SG Ramsin SG Ramsin: Landesliga-Spieler dürfen beim ABI-Pokal nicht spielen

Bitterfeld - Als die Spielgemeinschaft Krina/Pouch-Rösa II im vergangenen Sommer den Pokal der Kreisklassenteams (ABI-Pokal) gewonnen hatte, fühlte sich der unterlegene SV Blau-Weiß Baasdorf etwas benachteiligt. Vier Minuten vor dem Spielende lagen die Baasdorfer mit 2:1 in Führung, waren dem Pokalsieg ganz nah. Dann traf jedoch Steven Wittek, der schon zuvor den ersten Treffer im Spiel erzielt hatte, zum 2:2-Ausgleich. Soweit nicht weiter tragisch, doch Wittek gehört eigentlich zum Kreisoberliga-Kader des SV Pouch-Rösa. Verboten war sein Einsatz oder der von Abwehrspieler Sascha Kiensch, der ebenfalls in der Kreisoberliga spielt, zu diesem Zeitpunkt nicht.
Konsequenzen hatte es im Sommer dennoch: Der Fußball-Kreisfachverband Anhalt-Bitterfeld führte in der Ausschreibung des Pokalwettbewerbs eine neue Passage ein: „Spieler, die in einem Pokalspiel des „Opel-Cups“ zum Einsatz kamen, sind nach ihrem Einsatz während der gesamten Saison für Spiele im „ABI-Pokal“ nicht mehr spielberechtigt“, hieß es bis zum Sonntag. „Es geht dabei um Chancengleichheit“, sagt Norman Rother, Vorstandsmitglied beim KFV, „wir wurden darauf hingewiesen, dass Pouch mehrere Spieler aus der Kreisoberliga eingesetzt hatte.“
Neuer Problemfall beim ABI-Pokal
Nun hatte der KFV im Laufe dieser Saison einen neuerlichen Hinweis bekommen. Was sei mit Spielern, die im Landespokal für ihren Verein aufgelaufen sind? Genau dieser Fall wurde mit der Passage nicht geklärt. Doch gibt es ihn in dieser Saison. Und zwar genau einmal. Die SG Ramsin spielt mit ihrer ersten Mannschaft in der Landesliga und war deshalb im Landespokal spielberechtigt. Im Kreispokal, dem „Opel-Cup“, nimmt der Verein nicht teil, stattdessen aber im „ABI-Pokal“ mit der Reserve.
#bigaimge
Mit Patrick Gajowski kam ein Spieler der Reserve dann auch in der ersten Runde des Landespokals gegen Grün-Weiß Piesteritz zum Einsatz und erzielte sogar ein Tor. Auch in den beiden ABI-Pokal-Spielen beim SV Kleinpaschleben II und der Spielgemeinschaft Prosigk/Radegast II lief der Stürmer auf und traf jeweils einmal. Die Ramsiner Reserve hat damit das Viertelfinale im laufenden Wettbewerb erreicht und wird dort auf den Sieger des Duells zwischen dem SV Roitzsch II und Eintracht Köthen II treffen. Patrick Gajowski wird dann allerdings nicht spielen dürfen. Die Ergänzung in der Ausschreibung des ABI-Pokals verhindert das. „Spieler, die in einem Pokalspiel des Opel-Cups oder in einem Pokalspiel auf Landesebene zum Einsatz kamen, sind nach ihrem Einsatz während der gesamten Saison für Spiele im ABI-Pokal nicht spielberechtigt. Werden Spieler im ABI-Pokal eingesetzt, die im Landespokal beziehungsweise im Opel-Cup zum Einsatz kamen, gelten diese als nicht spielberechtigte Spieler. Diese Regelung tritt mit sofortiger Wirkung vom 31. Januar 2016 in Kraft. Verstöße werden durch das Sportgericht des KFV behandelt“, hat der Kreisfachverband am Montagabend vermeldet. „Es gab keinen Unmut der Vereine, aber einen Hinweis“, sagt Norman Rother, „so haben wir jetzt alles ausgeschlossen.“
Ramsin reagiert gelassen
In Ramsin war die Information am Dienstagnachmittag noch nicht angekommen. „Das habe ich noch nicht gehört“, sagte Sebastian Tkalec. Der Trainer des Landesligateams hat mit dieser nachträglichen Änderung aber kein Problem: „Ich finde es völlig in Ordnung, weil der Unterschied zwischen einem Spieler aus der Landesliga und der Kreisklasse schon sehr groß ist“, so Tkalec, „es soll ja auch fair bleiben.“ Auch die Tatsache, dass der Passus erst jetzt geändert wurde, stört ihn nicht: „Das wurde dann ja auch Zeit“, sagt er mit einem Lachen. So wird der Kreisklassen-Pokal also auch von Kreisklassen-Spielern gewonnen. Und genau darum geht es. Im Sinne des Fairplays und der Chancengleichheit aller Vereine. (mz)
