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Handball-3. Liga Handball-3. Liga: HG 85 Köthen bezwingt Hannover

Von tobias grosse 09.11.2014, 20:32
René Uelsmann (Nr. 6, grün) verletzte sich zehn Minuten vor Schluss am Knöchel.
René Uelsmann (Nr. 6, grün) verletzte sich zehn Minuten vor Schluss am Knöchel. rebsch Lizenz

köthen - Der erste Schock war spürbar groß in der Heinz-Fricke-Halle. Gut zehn Minuten waren noch auf der Uhr, René Uelsmann erkämpfte sich soeben den Ball in der Defensive, da stolperte ihm Hendrik Edeler vom HSV Hannover in die Beine. Ein lauter Aufschrei, der Kreisläufer blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen - für Uelsmann ging es nicht weiter. Doch wo bei anderen Teams nun der zweite Kreisspieler in die Partie gekommen wäre, musste bei der HG 85 Köthen aufgrund des kleinen Kaders Steffen Fischer herhalten. Der Spielertrainer erzielte auf der für ihn ungewöhnlichen Position aber immerhin drei Treffer, und trug so am Ende zum 22:21-Heimsieg der HG 85 gegen den HSV Hannover bei. Nach der Partie war es für Fischer aber nur eine, „von vielen Geschichten, die dieses Spiel schrieb“.

Kairis treibt an

Die vielleicht spielentscheidende trug sich bereits Mitte der ersten Hälfte zu. Es war ein einfacher Torwartwechsel, von Sebastian Loske auf Phil Döhler. So simpel, wie effektiv. „Das zeichnet ein exzellentes Torhüterduo aus“, erkannte Steffen Fischer, „der zweite Mann muss die Gegner studieren, und es dann besser machen.“ Genau das machte Döhler. Der 19-Jährige parierte sogleich zwei Siebenmeter und hielt die HG somit in Schlagdistanz. Denn offensiv lief im ersten Abschnitt nicht viel zusammen. „Wir haben unseren Faden nicht konsequent durchgespielt“ erklärte der Spielertrainer.

Die HG 85 Köthen versuchte viel über den Kreis, „weil wir den Innenblock umgehen wollten“, wie Fischer verriet. Der kam mit dem 2,10 Meter großen Bastian Riedel übermächtig daher, der Rückraum der Köthener kam nicht zur Geltung. Auch Steffen Fischer nicht. „Ich bin einfach nicht rein gekommen“, meinte er später. Und so nahm er sich raus. „Doch dann kommt ein Tobias Bauske ins Spiel“, blickte Fischer zurück, „und hilft uns so immens weiter.“ Zwar erzielte Bauske nur zwei Treffer, initiiert hat er dafür umso mehr Angriffe.

Und nach dem 8:10-Halbzeitstand war es zu Beginn der zweiten Hälfte auch Tobias Bauske, der mit dem 11:10 die erste Köthener Führung seit dem 1:0 erzielte. Maßgebend für die schnelle Aufholjagd war aber Svajunas Kairis. Der Routinier stellte den HSV Hannover mit seinem „Weltklasse Eins-gegen-Eins“, wie Steffen Fischer es nannte, vor arge Probleme.

„Das hat Hannover aber auch schlecht gelöst“, meinte der Spielertrainer, „im Normalfall kennen die Gegner seine Stärken.“ Doch die Niedersachsen ließen Kairis gewähren. Der trieb die HG 85 an. „Ich habe den Jungs vor dem Spiel gesagt, dass wir nur als Team gewinnen können“, sagte Fischer, „und in der zweiten Halbzeit, hat die Mannschaft funktioniert wie ein Uhrwerk.“

Und auch das nötige Glück kam hinzu. Bälle die an den Pfosten gingen, sprangen meist in Köthener Hände. „Das kann man auch gutes Stellungsspiel nennen“, sagte Phil Döhler lachend. Der junge Keeper war es auch, der den letzten HSV-Angriff zunichte machte.

Leichte Entwarnung bei Uelsmann

Nach der Partie wirkte er vom Geschehenen überwältigt. „Das sind einfach nur Glücksgefühle“, so Döhler. Auch Steffen Fischer und Svajunas Kairis merkte man die Erleichterung, die mit dem dritten Saisonsieg einherging, an. Einzig die Verletzung von René Uelsmann blieb als trübendes Element. Am Sonntag gab es aber leichte Entwarnung auf der HG-Internetseite.

„Der rechte Vorderfuß und das Sprunggelenk sind geprellt“, stand dort. Ausfallen wird Uelsmann am kommenden Wochenende vermutlich dennoch. Ersatz könnte erneut Steffen Fischer sein. Die Geschichte würde weitergehen. (mz)