Volleyball-2. Bundesliga Volleyball-2. Bundesliga: Entscheidet der Satzquotient?

bitterfeld - Am 11. April steigt der letzte Spieltag in der 2. Volleyball-Bundesliga. In der Staffel Nord haben noch vier Mannschaften Chancen auf den Gewinn der Meisterschaft. Aktuell befindet sich der SV Lindow-Gransee in der Pole Position, hat aber auch ein Spiel mehr als die drei weiteren Konkurrenten absolviert. Einer davon ist der VC Bitterfeld-Wolfen, der im Moment auf dem dritten Platz liegt. Die Chancen auf den Gewinn der Meisterschaft sind für die Mannschaft von Trainer Ingo Häntschel allerdings nicht die besten. Vor dem Saisonfinale wagt die Mitteldeutsche Zeitung einen Ausblick.
SV Lindow-Gransee (20 Spiele, 45 Punkte, 51:25 Sätze)
Die Randberliner haben als einzige von den vier Mannschaften an der Spitze bereits 20 Partien absolviert. In den noch ausstehenden zwei Spielen warten auf den Spitzenreiter vermeintlich einfache Gegner. Am Sonnabend wird Lindow in eigener Halle gegen den FC Schüttorf (7.) antreten. Nach einer zweiwöchigen Pause geht es dann am letzten Spieltag der Saison zur DJK Delbrück (9.). Die Hinspiele gingen bereits mit 3:0 jeweils deutlich an den SV Lindow-Gransee. Es ist unwahrscheinlich, dass der Tabellenführer in den zweiten Duellen mit beiden Mannschaften überhaupt Sätze, geschweige denn Punkte verliert. Doch in den vergangenen fünf Partien gewann Lindow zwei nur mit 3:2, musste gegen Aligse auch eine 2:3-Niederlage hinnehmen. Zwei 3:0-Siege zum Abschluss sollten allerdings den Titel bedeuten.
TSG Solingen (19 Spiele, 42 Punkte, 48:22 Sätze)
Zwei Partien in eigener Halle sind für den Tabellenzweiten ein Vorteil. In diesen Duellen mit Braunschweig (10.) und Kiel (12.) sollten die Solinger allerdings nichts anbrennen lassen. Schon in den Hinspielen gab es gegen die Kellerkinder jeweils klare 3:0-Siege. Doch schon der VC Bitterfeld-Wolfen musste in Kiel eine überraschende Niederlage hinnehmen. Die Entscheidung darüber, ob Solingen am Ende den Meistertitel gewinnt, wird deshalb wahrscheinlich im letzten Auswärtsspiel des Teams fallen: Am 29. März wird Solingen beim Tabellenvierten Bocholt spielen. Zwei klare Lindower Siege vorausgesetzt, darf Solingen gegen Bocholt keinen Punkt abgeben, um die Meisterschaft nicht zu verspielen.
VC Bitterfeld-Wolfen (19 Spiele, 42 Punkte, 48:26 Sätze)
Dass der VC Bitterfeld-Wolfen bei Punktgleichheit mit der TSG Solingen nur auf dem dritten Platz liegt, hat er dem Satzquotienten zu verdanken. Der beträgt bei der Mannschaft von Ingo Häntschel derzeit 1,85, bei der TSG 2,18. Drei 3:0-Siege könnten diesen Quotienten noch auf 2,19 steigen lassen. Um bei Punktgleichheit am Saisonende dann aber auch vor den Solingern zu liegen, müssten die in ihren drei Spielen noch Sätze abgeben. Das bringt dann aber noch längst nicht den Meistertitel, weil Lindow-Gransee ebenfalls im Moment einen höheren Quotienten vorzuweisen hat. „Deshalb würde ich nicht mehr auf uns setzen“, sagt VC-Geschäftsführer Christoph Richter. Doch erst einmal muss das Team aus Bitterfeld-Wolfen in die Situation kommen, dass dieser Wert über die genauen Platzierungen entscheidet.
Drei Spiele hat der VC noch zu absolvieren: Am Sonnabend geht es in der Bitterfelder Brauereiturnhalle gegen Giesen/Hildesheim (8.), eine Woche später tritt der VC in Braunschweig an. Beide Aufgaben sollten lösbar sein und auch mit 3:0 gewonnen werden. Und dann geht es am 11. April in der Sporthalle Wolfen-Krondorf zum Showdown gegen Bocholt. Erst danach wird man sehen, welcher Wert über den Ausgang der Meisterschaft entscheidet.
TuB Bocholt (19 Spiele, 41 Punkte, 51:29 Sätze)
Selbst wenn der Tabellenvierte in den Duellen mit Solingen und dem VC Bitterfeld-Wolfen zwei direkte Konkurrenten schlagen kann, so kann die TuB nicht mehr aus eigener Kraft Meister werden. Selbst wenn die Bocholter alle drei Spiele gewinnen sollten, dann müssten sie auf einen Ausrutscher des SV Lindow-Gransee hoffen. Am Sonnabend sollte Bocholt die Chancen aber erst einmal aufrecht erhalten können, bei Humann Essen (11.) wäre alles andere als ein klarer Sieg eine große Überraschung. Am 29. März wird dann Solingen zu Gast sein und am letzten Spieltag der Saison geht es zum VC Bitterfeld-Wolfen. Es muss schon sehr viel zusammenkommen, damit Bocholt am Ende Meister wird. (mz)