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Hoffnung auf Fördermittel Stadtrat Aken: Große Pläne für die Kita "Pittiplatsch"

Von Sylke Hermann 13.04.2017, 09:03
72 Kinder werden derzeit im „Pittiplatsch“ betreut und haben gemeinsam viel Spaß dabei.
72 Kinder werden derzeit im „Pittiplatsch“ betreut und haben gemeinsam viel Spaß dabei. Heiko Rebsch

Aken - Für Christine Dausel fühlt sich dieses Projekt schon ziemlich lebendig an. Und in greifbarer Nähe. Dabei ist im Moment noch gar nicht absehbar, ob die Akener Pläne aufgehen. Ob Aken Fördermittel aus dem Stark III-Programm erhält, mit dem das Land unter anderem die energetische Ertüchtigung von Kindertagesstätten fördert.

Christine Dausels „Pittiplatsch“ könnte dazu gehören. Sie hofft es. Und hat längst angefangen, diesen Traum zu leben, erzählt sie mit einem strahlenden Lächeln, das die unbändige Vorfreude auf das, was kommen könnte, abbildet.

Kita-Sanierung als Chance fast eine Million Euro Fördermittel nach Aken zu holen

Der Akener Stadtrat hat sich vergangene Woche positiv zu den Plänen der Stadt gestellt, ihre Einrichtung in der Dessauer Landstraße zu sanieren. Viel Zustimmung, wenige Enthaltungen im Abstimmungsergebnis. Damit ist die Verwaltung nunmehr per Beschluss autorisiert, das Projekt ernsthaft anzuschieben. Das freut Bürgermeister Jan-Hendrik Bahn (parteilos), der weiß, dass die Zeit arg drängt.

Weshalb man, wie er sagte, auch um diese Sondersitzung nicht herum kam. Denn bis zum 30. Juni dieses Jahres muss der Fördermittelantrag beim Land vorliegen. Bis dahin gäbe es noch eine Menge Hausaufgaben zu erledigen. Aber es ist die letzte Chance, über Stark III bedacht zu werden.

Bahn spricht von einer „einmaligen Chance, fast eine Million Euro Fördermittel nach Aken zu holen“. Damit sei zwar auch die Stadt - trotz 75 Prozent Bruttoförderung - mit einem nicht unerheblichen Betrag beteiligt, doch Aken will es versuchen. Und hat die entsprechenden Mittel im Haushalt der folgenden Jahre vorsorglich eingeplant.

Die Kindertagesstätte im Osten der Stadt soll „langfristig erhalten werden“

Das städtische Objekt ist im Juni 1967 eingeweiht worden; damals als eine Art Betriebskindergarten für die Mitarbeiter des benachbarten Magnesitwerkes, den heutigen Didierwerken. Seither sei man recht sparsam bedacht worden, wenn es darum ging, Dinge zu erneuern, zu modernisieren.

Nicht zuletzt deshalb war die langjährige Kita-Leiterin Christine Dausel bestenfalls davon ausgegangen, dass das Objekt auch dieses Mal nur ein wenig „aufgehübscht“ werden sollte, wie sie im Gespräch mit der MZ sagte. Doch der Bürgermeister betonte auch vor dem Stadtrat ausdrücklich, dass es eben „nicht mit ein bisschen Dämmung getan ist“.

Die Kindertagesstätte im Osten der Stadt soll „langfristig erhalten werden“; sie sei wichtig für die Familien in der Amselwaldsiedlung, im Neubaugebiet, in den Ortsteilen Kleinzerbst und Susigke. Aber da der Energieverbrauch entschieden zu hoch sei, müsse man handeln. „In der Vergangenheit“, äußerte Bahn gegenüber der MZ, „sind uns die laufenden Kosten immer auf die Füße gefallen.“ Bis sich die Erkenntnis einstellte: „Wenn wir hier etwas Nachhaltiges schaffen wollen, ist Stark III genau das Richtige für uns.“ Eine Bestandsaufnahme wurde angefertigt; nun bereitet man den Fördermittelantrag vor.

Fördermittel aus dem Stark III-Programm sind an Bedingungen geknüpft

Schon heute steht fest: Für maximal 95 Mädchen und Jungen, die laut Betriebserlaubnis aus dem Jahr 1994 hier betreut werden dürften, reicht der Platz nach heutigen Standards nicht mehr aus. Das heißt: Bekäme Aken Fördermittel aus dem Stark III-Programm, müsste das gesamte Objekt nicht nur energetisch saniert werden, auch eine Erweiterung der Fläche wäre unausweichlich.

Einhergehend mit einer, wie es in der Beschlussvorlage für den Stadtrat steht, „Optimierung der Betriebserlaubnis“. Bezogen auf 72 Kinder, die zurzeit in der Kita betreut werden. Schließlich müsse man eine 75-prozentige Auslastung der Kita auch im Jahr 2035 nachweisen können. Was damit laut Demografie-Check gewährleistet wäre, informierte Bahn.

Christine Dausel räumte ein, sich bereits mit dem Gedanken angefreundet zu haben, dass die Kita saniert wird. Auch wenn das vermutlich erst 2019 passieren würde. Allein der Gedanke an das Mögliche sorge in ihrem Team für viel positive Stimmung, hebe die Motivation. „Ich war sehr positiv überrascht, dass jetzt ein Stein ins Rollen kommt und unsere Kita richtig auf Vordermann gebracht wird“, erklärte sie. Wohl wissend, dass das alles seine Zeit brauche. (mz)

Pitti im Schlafpantoffel.
Pitti im Schlafpantoffel.
Heiko Rebsch