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Motocross-Fahrerin Anne Borchers Motocross-Fahrerin Anne Borchers: Aus Anhalt an den persischen Golf

24.02.2016, 13:46
Anne Borchers will nach langer Pause wieder angreifen.
Anne Borchers will nach langer Pause wieder angreifen. Privat

leps - Als am Dienstag ein Flugzeug von Berlin nach Qatar abhob, saß eine junge Frau aus dem anhaltischen Leps mit an Bord. Ihr Name: Anne Borchers. Sie ist 24 Jahre alt und wird beim ersten Lauf zur Frauen-Weltmeisterschaft auf dem „Losail Motocross Track“ starten. Anne Borchers gehört zu den besten deutschen Motocrosserinnen und ist seit vielen Jahren Mitglied beim Motorsportclub Teutschenthal im ADAC. Zusammen mit ihrem Vater und einem Mechaniker aus ihrem Team Johannes-Bikes Suzuki aus Weimar tritt die Anhalterin ihre Reise an.

Dritte Teilnahme in Qatar

Es ist nicht der erste Flug der jungen Frau mit den kurzen blonden Haaren in das arabische Emirat. Schon zwei Mal stand sie beim traditionellen Auftakt zur Motocross-Weltmeisterschaft in Qatar am Startgatter. Mit einem sechsten Platz im vergangenen Jahr stellte sie dort bereits ihr exzellentes fahrerisches Können unter Beweis. Doch in diesem Jahr ist alles etwas anders. Denn hinter Borchers liegt eine lange Verletzungspause. Seit dem verhängnisvollen 22. März 2015 hat sie kein einziges Rennen mehr bestritten. Krankenhausaufenthalte, Therapien und Regenerationsphasen bestimmten den Alltag der Profi-Motorsportlerin. Und ein leichtes Training, sobald es ging. Ihre Physiotherapeutin wurde zu einer engen Vertrauten. „Mit ihr zusammen habe ich festgelegt, was ab welchem Zeitpunkt wichtig ist und wie ich trainiere“, erzählt die junge Frau, die im Alter von zehn Jahren im sachsen-anhaltischen Westerhausen ihr erstes Rennen fuhr.

Spaß statt Druck

Dem kommenden Wochenende in Qatar sieht Borchers relativ entspannt entgegen. Die Rennen sollen zur Standortbestimmung werden. „Ich will mir selbst nicht so viel Druck machen“, sagt sie und: „Ich will endlich wieder Rennen fahren.“ Die vielen „schlechten Tage“ des vergangenen Jahres sollen endlich der Vergangenheit angehören. Das Motocross-Fahren soll endlich wieder Spaß machen – nicht nur im Training in der Kiesgrube bei Zerbst, ihrer Hausstrecke, sondern auch auf richtigen Rennstrecken. Große Ziele setzt sich die 1,70 Meter große Moto-crosserin im Moment noch nicht. „Natürlich kann ich noch nicht bei 100 Prozent sein“, sagt sie realistisch und fügt hinzu: „Der Start ist in Qatar wichtig. Und auf dem Motorrad zu bleiben.“

Doch weitere Rennen werden folgen und die Ansprüche von Borchers wachsen. Über sieben Rennen geht die Motocross-WM der Frauen in diesem Jahr. Neben dem Auftakt am Persischen Golf sind alle Starts in Europa. Der deutsche MX Ladies Cup und die Läufe zur Deutschen Motocross Meisterschaft in der Klasse MX2 stehen ebenfalls im diesjährigen Terminplan der Anhalterin sowie die Landesmeisterschaft. Bis es soweit ist, wird auch die Strecke des MSC Teutschenthal Anne Borchers am 7. und 8. Mai als Rennfahrerin erleben. Die Frauen-Weltmeisterschaft der Motocrosserinnen gehört neben den WM-Klassen MXGP und MX2 sowie den europäischen Rennserien EMX250 und EMX150 auch in diesem Jahr zum WM-Programm in Teutschenthal. (mz)