1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Anhalt-Bitterfeld
  6. >
  7. "Seebad Aken": "Seebad Aken": Zehn Jahre campen im Grünen

"Seebad Aken" "Seebad Aken": Zehn Jahre campen im Grünen

Von Helmut Dawal 01.08.2016, 10:40
Hella und Peter Schubert vor ihrem Domizil auf dem Campingplatz
Hella und Peter Schubert vor ihrem Domizil auf dem Campingplatz Heiko Rebsch

Akazienteich - „Die Ruhe hier und der See zum Schwimmen ganz in der Nähe, das lieben wir.“ So beschreiben Hella und Peter Schubert aus Köthen, was ihnen als Dauercamper am Akazienteich besonders gefällt.

Und hinzu kommt noch die Geselligkeit. „Wenn sich am Abend die richtige Runde gefunden hat, dann hole ich auch schon mal meine Klampfe raus und dann wird gesungen“, sagt Schubert, der viele Jahre in einer Band Musik gemacht hat. Seit mittlerweile 20 Jahren verbringt das Ehepaar die warme Jahreszeit auf dem Zeltplatz. „Über einen Kumpel sind wir zum Camping gekommen und haben ihm seinen Wohnwagen abgekauft. Am Akazienteich haben wir dann den richtigen Ort gefunden“, erzählt Peter Schubert.

Platz für 100 Dauercamper

Rund 30 Dauercamper sind gegenwärtig am Akazienteich. Und es könnten gern noch mehr sein. „Platz haben wir für etwa hundert Dauercamper“, sagt Besitzer Jochen Nöske. Und es waren schon mal viel mehr.

Doch das Jahrhunderthochwasser im Jahr 2013 und kurze Zeit darauf ein heftiger Sturm setzten dem Erholungsgebiet so sehr zu, dass viele der älteren Dauercamper aufgaben. „Sie hatten nicht mehr die Kraft, ihre abgesoffenen oder von umgefallen Bäumen zerstörten Wohnwagen wieder aufzubauen“, blickt Nöske zurück. Auch ihm standen die Tränen in den Augen, als er mit dem Boot über den überfluteten Platz vor der Bühne ruderte oder die vielen umgestürzten Bäume sah.

Aufräumen nach dem Hochwasser

Aufgeben kam für ihn aber nicht in Frage, stattdessen Aufräumen und das Bad schöner gestalten, als es vorher war. Aus dem See wurde jede Menge Schlamm, den das Saalehochwasser mitgebracht hatte, entfernt. Nöske ließ am Strand neuen Sand anfahren und eine Uferpromenade anlegen, die jetzt auch gern von Senioren im Rollstuhl oder mit dem Rollator befahren wird.

Die umgestürzten Bäume auf dem Campingplatz sind verschwunden. Nöske hat viel privates Kapital in den Wiederaufbau gesteckt und auch Mittel aus dem Fluthilfefonds bekommen.

10 Jahre Seebad Aken

Am Wochenende wurde das zehnjährige Bestehen des „Seebads Aken“, wie es offiziell bezeichnet wird, gefeiert, mit Kinderanimationen, Tanz, Feuerschalen am Strand und einem Feuerwerk. Geschäftsmann Nöske hatte sich beworben, als die Stadt Aken den Platz seinerzeit ausschrieb und unter 20 Bewerbern den Zuschlag erhalten.

Das Seebad ist aus wirtschaftlicher Sicht das Pendant zu Nöskes Fichtelbergbaude in Oberwiesenthal. „Im Winter brummt das Geschäft in Oberwiesenthal, dafür ist es im Seebad still“, erklärt er.

Im Sommer sei es andersherum, da könne man mit der Baude nur Geld verbrennen. Außerdem habe er nach der Wintersaison immer Leute entlassen und später wieder suchen müssen. Das sei jetzt nicht mehr nötig. Im Sommer seien die Mitarbeiter vom Fichtelberg am Akazienteich zu finden.

Internet für den Campingplatz

Der Ausbau des Seebades sei weitgehend abgeschlossen. Jetzt gehe es um kleine Verschönerungen und Werterhaltungen. Stark machen will sich Nöske, dass der Campingplatz eine vernünftige Internetanbindung erhält und dazu mit dem Akener Bürgermeister sprechen.

„Wir haben internationale Gäste aus Holland, Dänemark und anderen Ländern. Auch die vielen Radtouristen, die bei uns Station machen, fragen nach dem Internet und Wlan“, sagt Jochen Nöske. (mz)

Das „Seebad Aken“ im Internet unter www.am-akazienteich.de

Der Leuchtturm ist das neue Wahrzeichen des Akazienteiches.
Der Leuchtturm ist das neue Wahrzeichen des Akazienteiches.
Heiko Rebsch