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Fußballnachwuchs Fußballnachwuchs: Nur der Name fehlt noch nach der Nachwuchsfusion

Von christian kattner 18.05.2013, 16:16
Sandersdorfs A-Junioren (Grün) bekommen kommende Saison Verstärkung aus Thalheim.
Sandersdorfs A-Junioren (Grün) bekommen kommende Saison Verstärkung aus Thalheim. Bär Lizenz

sandersdorf/thalheim/MZ - Es war der 6. Februar 2013. Uwe Störzner als Präsident von Union Sandersdorf und Manfred Kressin, der Geschäftsführer von Rot-Weiß Thalheim, blickten vom Balkon der Sandersdorfer Geschäftsstelle auf das Freundschaftsspiel ihrer beiden Vereine. Auch wenn der Fokus jeweils auf der eigenen Mannschaft lag, so fiel ihnen doch eine Gemeinsamkeit auf: Auf dem Kunstrasenplatz war kein Eigengewächs aus dem Nachwuchs zu sehen. „Da haben wir uns dann gesagt, lass uns in dieser Richtung etwas gemeinsam machen und nicht nur darüber erzählen“, erinnert sich Uwe Störzner.

Ein Vierteljahr liegt das mittlerweile her. Geschehen ist seitdem im Hintergrund sehr viel. Erste Konzepte wurden schnell ausgearbeitet und diskutiert. Nachwuchsleiter, Geschäftsführer, Präsidenten und Abteilungsleiter können nun verkünden, dass sie in Zukunft im Nachwuchsbereich Hand in Hand arbeiten wollen. Anders als bei vielen anderen Kooperationen aber nicht als Spielgemeinschaft oder mit Gastspielergenehmigungen, sondern unter einem neuen Vereinsnamen. Mehrere Ideen dafür gibt es, eine endgültige Festlegung allerdings noch nicht.

Andere Themen waren in den vergangenen Monaten wichtiger. Denn von solch einer Zusammenarbeit soll nicht nur die eine Seite profitieren. Technische Fragen, Trainerverteilungen und natürlich die Zielsetzung mussten erst einmal geklärt werden. Fakt ist jetzt, dass die Fusion in Etappen ablaufen wird. Schon in der kommenden Saison werden die Großfeldmannschaften beider Vereine, also die A-, B- und C-Junioren, zusammengelegt, in der Spielzeit 2014/15 sollen dann auch die Kleinfeldteams unter dem neuen Vereinsnamen auflaufen.

Das neue Konstrukt ist ein selbstständiger Verein, der die ursprünglichen Vereine als Stammvereine im Vereinsregister einträgt. Roland Seifert hat mit Wolf-Thomas Benze, seinem Kollegen in Thalheim, schon in den meisten Punkten eine übereinstimmende Meinung. Sogar über die Kaderzusammenstellung sei man sich größtenteils einig. Da steht in erster Linie der Leistungsgedanke. „Unser Problem ist, dass im Männerbereich kaum Spieler aus dem Nachwuchs ankommen“, sagt Seifert und spricht damit auch für Rot-Weiß Thalheim, „wir müssen die Qualität der Spieler fördern. Beide Vereine sollen aber gleichberechtigt sein.“ Keine leeren Worte, wenn man auf die Struktur des neuen und selbstständigen Vereins schaut: Ein Vorstand im Sinne einer Schirmherrschaft, bestehend aus Manfred Kressin und Uwe Störzner, und ein Deeskalationskomitee werden installiert, eine regelmäßige Berichterstattung in der Anfangszeit der Kooperation ist ebenfalls vorgesehen.

Dass zu Beginn sicherlich noch etwas Feinjustierung betrieben werden muss, ist klar. Nach und nach sollen die Ziele dann aber erfüllt werden. Mit der A- und B-Jugend soll mittelfristig in der Regionalliga gespielt werden, die C-Junioren in der Verbandsliga kicken. In den Männerkadern sollen zudem Plätze für die Talente freigehalten werden, um sie frühstmöglich an das Niveau im Männerbereich heranzuführen. „Wir müssen probieren, auch einmal ein paar eigene Gewächse hervorzubringen“, sagt Uwe Störzner.

Die würden zudem für eine erhöhte Identifikation der Zuschauer mit den Spielern sorgen. Genau das gibt es derzeit weder in Thalheim noch in Sandersdorf. „Wir glauben mit Union den richtigen Partner gefunden zu haben“, sagt Wolf-Thomas Benze. Das glauben natürlich auch Uwe Störzner und Manfred Kressin. Und vielleicht wird das Bild bei einem Freundschaftsspiel in fünf Jahren ganz anders aussehen. Im Idealfall stehen sich dann ehemalige Nachwuchsteamkollegen bei den Männern als Gegner gegenüber. Einer für Thalheim, der andere für Union.

Roland Seifert und Wolf-Thomas Benze arbeiten Hand in Hand.
Roland Seifert und Wolf-Thomas Benze arbeiten Hand in Hand.
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