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Handball Sachsen-Anhalt-Liga Handball Sachsen-Anhalt-Liga: HSG Wolfen startet mit neuem Trainer in die Vorbereitung

Von christian kattner 02.07.2014, 19:38
Reik Topat (Blau) wird nun doch weiter im Trikot der HSG Wolfen spielen.
Reik Topat (Blau) wird nun doch weiter im Trikot der HSG Wolfen spielen. ruttke Lizenz

wolfen/MZ - Es gab eine Fernsehserie in den achtziger Jahren. Den meisten Spielern der HSG Wolfen wird sie wohl nicht mehr viel sagen und doch können sie mit dem Titel der Serie vielleicht bald etwas anfangen. In „Hart, aber herzlich“ löste ein kinderloses Ehepaar in 110 Folgen Kriminalfälle. Das Ganze mit voller Härte, aber inniger Liebe zueinander. Als hart, aber herzlich bezeichnet sich auch Michael Päschel, der neue Trainer der HSG Wolfen. „Ich habe eine harte Schale, aber einen weichen Kern“, sagt der 55-Jährige, „den Kern werden die Spieler aber nicht so schnell sehen.“

Reik Topat bleibt dank Päschel

Im Auftakttraining des Sachsen-Anhalt-Ligisten am Dienstagabend ist der auch für neutrale Beobachter nicht zu erkennen. Kurze, präzise Ansagen gibt es für die neue Mannschaft. Beim anfänglichen Fußballspiel ist Päschel erst einmal der Beobachter. Genau wie Präsident Siegfried Seidig. Der hat auf einer Bank in der Sporthalle Wolfen-Krondorf Platz genommen und lächelt: „So viele Spieler hatten wir vor der letzten Saison nicht“, sagt Seidig, „vor allem freut es mich, dass Reik Topat bleibt.“

Es ist der erste Verdienst des neuen Trainers. Eigentlich wollte Reik Topat in Wolfen aufhören, die Belastung in der Sachsen-Anhalt-Liga und der Arbeit waren zu hoch. „Reik Topat hatte ich schon in meiner Mannschaft, als ich Trainer in Raguhn war“, erzählt Michael Päschel, „als ich hier unterschrieben habe, gab es zwei Gespräche mit ihm.“ Und wenig später die Zusage des Spielers bei der HSG.

Michael Päschel ist in der Region durchaus bekannt, hatte den SV Finken Raguhn in der Saison 2006/07 in die Handball-Verbandsliga geführt, dort auch die A-Jugend trainiert. Talente, wie etwa Lukas Krug, der mittlerweile zum Drittligakader des Dessau-Roßlauer HV gehört, spielten dort unter seiner Regie. Der sportliche Erfolg blieb in der Verbandsliga allerdings aus, Raguhn musste im ersten Verbandsligajahr wieder absteigen. Michael Päschel war da schon nicht mehr Trainer, der Verein hatte sich von ihm getrennt. „Michael Päschel ist ein Toptrainer“, sagte Klaus Heise, damals wie heute Mitglied im Raguhner Vorstand, „ich denke aber, unser Verein ist für seine leistungssportliche Philosophie vielleicht einfach zu klein.“ Damit passte Päschel dann scheinbar eher zum SV Anhalt Bernburg - dort war er zuletzt als Co-Trainer tätig. Nach dem Zweitliga-Abstieg des SVA in der Saison 2009/10 machte Päschel erst einmal Pause.

Zweieinhalb Wochen Vorbereitung

Nun ist er bei der HSG Wolfen und leitete am Dienstagabend sein erstes Training. „Ich möchte möglichst mit jungen Leuten aus der Region mit der HSG Wolfen wieder dahin kommen, wo sie schon einmal war“, sagt der 55-Jährige, der in Thalheim nur einen Steinwurf von der Heimstätte der HSG entfernt wohnt. Er verspricht ein hartes Training in der Vorbereitung. Die Dauer von zweieinhalb Monaten - das erste Punktspiel ist am 13. September zu Hause gegen den HSV Magdeburg - ist bewusst gewählt. „Ich muss die Mannschaft kennenlernen“, sagt der neue Coach. In drei Phasen hat er die Vorbereitung gegliedert: Ausdauer und Kraft machen den Anfang, danach soll in kleineren Gruppen taktisch trainiert und erst zum Abschluss in Testspielen die Form überprüft werden. Zum Trainingsauftakt ist von allen Phasen bereits etwas zu sehen. Dem kleinen Fußballspiel folgen einige Laufübungen, anschließend gibt es noch ein paar Spiele mit dem Handball. Und zwischendurch wird Michael Päschels harte Schale auch für die Spieler erstmals sichtbar, als er etwas lauter zu mehr Einsatz auffordert.

„Das muss auch mal sein“, sagt Siegfried Seidig. Der Präsident der HSG Wolfen bleibt bei diesem ersten Training bis zum Ende. Er verschafft sich, genau wie die Spieler, ein erstes Bild. Vom Trainer.