1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Anhalt-Bitterfeld
  6. >
  7. Hallenhockey: Hallenhockey: Hannes Seese erzielt doch noch den goldenen Treffer

Hallenhockey Hallenhockey: Hannes Seese erzielt doch noch den goldenen Treffer

Von PETER CHWOIKA UND CARL GÖPKE 06.12.2010, 18:33

OSTERNIENBURG/MZ. - Ein wenig standen die Männer des Osternienburger Hockeyclubs in der 1. Bundesliga schon unter Druck. Die ersten beiden Punktspiele der Saison in der Staffel Ost gingen verloren, gegen Leuna und die Zehlendorfer Wespen - beides Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg - galt es am vergangenen Wochenende deshalb Punkte zu sammeln. Und das sollte dem Team von Andreas Dolge auch gelingen. Dabei dürfte wohl vor allem der Sieg gegen Leuna den Grundstein für den Heimerfolg gegen Zehlendorf gelegt haben. "Es war ein verdienter Sieg", war Trainer Andreas Dolge mit dem Auswärtsspiel in Leuna zufrieden, "wir hätten bei besserer Chancenverwertung aber schon Mitte der ersten Halbzeit mit fünf bis sechs Toren führen müssen."

Beide Teams mit nervösem Anfang

Doch das sollte seinem Team nicht gelingen, denn nicht nur Leuna kam mit dem Druck, unbedingt gewinnen zu müssen, nicht zurecht. Auch die Osternienburger machten es zunächst nicht besser. Beide Mannschaften begannen nervös und zeigten eine zerfahrene Anfangsphase, bei der besonders Leuna in der Defensive zu weit weg von seinen Gegnern stand und zu viele Zweikämpfe verlor. Osternienburg konnte so durch Tore von Hannes

Seese (9.) und Tobias Schweitzer (16.) in Führung gehen, passte dann aber nicht auf und wurde durch einen Doppelschlag von Christian Zeiger (17. und 18.) überrascht. Doch der Ausgleich war nur ein kurzes Strohfeuer der Gastgeber. Der OHC spielte schlicht besser Hockey und ging vollkommen verdient noch vor der Pause mit 4:2 erneut in Führung. "In den kritischen Situationen nach dem 2:2, dem 3:4 und dem 4:6 hat die Mannschaft Moral gezeigt und sofort geantwortet", zeigte sich Dolge nicht nur mit der Leistung in der ersten, sondern auch mit der in der zweiten Spielhälfte zufrieden.

In diesen kam Leuna zwar engagiert zurück auf das Spielfeld, nutzte aber seine zahlreichen Chancen nicht. Nur zwei Tore aus neun Strafecken sowie zwei verschossene Siebenmeter von Christian Zeiger (39.) und Felix Podewski (52.) verdeutlichen die mangelnde Chancenverwertung, aber auch den Einsatz der Saalestädter. Osternienburg machte es deutlich cleverer, nutzte seine Möglichkeiten eiskalt und zog auf 6:3 (Hannes Seese) und 8:4 (Chris Dolge) davon. Den Schlusspunkt setzte so auch der Gast durch eine erfolgreiche Strafecke von Tobias Schweitzer in der 60. Minute.

Spannung bis zum Ende

Etwas spannender und emotionaler sollte es am Sonntag in eigener Halle gegen die Zehlendorfer Wespen zugehen. Beim 10:9-Sieg des OHC ging es vor allem in der Schlussphase sehr hektisch zu. Wespen-Torjäger Florian Keller sah kurz vor Schluss sogar die Gelb-Rote Karte. "Mit der Leistung der Schiedsrichter bin ich heute überhaupt nicht zufrieden", ärgerte sich Wespen-Coach Bernd Rannoch, "mit den Ecken und Siebenmetern, die uns aus meiner Sicht zugestanden hätten, wären wir wohl nicht ohne Punkt nach Hause gefahren." Doch wie das oft in solch einem Spiel ist, hätte es diese Pfiffe auch auf Seiten der Osternienburger geben können.

Die Partie begann in der vierten Minute zunächst mit der 1:0-Führung der Gäste durch Florian Keller. Doch der OHC hielt gut dagegen glich durch Hannes Seese aus und zog bis zur Pause erst auf 3:1 und später auf 5:2 davon. Zehlendorf hatte vor der Pause durch Keller mehrfach die Möglichkeit, den Spielstand anders zu gestalten, doch noch hatte er seine Treffsicherheit nicht gefunden. "Mit ihm als Olympiasieger hatte Zehlendorf einen Stürmer in den eigenen Reihen, den man nie unter Kontrolle bekommt und der bis zur letzten Sekunde ein Spiel entscheiden kann", musste auch Andreas Dolge neidvoll anerkennen.

Und so sorgte Keller mit einem Hattrick innerhalb von drei Minuten kurz nach der Pause bereits für den Ausgleich. Osternienburg zog jedoch wieder auf 9:5 davon. "Bei diesem Spielstand sahen wir wie der sichere Sieger aus", so Dolge, "dann bringen wir uns aber durch eigene Fehler fast um den Lohn." Denn Zehlendorf konnte noch einmal zum 9:9 ausgleichen. Doch Hannes Seese erzielte in der letzten Minute noch den Siegtreffer für den OHC. "Alles in allem hatten wir das glücklichere Ende", wusste auch Andreas Dolge.