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Amtswechsel bei der Polizei Amtswechsel bei der Polizei: Pansfelder übernimmt Halberstadt

Von Susanne Thon 20.12.2016, 09:45
Marco Zeuner ist der neue Chef im Polizeirevier Harz. Der 47-Jährige aus Pansfelde ist seit Anfang Dezember in Halberstadt, vorher war er stellvertretender Revierleiter und Leiter des Einsatzdienstes in Magdeburg.
Marco Zeuner ist der neue Chef im Polizeirevier Harz. Der 47-Jährige aus Pansfelde ist seit Anfang Dezember in Halberstadt, vorher war er stellvertretender Revierleiter und Leiter des Einsatzdienstes in Magdeburg. Thon

Halberstadt - Früher - als Quedlinburg noch ein eigener Landkreis war - wollte Marco Zeuner hier Revierleiter werden, jetzt ist  er es  in Halberstadt. Der 47-Jährige aus Pansfelde ist der neue Mann an der Spitze des hiesigen Polizeireviers, „des schönsten“, munkelt man in Polizeikreisen. Anfang Dezember hat er - zunächst befristet auf ein Jahr - sein Dienstzimmer bezogen.

„Polizeichef im Harz - das klingt doch  gut“, so der Polizeidirektor, der auch nach fast 30 Jahren im Dienst immer noch für seinen Job brenne wie am ersten Tag, wie er sagt, und damit offenbar  seinen Jüngsten - Zeuner ist verheiratet und Vater zweier erwachsener Söhne - angesteckt hat. Der wird bald sein Studium an der Fachhochschule Polizei in Aschersleben abschließen.

Zeuner hat viele Stationen hinter sich

Zeuner selbst kam  1988 zur Bereitschaftspolizei, es folgten Stationen im Volkspolizei-Kreisamt in Quedlinburg, beim Zentralen Kriminaldienst in Halberstadt und im  Innenministerium; er war  Revierkommissariatsleiter in Sangerhausen, Halle und Aschersleben, Chef  des Zentralen Einsatzdienstes in Magdeburg und zuletzt Leiter des Reviereinsatzdienstes und stellvertretender Revierleiter in der Landeshauptstadt.

Nach fünf Jahren führte ihn sein Weg nun wieder  von der  Großstadt mit  230.000 Einwohnern aufs Land.  Nach  Halberstadt.  40.000 Einwohner. Dazu   kommen ja aber noch  Quedlinburg, Wernigerode  und das ganze Umland. Das Halberstädter Revier ist mit seinen zwei Kommissariaten und  330 Mitarbeitern, darunter die Angestellten in der Verwaltung und  30 Regionalbereichsbeamte,  auch vom Fallaufkommen her das zweitgrößte in der Polizeidirektion Nord.

Und der gebürtige Quedlinburger Zeuner  kennt die Region  und die meisten Kollegen.   Nichtsdestotrotz oder gerade deshalb quillt sein Terminkalender dieser Tage fast über. Antrittsbesuche hier, Gesicht zeigen dort. „Bis ich  hier richtig angekommen bin, wird es wohl noch zwei, drei Wochen dauern.“

Einen ersten Überblick im Polizerevier Harz verschafft

Einen ersten - durchaus zufriedenstellenden  - Überblick, was die bisher geleistete Arbeit im Revier angeht,   habe er sich  schon verschafft; doch werde es in den nächsten Jahren nicht leichter. Zeuner  spielt auf den  Stellenabbau auf unter 6.000 Beamte in ganz Sachsen-Anhalt an - eine Folge der  Polizeistrukturreform.

Zwar soll es  wieder mehr Beamte geben, der Nachwuchs muss aber erst mal  ausgebildet werden. Heißt: „In den kommenden Jahren werden wir weiter Personal verlieren, die Aufgaben bleiben aber die gleichen. Das bedeutet mehr Arbeit für den Einzelnen“, so Zeuner.

Das mache es zum einen erforderlich, Arbeitsabläufe zu überdenken, zu straffen - „da ist Kreativität gefragt“ -, zum anderen müsse  das „Wir-Gefühl“ gestärkt werden, das Zusammengehörigkeitsgefühl untereinander - altkreisgrenzenübergreifend.

Die jetzigen Arbeitsergebnisse müssen gehalten werden

Angesichts dieser Herausforderung sei es auch erst mal müßig, darüber nachzudenken, wie und an welcher Stelle man die  Statistik noch um ein paar Prozentpünktchen aufhübschen könnte. „Die jetzigen Arbeitsergebnisse zu halten, das wäre eine sensationelle Leistung“, meint Zeuner.

Demnächst wolle er sich mit seinen  Kollegen zusammensetzen und einen Plan festzurren, was die Ausrichtung im kommenden und dem darauffolgenden Jahr angehe.

Darüber hinaus sei es ihm ein Anliegen, an der Außenwirkung der Polizei zu arbeiten: „Wir brauchen uns nicht zu verstecken, wir machen gute Arbeit.“ Zeuner spricht von „Transparenz in allen Bereichen“, von Bürgernähe. „Die Polizei, dein Freund und Helfer - das klingt zwar abgedroschen“,  findet er, sollte aber so sein.

Miteinander ins Gespräch kommen, das ist seine Devise. Extern, aber auch intern: „Wenn die Kollegen gern zur Arbeit kommen, dann strahlen sie das auch aus. Reines Meckern bringt nichts. Das ist auch zu einfach. Um gewisse Dinge besser zu machen, muss man aufeinander zugehen, offen und ehrlich sein.“

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Neu im Polizeirevier Harz  ist neben Marco Zeuner auch Peggy Burkert. Die Polizeioberkommissarin, die zuletzt an der Fachhochschule Polizei in Aschersleben war und seit Oktober in Halberstadt arbeitet, leitet  den Reviereinsatzdienst. Kripo-Chef im Harz ist der Kriminaloberrat Sven Gratzik. 

Dietmar Schellbach, der bisherige  Revierleiter, sowie der ehemalige  Leiter des Reviereinsatzdienstes, Andreas Pretzlaff,  wechselten von Halberstadt nach Magdeburg: Pretzlaff, um  diesen Posten  im dortigen Revier zu übernehmen; Schellbach  ist jetzt  in der Polizeidirektion Nord.  (mz)