Kampf gegen Deponie Kampf gegen Deponie: Roitzscher gründen neuen Verein "Pro Roitzsch"

Roitzsch - Aufbruchstimmung im Vereinsheim am Roitzscher Sportplatz. Die Bürgerinitiative (BI) „Keine Hochmülldeponie in Roitzsch“ hat einen neuen Verein gegründet. Er nennt sich „Pro Roitzsch“. Sprachrohr und Vorsitzender der Bewegung bleibt Dietmund Wolf, der jahrelang die BI angeführt hat. Darauf verständigte sich der neue fünfköpfige Vorstand. Sein Vize wird Thomas Rausch.
„Es ist nicht so, dass ich nicht loslassen kann“, sagte Wolf nach seiner Wahl in Roitzsch. Er signalisierte der MZ zu einem früheren Zeitpunkt bereits, dass auch jüngere die Interessensvertretung leiten könnten. Daher ist es ihm wichtig, für den Verein junge Leute zu begeistern. „Packen wir es an“, erklärte der neue Vorsitzende.
Einsatz für einen Geldautomaten im Ort
Als ersten Schritt kündigte Wolf an, dass sich der Verein weiter für einen Geldautomaten im Ort einsetzt. „Die Sache stinkt mich an“, sagte Wolf wörtlich.
Seit der Schließung der Sparkassen-Filiale Mitte 2015 fuhr zuletzt nur noch ein mobiler Geldautomat zu festen Zeiten in den Ort. Doch das Fahrzeug hatte im Juni einen Unfall. Und Ersatz ist weiterhin nicht in Sicht. Die Sparkasse vertröstet die betroffenen Orte bis auf Weiteres. Für Wolf ist das ebenfalls ein Unding.
Umso verwunderter waren einige neue Vereinsmitglieder, als sie auf die Beitragsordnung blickten. Denn ihre Mitgliedsbeiträge gehen künftig an die Kreissparkasse, wo der Verein sein neues Konto aufgemacht hat. „Gab es keine andere Möglichkeit?“, fragte ein Besucher der Gründungsveranstaltung. Die Bürgerinitiative versuchte laut eigenen Angaben, diesen Schritt zu vermeiden, aber: „Wir haben keine Alternative gefunden“, gab der neue Vereins-Vize Rausch zu.
Kampf gegen Deponie geht weiter
Derweil geht der Kampf gegen die Deponie am Ortsrand weiter. Der Vereinsvorstand hat dabei die Hoffnung, die neue Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne) nach Roitzsch holen zu können. Wie viele Mitglieder bei dem Verein mitmachen, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Denn bei der Versammlung mit rund 30 Besuchern wurden die Mitgliedsanträge zunächst ausgehändigt. (mz)