Handarbeit aus Zörbig: Handarbeit aus Zörbig: Mit Nadel und Faden für den guten Zweck

Zörbig - Es gibt sie nur einmal auf der Welt. Sie sind Unikate. Maßgeschneidert, passgenau. Kleidungsstücke, Taschen, die in Handarbeit entstehen. Das fasziniert Ines Kinne und Alexandra Spanier.

„Ich, meine Nadel und du - für einen guten Zweck“, so lautet Ines Kinnes neues Vorhaben. Die Zörbigerin bleibt rastlos und findet in Alexandra Spanier eine, die ebenfalls für soziales Engagement brennt.

Ines Kinne hat schon mit den Schmusebären Hope und Amo europaweit für Aufsehen gesorgt. Die kuscheligen Teddys gingen für kranke Kinder auf Reisen. Unter anderem spendet Hope der siebenjährigen Emily in Stuttgart immer noch Trost. „Die Aktion war ein großer Erfolg“, blickt die Zörbigerin zurück.

Derzeit werden Nadel und Faden weiter arg strapaziert. Da kommt die Nähmaschine kaum zum Stillstand. Denn Ines Kinne und Alexandra Spanier haben alle Hände voll zu tun. „Wir nähen Willkommenstaschen für das Wolfener Frauenhaus“ - in allen Größen. Die werden noch mit Hygieneartikeln aller Art gefüllt. Von der Zahnpasta über das Duschbad bis zum Haarwaschmittel. All das, was in den ersten Tagen des Aufbruchs ins Unbekannte benötigt wird. 150 Taschen - das ist der Plan.

Unterstützung gibt’s via Internet. 15 Damen helfen bisher deutschlandweit, um das Projekt erfolgreich zu beenden - auch aus Bitterfeld haben sich Frauen gemeldet, die dafür sorgen, die Idee in die Tat umzusetzen. „Ein bisschen verrückt müsse man schon sein, um so etwas zu organisieren.“ Bei Kinnes platzt der Dachboden aus allen Nähten. Natürlich wird noch einiges gebraucht, um das Ziel zu erreichen. Stoffe jeglicher Art, Kosmetika - all das wird noch benötigt.

Das Ziel ist bereits zum Greifen nah. Im Mai, spätestens im Juni, soll die Übergabe stattfinden. Über die Willkommenstaschen freuen sich auch die Mitarbeiter des Frauenhauses in Wolfen. Der Bedarf sei da. Jene, die in ihrer Notlage vor der Tür stehen, haben meist nichts dabei, verlassen ihre Wohnungen ohne Hab und Gut, erzählt Christine Dommert. „Sie sind dankbar über jede Hilfe.“

Die Mitarbeiterin des Frauenhauses findet die Idee super, freut sich über die uneigennützige Unterstützung, die die Einrichtung erfährt. „Eine tolle Sache“, betont Christine Dommert. Spanier und Kinne haben sich übrigens über ihr Hobby kennengelernt. Nähen ist ihre große Leidenschaft. Ihre Handschriften sorgen für Schick. Familie und Freunde drehen sich mit ihren Sachen vor dem Spiegel. Das sei auch eine Art von Glück.

Glücklich sind die Frauen auch, eine würdige Botschafterin für ihre Idee gefunden zu haben. Die Wolfener Sängerin Bianca Graf hat sich sofort bereiterklärt, „uns zu unterstützen“. Ein Anruf habe ausgereicht und der Funke sei übergesprungen, berichtet Alexandra Spanier. „Wir sind stolz, sie als Botschafterin gewonnen zu haben.“

Damit die Aktion „Ich, meine Nadel und du ...“ in Erinnerung bleibt, entwerfen Kinne und Spanier derzeit ein Maskottchen. Das soll denjenigen Menschen künftig Glück bringen, die diese Idee unterstützen. Und das werden am Ende, so hoffen beide, viele sein. (mz)

Ines Kinne aus Zörbig wird nicht müde, ihren „Aktionsplan“ durchzusetzen. Was mit den Teddybären Hope und Amo begann, findet seine Fortsetzung in einer Turnbeutelaktion.

Die genähten Taschen kamen 70 Kindern der Kindertagesstätte „Wunderwelt“ in Halle zugute. Der Träger der Einrichtung ist der Verein Kahuza, der sich auf die Fahnen geschrieben hat, Kindern und Jugendlichen aus sozial schwachen Familien zu helfen.

Die Aktion für das Wolfener Frauenhaus soll übrigens im Mai abgeschlossen werden. Dafür werden von den Organisatoren noch mehr fleißige Nadeln benötigt.

›Mehr Informationen auf: facebook.com/IchmeineNadelundDu