwaltung des Nationalparks Harz nun, wegen dieser Ordnungswidrigkeit ein Verfahren gegen die beiden Wanderer einzuleiten, teilte die Polizei mit. Die Männer sind 34 und 26 Jahre alt und stammen aus Celle und Winsen (beides Niedersachsen).

„Da reicht der Gedanke an Feuer, und es brennt“

Weggeworfene Flaschen, die zum Brennglas werden oder gar offenes Grillfeuer im Wald – all das sei „grob fahrlässig“, hatte Carsten Brett, der Kreisbrandschutzbeauftragte im Betreuungsforstamt Harz in Elend, vor wenigen Tagen betont. „Es ist trocken, dann kommt Wind dazu - da reicht der Gedanke an Feuer, und es brennt.“

Wege im Nationalpark dürfen nicht verlassen werden

Ähnlich sieht es Friedhart Knolle, der Sprecher des Nationalparks Harz. Der Vorfall mit dem Spirituskocher sei der vierte innerhalb weniger Tage, wo per Zufall oder Meldung das Entstehen eines Waldbrands verhindert worden sei.

„Im Nationalpark ist nicht nur offenes Feuer streng verboten, auch die Wege dürfen nicht verlassen werden. So ein Verhalten ist mindestens grob fahrlässig.“

Vor wenigen Tagen, am Abend  des 26. Juli, musste die Feuerwehr in Güntersberge ausrücken, weil einem Hausbesitzer bei 30 Grad und Trockenheit ein Lagerfeuer außer Kontrolle geraten war.