Nachwuchsfußball Nachwuchsfußball: Auf dem «Giri» fing alles an
KLEINPASCHLEBEN/MZ. - Jubelnde B-Jugendkicker aus Kleinpaschleben feierten am vergangenen Mittwoch nach einem 3:0 gegen die Spielgemeinschaft Zörbig / Schortewitz den Kreispokalsieg. Es war das Double nach dem Meistertitel in der Landesliga und damit einer der unzähligen Erfolge für das Team des SV Kleinpaschleben in den vergangenen Jahren. Neben diversen Hallentiteln und Staffelsiegen auf Kreisebene und in der Landesliga sowie Pokalgewinnen auf dem Kleinfeld war der Pokalsieg am letzten Mittwoch der Erste auf dem großen Feld. Der Vergleich zu Bayern München liegt nah: Auch der Rekordmeister gewinnt (fast) jedes Jahr einen Titel.
Duelle mit Bundesligisten
Wenn man schon bei den Bayern ist, dann muss erwähnt werden, dass die "Ziethejungs" die Klingen schon mit Bundesligamannschaften kreuzen konnten. Aufgrund ihrer guten Leistungen starteten die Paschlebener 2009 beim Hallencup in Halle und trafen dort auf den VfL Wolfsburg, den 1. FC Nürnberg oder den Hamburger SV. Ein Jahr später gab es bei der inoffiziellen deutschen Hallenmeisterschaft für U 15-Mannschaften, dem Pape-Cup in Magdeburg, ein Stelldichein mit Arminia Bielefeld, dem Karlsruher SC, erneut dem VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund. Diese beiden Turnier-Teilnahmen waren unvergessene Erlebnisse für die jungen Kicker. "Daran werden sich die Jungs immer wieder erinnern", ist sich Trainer Alf Bartsch
sicher. Die Erfolgsgeschichte der "Ziethejungs" begann vor ungefähr zehn Jahren. Als Bambinis gingen die Paschlebener damals an den Start. Lukas Arlt, Michael Klöhn und Max Bartsch aus dem jetzigen Aufgebot fingen zu dieser Zeit an, in Kleinpaschleben den Umgang mit dem runden Leder zu erlernen. Erste Erfolge in der F- und E-Jugend ließen nicht lange auf sich warten. "Damals reichte es nur zu Vizemeisterschaften", erinnert sich Trainer Bartsch. Das Team wurde immer weiter verstärkt. Von Eintracht Köthen und vom CFC Germania fanden unter anderen Johannes Wagner, Toni Heinisch, Marco Rose und Tobias Hippe den Weg nach Kleinpaschleben.
Jetzt kommt der "Giri" ins Spiel - denn so wird bei den Jungs der Bolzplatz direkt hinter dem Eintracht-Sportplatz am Köthener Jürgenweg genannt. Er war und ist seit dieser Zeit der Ort, wo die Kinder nach der Schule ihre Freizeit verbringen. "Wenn es passt, sind wir fast jeden Tag hier und zocken", erzählt Tobias Hippe und meint damit: Fußball spielen.
Ein wichtiger Baustein der Kleinpaschlebener Erfolgsgeschichte ist Trainer Alf Bartsch. Er ist der Mittelpunkt. Bei ihm laufen die Fäden zusammen. Ob als Verbindungsglied zum Vorstand oder zu den Eltern oder bei der Durchführung seiner Trainertätigkeit - er versucht, überall das Beste herauszuholen, und ist engagiert. Torjäger Tobias Hippe, der im Pokalendspiel seinen 200. Treffer für den SV Kleinpaschleben in sechs Jahren markierte, ist voll des Lobes: "Er ist ein sehr guter Trainer, der sich aber selten zufrieden gibt. Das ist aber gut so, denn so kann sich die Mannschaft nicht auf ihrer Leistung ausruhen."
Bartsch gibt das Kompliment zurück und sieht im mannschaftlich geschlossenen Auftreten seines Teams die große Stärke: "Der Teamgeist ist überragend. Neue Spieler werden problemlos integriert und fühlen sich schnell wohl im neuen Umfeld." In den letzten Jahren kamen die Neuzugänge vermehrt aus dem Bernburger Raum.
Heranführen an Männerbereich
Auch die Eltern der Jugendlichen haben viel zum Erfolg ihrer Schützlinge beigetragen. Sie sind bei jedem Spiel dabei, organisieren die Fahrten zum Training und zu den Auswärtsspielen und unterstützen das Team da, wo sie es am besten können - außerhalb des Platzes als mitfiebernde Zuschauer und Fans. Volle Rückendeckung erhält das Team auch vom Vorstand des Sportvereins. "Wenn man solch eine Truppe hat, die um Aufstiege auf Landesebene spielen kann, müssen wir sie unterstützen, wo wir nur können", sagt Vorstandsmitglied Harry Friedrich. Für die Zukunft liegen die Ziele des Trainers darin, die Jungs spielerisch weiter zu entwickeln und sie langsam an den Männerbereich heranzuführen. Ob das gelingt, werden die nächsten Jahre zeigen. Die nahe Zukunft aber heißt Verbandsliga.