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Schützenbund sagt Bundesliga ab Schützenbund sagt Bundesliga ab: Gölzau enttäuscht - "Das ist eine Katastrophe"

Von Tobias Grosse 05.10.2020, 07:33
Fritz Naumann
Fritz Naumann imago/bösener

Weissandt-Gölzau - Die enttäuschende Nachricht sickerte ganz langsam durch - und hinterließ bei Fritz Naumann Ungläubigkeit. Denn: „Eigentlich“, erzählt der Vorsitzende und Trainer des Schützenvereins Gölzau, „war zu 95 Prozent klar, dass die Saison stattfindet. Es ging nur noch um die Bedingungen.“ Die Fragen lauteten beispielsweise, ob in der Luftgewehr-Bundesliga 2020/21 ein Extra-Wettkampf stattfindet, ein anderes System genutzt oder mit mehr Abstand untereinander geschossen wird.

In der Vorwoche aber passierte das, womit Naumann überhaupt nicht mehr gerechnet hatte: Der Ligaausschuss Luftgewehr/Luftpistole des Deutschen Schützenbundes (DSB) hat die Bundesligasaison 2020/21 abgesagt. Das 15-köpfige Gremium votierte mit 10:5 für die Absage aufgrund der sich wieder zuspitzenden Corona-Lage. Die Luftgewehr-Bundesliga wäre für Gölzau am kommenden Wochenende gestartet.

„Das ist eine Katastrophe und vollkommen unverständlich für mich“, sagt Naumann zu der Entscheidung. Der Schützenverein hätte Ende Oktober schon seinen Heimwettkampf gehabt und hatte bereits ein bestätigtes Hygienekonzept. „All die Arbeit war jetzt umsonst“, so Naumann.

Die Ausschuss-Sitzung sei laut DSB-Meldung emotional und umkämpft abgelaufen, „das Votum war aber am Ende eindeutig und muss auch so akzeptiert werden“, wird Gerhard Furnier, DSB-Vizepräsident Sport und Ligaausschuss-Vorsitzender, zitiert. Im Ausschuss sitzen mehrere Ligaleiter für die 1. Bundesliga sowie die zweiten Ligen, dazu DSB-Sportdirektor Heiner Gabelmann sowie Vereins- und Aktivenvertreter für die Luftgewehr- und Luftpistolen-Bundesliga. Einige Vereine hätten laut DSB Bedenken geäußert, dass ihre Schützen nach Auswärtsfahrten in Quarantäne müssten. Zudem hätten auch Reisebeschränkungen und Probleme der Unterbringung schwer gewogen, hieß es vom Verband zur Absage.

„Die Entscheidung ist ein Rückschlag für die Bundesliga und den Schießsport in Deutschland“, wird Funktionär Furnier zitiert. Er bitte die Vereine, die sich für die Durchführung vorbereitet hatten um Verständnis. Für Fritz Naumann und den SV Gölzau ist das aber ein schwacher Trost und die Entscheidung nur schwer zu verdauen. (mz)