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Handball-Oberliga Handball-Oberliga: HG schweren Vorwürfen ausgesetzt

Von Marcus Bräuer 26.04.2013, 18:44

Köthen/MZ - Unter www.mhv-forum.de wird seit Sonntag heiß darüber diskutiert, wie die HG durch ihre Leistungen in den Abstiegskampf eingreift. Ziegelheim konnte dank des überraschenden Sieges die Abstiegsränge verlassen. Leidtragende sind der TuS Radis und die HSG Wolfen, die nun unter dem Strich stehen.

HG wird „Anhalt-Hilfe“ vorgeworfen

„Eine Schande Köthen!!!“, echauffiert sich User „Rund Leder“ im Netz. „Ich habe es geahnt“, schreibt „michael“. User „rotfuchs“ gibt sich als neutraler Zuschauer aus, spart aber nicht mit Kritik an der HG 85 Köthen: „Hier geht es doch um reale Fakten. Der Zweite in der Oberliga mit seinem Potenzial ... greift doch mit seinen Leistungen massiv in den laufenden Abstiegskampf ein. Sich mal die Ergebnisse der HG Köthen anzuschauen, lohnt sich. Aufstiegsziel verspielt, da braucht man sich ja nicht mehr sportlich fair zu verhalten.“

Es sind harte Vorwürfe, die da erhoben werden. Die Wut über das Ergebnis ist groß. Bei der HG 85 Köthen hat man sich am Dienstagabend zusammengesetzt. Über eine Stunde habe man geredet. Spieler, Trainer, Präsident. In aller Ruhe sei das abgelaufen. „Es bringt nichts, da jetzt draufzuhauen“, sagt Andreas Auerbach. Gemäßigte Worte des Präsidenten, der in der Vorwoche noch androhte, den Spielern das Geld zu streichen, sollten sie nicht ihre Leistung bringen. Doch was geschehen ist, ist geschehen. Die Niederlage gegen Ziegelheim kam unerwartet. „Wenn man 26 Würfe verwirft, hat das eine Ursache“, sagt Auerbach: „Entweder ist die Mannschaft nicht fit. Oder die Spieler überschätzen sich. Oder sie unterschätzen den Gegner.“ Dinge, auf die Spielertrainer Ralf Stojan nur noch bedingt Einfluss hat. Auch wenn die Spieler hinter ihm stehen und gerne mit ihm weitergemacht hätten - seit klar ist, dass mit Stojan nicht verlängert wird, hat er an Bedeutung verloren.

Nun steht die HG 85 Köthen im Verruf, Spiele zu verschieben. Von „Anhalt-Hilfe“ ist im Internet mehrfach zu lesen. „Radis wird leichtes Spiel gegen Köthen haben“, schreibt „K-Handballfan“ im Forum. Am letzten Spieltag ist die HG beim TuS zu Gast. Am Sonnabend geht es aber zunächst letztmalig in dieser Saison in der Köthener Heinz-Fricke-Halle um Punkte in der Mitteldeutschen Oberliga. Der LHV Hoyerswerda ist zu Gast (Beginn: 19 Uhr). Noch so ein abstiegsgefährdeter Verein, der jeden Punkt benötigt. „Es wird wieder eine Einstellungsfrage sein“, so Auerbach: „Vielleicht fangen die Spieler an, zu überlegen.“

User „rotfuchs“ rät den Bachstädtern, erneut zu verlieren: „Lasst mal Hoyerswerda und auch noch Radis die Punkte, so seit ihr im Abstiegskampf wenigstens nicht die Schuldigen.“ Den Köthener Fans wäre das aber nur schwer zu vermitteln.

Fast alle Spieler bleiben

So unsicher die Antwort auf die Abstiegsfrage ist, so sicher ist seit dieser Woche der Verbleib vom Großteil der HG-Spieler. Mit Ausnahme von Patrick Heddrich haben alle Spieler, deren Verträge zum Saisonende ausgelaufen wären, verlängert. Als Abgänge stehen nur Nauris Auzins (Kühnau) und Ralf Stojan (Ziel unbekannt) fest. Mit Heddrich sind noch keine abschließenden Gespräche geführt worden. In der nächsten Woche soll zudem der neue Trainer der HG 85 Köthen für die kommende Saison bekannt gegeben werden.