Sportschiessen-1. Bundesliga Sportschiessen-1. Bundesliga: Alles geben für die Premiere in Weißandt-Gölzau

Weissandt-Gölzau - Wenn sich am kommenden Sonnabend die ersten Zuschauer im Sport- und Kulturzentrum in Weißandt-Gölzau einfinden, dann ist für den Ausrichter des vierten Wettkampfwochenendes der 1. Bundesliga Nord, den Schützenverein Gölzau, der Großteil der organisatorischen Arbeit getan. Fritz Naumann wirkt gestresst, als er zu Beginn der Woche erzählt: „Seit drei Monaten treffen wir uns, mehrfach auch mit Kommunalpolitikern.“ Und alles für diese zwei Tage Ende November, für die extra der Auftakt des Gölzauer Weihnachtsmarktes vom ersten auf den zweiten Advent verschoben wurde. „Wir haben volles Verständnis und Unterstützung erhalten“, sagt Fritz Naumann, der Vorsitzende des Schützenvereins.
Das Ziel ist klar: Den Zuschauern und den angereisten Gegnern soll ein tolles Veranstaltungswochenende geboten werden.
Arbeit, die sich lohnen soll
Spitzensport unter Spitzenbedingungen will aber erstmal organisiert werden. Als Fritz Naumann sich im Namen des SV Gölzau im Frühjahr beim Deutschen Schützenbund (DSB) für einen Heimwettkampf bewarb, war das Ausmaß der Anstrengungen, die unternommen werden müssen, nicht abzusehen. Dass vom heimischen Schützenhaus ins Sport- und Kulturzentrum (SKZ) umgezogen werden muss, war klar. Die Statuten des DSB schreiben vor, dass mindestens 300 Zuschauerplätze mit uneingeschränkter Sicht angeboten werden müssen. Das SKZ bietet sogar Platz für mehr: 450 Stühle werden die Organisatoren aufstellen. Doch das ist nur ein geringer Teil des Aufwands.
Viel besser kann das Starterfeld in Weißandt-Gölzau nicht sein: Fünf der sechs besten Mannschaften der aktuellen Tabelle schießen um die Mannschaftspunkte.
Der amtierende Vizemeister und aktuelle Tabellenführer TuS Hilgert wird am Sonntag um 13 Uhr der Gegner des SV Gölzau (derzeit Sechster) sein. Tags zuvor geht es um 19 Uhr gegen den Vierten KKS Nordstemmen. Auch noch dabei: Hubertus Elsen, Post SV Düsseldorf und SG Hamm.
Auch wenn der erste Wettkampf am Sonnabend erst um 16 Uhr beginnt, können die Zuschauer bereits um 13 Uhr ihr Ticket lösen. Dann findet das Pflichttraining aller Mannschaften statt.
Bautenschutzmatten werden ausgelegt, damit eventuelle Schwingungen des Parketts die Schützen nicht behindern. Die Fenster müssen abgedunkelt werden, damit für alle Schützen die gleichen Sichtverhältnisse gewährleistet sind. Statt dunklem Bühnenvorhang muss ein heller Hintergrund zur Verfügung gestellt werden. Sechs abschließbare Kabinen – eine für jede teilnehmende Mannschaft – müssen hergerichtet werden. Nicht zu vergessen die Werbebanner, die aufgehängt werden müssen. Und für die Gastronomie muss auch gesorgt sein. Schließlich geht der erste Wettkampftag von 13 bis 20 Uhr, der zweite von 10 bis 14 Uhr. „Es ist schon sehr viel Arbeit“, sagt Fritz Naumann, der Vorsitzende des Schützenvereins. Sie soll sich lohnen.
Unterstützung erhält er von der Volkssolidarität, dem Feuerwehr Förderverein, der Köthener Brauerei, der Ortsbürgermeisterin von Weißandt-Gölzau, Erika Scheller, und dem Bürgermeister der Stadt Südliches Anhalt, Burkhard Bresch. Sie alle haben sich zum Ziel gesetzt, dass der erste Wettkampf der Vereinsgeschichte in Deutschlands höchster Schützenklasse organisatorisch ein voller Erfolg wird. „Wir machen so einen großen Wettkampf zum ersten Mal“, sagt Fritz Naumann, „aber wir werden keine schlechteren Bedingungen bieten, als wir sie erlebt haben.“ Und: „Das wird eine herausragende sportliche Veranstaltung, nicht nur in Bezug auf Sportschießen.“
Spiel mit vielen Unbekannten
Das Entscheidende bleibt natürlich der sportliche Wettkampf. Es ist ein bemerkenswertes Feld, das sich in Weißandt-Gölzau zum sechsten und siebten Wettkampf trifft (siehe „Fünf der besten sechs Mannschaften dabei“). Der Schützenverein Gölzau hat in den vorangegangenen Wettkämpfen bewiesen, dass er auf absolutem Spitzenniveau mithalten kann. „Aber wir spielen diesmal mit vielen Unbekannten“, sagt Fritz Naumann. Es ist für die Gölzauer Schützinnen und Schützen zwar ein Heimwettkampf, aber im Sport- und Kulturzentrum haben sie noch nie geschossen. Die Frage wird auch sein, wie die Lokalmatadoren mit der Situation umgehen. „Sind sie nervöser als sonst? Vielleicht sogar übermotiviert?“ Fritz Naumann wird in seiner Funktion als Trainer auch eine Menge damit zu tun haben, seine Schützlinge zu beruhigen. Denn eines ist entscheidend für ein gutes Schießergebnis: „Sie müssen cool bleiben.“
Spannend wird auch zu beobachten – oder besser: zu hören – sein, wie die Zuschauer die Wettkämpfe annehmen. „Ich hoffe, dass der Funke überspringt“, sagt Naumann. Für die Zuschauer wird extra ein Schießstand aufgebaut, an dem sie mit einem Hochleistungssportgewehr ihr Zielwasser testen können.
Zu Beginn der Woche waren schon 250 Tagestickets für den Sonnabend im Vorverkauf über den Tisch gegangen. Weil viele Interessierte aus der Region erst an den Wettkampftagen ihre Tickets an der Tageskasse holen werden, stehen die Chancen gut, dass das Sport- und Freizeitzentrum rappelvoll sein wird. Und damit ein würdiger Rahmen für einen sportlichen Höhepunkt, den es so in der Region noch nie gegeben hat. (mz)
Das Tagesticket kostet Sonnabend und Sonntag jeweils fünf Euro.