Paukenschlag in Friedersdorf Paukenschlag in Friedersdorf: Viele Abgänge - Verein zieht sich aus Landesliga zurück

Friedersdorf - Paukenschlag im Anhalt-Bitterfelder Fußball: Nachdem sich in den vergangenen Tagen immer wieder Gerüchte über einen freiwilligen Rückzug des SV Friedersdorf aus der Landesliga auftaten, haben sie sich nun bewahrheitet.
Wie der Verein am Mittwochabend auf seiner Internetseite bekannt gegeben hat, wird er in der kommenden Saison nicht nur tatsächlich nicht mehr in der zweithöchsten Spielklasse Sachsen-Anhalts vertreten sein, sondern sich vorerst komplett aus dem Landesfußball zurückziehen und einen Neustart in der Kreisoberliga wagen. Man habe „nicht mehr das Spielermaterial, welches uns mit gutem Gewissen eine realistische Chance gibt, in der Landesliga zu verbleiben“, heißt es in der offiziellen Mitteilung dazu.
Friedersdorf trifft harte Entscheidung im Jubiläumsjahr
Im 100. Jahr des Vereinsbestehens musste der SVF diese harte Entscheidung treffen, sieht sie aber auch als Chance, „als Startpunkt in eine neue Ära“. Hinter Friedersdorf liegen turbulente zwölf Monate. Nachdem das Team in der vergangenen Saison als Aufsteiger souverän die Klasse in der Landesliga Süd hielt, hatte es in dieser, mittlerweile auch offiziell abgebrochenen Saison vor allem in der Hinrunde immer wieder mit vielen Verletzungen zu kämpfen und rutschte dadurch tief in den Abstiegskampf. Lange war Friedersdorf sogar Tabellenletzter.
In der Rückrunde war die von Andreas Mieth trainierte Mannschaft aber auf dem Weg der Besserung. Während der coronabedingten Pause sei der Tenor einhellig gewesen: „Wir werden weiterhin in der Landesliga spielen und zeigen, dass die ersten Spiele der Rückrunde unser wahres Gesicht offenbaren und nicht die der Hinrunde“, schrieb der Verein. Doch dabei bliebt es nicht.
Friedersdorf will einen Neustart in der Kreisoberliga
Nach und nach trudelten einige Abmeldungen beim SV Friedersdorf ein: Trainer Mieth gab seinen Posten auf, zudem sind bisher die Abgänge von Paul-Richard Kriegel, Stephan Eberhard, Marc-Steven Rocktäschel und Richard Wießner bekannt. Weitere Namen nannte der Verein bisher nicht, sie dürften aber folgen. Aus diesem Grund werde man sich zurückziehen und künftig in der Kreisoberliga starten.
Die höchste Spielklasse des Kreisverbandes Anhalt-Bitterfeld sei die richtige Liga für den Neustart, Friedersdorf will dort „eine Mannschaft präsentieren, die Freude am Fußball hat“, heißt es in der Mitteilung. „Auch wollen wir wieder zurück zu den Wurzeln. Das heißt, dass wir ein Team aus eigenen Nachwuchsspielern und erfahrenen Kickern auf den Platz bringen werden.“
Einige Routiniers halten dem SV Friedersdorf die Treue
Aus dem aktuellen Kader haben bereits die routinierten Robert Hahn, Patrick Thiel, Ron Peters und Richard Borstel verkündet, den Weg mitzugehen. „Mit weiteren Spielern befinden wir uns noch im Gespräch“, erklärt der Verein. Man sei aber optimistisch, sie vom neuen Konzept überzeugen zu können. (mz)