Auszeichnung der IHK Auszeichnung der IHK : Von Japan zur Trimet in den Harz

Harzgerode - Roman Thuar ist sicher einer der ungewöhnlichsten Auszubildenden, die bei der Trimet Automotive Holding GmbH in Harzgerode einen Beruf erlernt haben.
In seinem Ausbildungsjahrgang wurde er nun als bester er Werkzeugmechaniker der Industrie- und Handelskammer Magdeburg ausgezeichnet - die Trimet erhielt gleichzeitig den IHK-Bildungspreis.
Bildungspreis für Roman Thuar: Ausbildung um ein Jahr verkürzt
Eine gehörige Leistung, denn der 32-Jährige hat die Ausbildung nicht nur um ein Jahr verkürzt, sondern parallel einen weiteren Beruf gelernt: Sicherheitsfachkraft. Für den Wahl-Harzgeröder ist das bereits das dritte Fachgebiet, in dem er eine Ausbildung abgeschlossen hat.
„Ich habe vorher studiert“, verrät er. Mit der Automobilindustrie hatte er zu diesem Zeitpunkt noch nichts am Hut. Er machte in Leipzig seinen Bachelor und dann seinen Master-Abschluss im Fach Japanologie.
„Ich bin nach dem Abschluss des Studiums nach Tokio gegangen“, verrät er, wie es dann wieder ging. Dort bekam er eine Traineestelle bei der Daimler AG. „Das war meine erste Berührung mit der Branche“, erinnert er sich.
Der Bereich faszinierte den 32-Jährigen so sehr, dass er beschloss tiefer in die Thematik einzutauchen. Doch so einfach war es nicht, Fuß zu fassen.
„Ich musste dann quasi von Null anfangen“, so Thuar.
Roman Thuar war von Trimet überzeugt
Ein weiteres Studium wollte er aber nicht beginnen und sah sich stattdessen in Deutschland nach passenden Ausbildungsstellen um, die ihn interessierten. Nahe seiner Heimat - Thuar stammt aus Danstedt bei Halberstadt - wurde er schließlich fündig.
„Es ist im Tagesgeschäft sehr komplex“, sagt er. So würden die verschiedenen Fertigungsstufen vom Rohstoff bis hin zum fertigen Produkt am Standort durchlaufen, weiß er heute.
Die Trimet mit ihren vielfältigen Möglichkeiten am Standort Harzgerode überzeugte ihn schließlich - und er im Bewerbungsgespräch den technischer Ausbildungsmeister bei der Trimet, Frank Wenzel. Das ist inzwischen gute drei Jahre her.
Inzwischen hat er die Ausbildung zum Werkzeugmechaniker für Druckgusswerkzeug erfolgreich abgeschlossen und ist fest bei der Trimet angestellt - allerdings nicht als Mechaniker.
„Ich bin hier nicht tätig in diesem Beruf“, sagt er und fügt an: „Ich habe mich im ersten Lehrjahr schon mehr für den Bereich Arbeitssicherheit interessiert.“
Weiterbildung im Bereich Sicherheit nebenbei gemacht
Neben seiner eigentlichen Ausbildung begann der 32-Jährige deshalb eine Weiterbildung zur Sicherheitsfachkraft. „Das lief dann so nebenher“, so Roman Thuar, der in der Trimetkapelle Gitarre spielt.
Die nötigen Qualifikationen erarbeitete er sich in dieser Zeit im Selbststudium, in Praktikumsphasen und bei Bildungseinheiten. „Das konnte man parallel gut einrichten. Die Firma hat mich dabei sehr unterstützt“, erklärt Thuar.
Eineinhalb Jahre dauerte die Weiterbildung. „Noch bevor ich die Ausbildung abgeschlossen habe, hatte ich die Weiterbildung abgeschlossen“, verrät er nicht ohne Stolz.
Nach Japanologie und Werkzeugmechanik ist es nun der Sicherheitsbereich, in dem er sich wohlfühlt. Als Fachkraft für Arbeitssicherheit ist er nun seit Februar für die Trimet in Harzgerode tätig und untersteht der operativen Werkleitung. Bis September assistierte er.
Inzwischen betreut er einen eigenen Bereich im Unternehmen - und ist schließlich im Berufsleben angekommen. (mz)