Amtswechsel bei der Polizei Amtswechsel bei der Polizei: Pansfelder übernimmt Halberstadt

Halberstadt - Früher - als Quedlinburg noch ein eigener Landkreis war - wollte Marco Zeuner hier Revierleiter werden, jetzt ist er es in Halberstadt. Der 47-Jährige aus Pansfelde ist der neue Mann an der Spitze des hiesigen Polizeireviers, „des schönsten“, munkelt man in Polizeikreisen. Anfang Dezember hat er - zunächst befristet auf ein Jahr - sein Dienstzimmer bezogen.
„Polizeichef im Harz - das klingt doch gut“, so der Polizeidirektor, der auch nach fast 30 Jahren im Dienst immer noch für seinen Job brenne wie am ersten Tag, wie er sagt, und damit offenbar seinen Jüngsten - Zeuner ist verheiratet und Vater zweier erwachsener Söhne - angesteckt hat. Der wird bald sein Studium an der Fachhochschule Polizei in Aschersleben abschließen.
Zeuner hat viele Stationen hinter sich
Zeuner selbst kam 1988 zur Bereitschaftspolizei, es folgten Stationen im Volkspolizei-Kreisamt in Quedlinburg, beim Zentralen Kriminaldienst in Halberstadt und im Innenministerium; er war Revierkommissariatsleiter in Sangerhausen, Halle und Aschersleben, Chef des Zentralen Einsatzdienstes in Magdeburg und zuletzt Leiter des Reviereinsatzdienstes und stellvertretender Revierleiter in der Landeshauptstadt.
Nach fünf Jahren führte ihn sein Weg nun wieder von der Großstadt mit 230.000 Einwohnern aufs Land. Nach Halberstadt. 40.000 Einwohner. Dazu kommen ja aber noch Quedlinburg, Wernigerode und das ganze Umland. Das Halberstädter Revier ist mit seinen zwei Kommissariaten und 330 Mitarbeitern, darunter die Angestellten in der Verwaltung und 30 Regionalbereichsbeamte, auch vom Fallaufkommen her das zweitgrößte in der Polizeidirektion Nord.
Und der gebürtige Quedlinburger Zeuner kennt die Region und die meisten Kollegen. Nichtsdestotrotz oder gerade deshalb quillt sein Terminkalender dieser Tage fast über. Antrittsbesuche hier, Gesicht zeigen dort. „Bis ich hier richtig angekommen bin, wird es wohl noch zwei, drei Wochen dauern.“
Einen ersten Überblick im Polizerevier Harz verschafft
Einen ersten - durchaus zufriedenstellenden - Überblick, was die bisher geleistete Arbeit im Revier angeht, habe er sich schon verschafft; doch werde es in den nächsten Jahren nicht leichter. Zeuner spielt auf den Stellenabbau auf unter 6.000 Beamte in ganz Sachsen-Anhalt an - eine Folge der Polizeistrukturreform.
Zwar soll es wieder mehr Beamte geben, der Nachwuchs muss aber erst mal ausgebildet werden. Heißt: „In den kommenden Jahren werden wir weiter Personal verlieren, die Aufgaben bleiben aber die gleichen. Das bedeutet mehr Arbeit für den Einzelnen“, so Zeuner.
Das mache es zum einen erforderlich, Arbeitsabläufe zu überdenken, zu straffen - „da ist Kreativität gefragt“ -, zum anderen müsse das „Wir-Gefühl“ gestärkt werden, das Zusammengehörigkeitsgefühl untereinander - altkreisgrenzenübergreifend.
Die jetzigen Arbeitsergebnisse müssen gehalten werden
Angesichts dieser Herausforderung sei es auch erst mal müßig, darüber nachzudenken, wie und an welcher Stelle man die Statistik noch um ein paar Prozentpünktchen aufhübschen könnte. „Die jetzigen Arbeitsergebnisse zu halten, das wäre eine sensationelle Leistung“, meint Zeuner.
Demnächst wolle er sich mit seinen Kollegen zusammensetzen und einen Plan festzurren, was die Ausrichtung im kommenden und dem darauffolgenden Jahr angehe.
Darüber hinaus sei es ihm ein Anliegen, an der Außenwirkung der Polizei zu arbeiten: „Wir brauchen uns nicht zu verstecken, wir machen gute Arbeit.“ Zeuner spricht von „Transparenz in allen Bereichen“, von Bürgernähe. „Die Polizei, dein Freund und Helfer - das klingt zwar abgedroschen“, findet er, sollte aber so sein.
Miteinander ins Gespräch kommen, das ist seine Devise. Extern, aber auch intern: „Wenn die Kollegen gern zur Arbeit kommen, dann strahlen sie das auch aus. Reines Meckern bringt nichts. Das ist auch zu einfach. Um gewisse Dinge besser zu machen, muss man aufeinander zugehen, offen und ehrlich sein.“
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Neu im Polizeirevier Harz ist neben Marco Zeuner auch Peggy Burkert. Die Polizeioberkommissarin, die zuletzt an der Fachhochschule Polizei in Aschersleben war und seit Oktober in Halberstadt arbeitet, leitet den Reviereinsatzdienst. Kripo-Chef im Harz ist der Kriminaloberrat Sven Gratzik.
Dietmar Schellbach, der bisherige Revierleiter, sowie der ehemalige Leiter des Reviereinsatzdienstes, Andreas Pretzlaff, wechselten von Halberstadt nach Magdeburg: Pretzlaff, um diesen Posten im dortigen Revier zu übernehmen; Schellbach ist jetzt in der Polizeidirektion Nord. (mz)