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Fußball Fußball: Zwei entscheidende Wochen für Gröbzig

Von Marcus Bräuer 26.04.2013, 18:44
Kampf um Ball und Punkte - Stefan Wirkner (links) und Thomas Hölzke (Nr. 5) vom VfB Gröbzig empfangen morgen den Nietlebener SV zum Punktspiel.
Kampf um Ball und Punkte - Stefan Wirkner (links) und Thomas Hölzke (Nr. 5) vom VfB Gröbzig empfangen morgen den Nietlebener SV zum Punktspiel. Heiko Rebsch Lizenz

Gröbzig/MZ - Richtig abschalten kann Daniel Pidde nicht. Als Inhaber eines Sportgeschäftes wird er fast täglich mit der sportlichen Misere des VfB Gröbzig konfrontiert. „Die Leute fragen: Was ist mit Gröbzig los? Und ich erzähle dann immer das gleiche“, sagt Pidde, der Trainer des VfB Gröbzig. Dass die Mannschaft Verletzungspech habe. Dass in dieser Saison häufig das Glück fehle. „Langsam könnte der Fußballgott uns etwas Gutes tun“, sagt Pidde. Doch stattdessen kommt es noch dicker. Patrick Bergmann, Gröbzigs bester Torschütze, zog sich beim 0:4 gegen Zscherben am letzten Sonnabend einen Muskelbündelriss zu und wird sechs bis acht Wochen ausfallen. Er wird der Mannschaft also in der entscheidenden Saisonphase fehlen.

Der VfB ist Tabellenletzter der Landesklasse Staffel 4. Mit einem beträchtlichen Rückstand von sieben Punkten auf einen Nichtabstiegsplatz. Man kommt nicht drumherum: Die Zeiten, in denen sich der VfB Gröbzig auf Landesebene präsentierte, scheinen sich dem Ende zu neigen. Als Gröbzig am 16. Februar das erste Rückrundenspiel gegen den SV Kelbra mit 2:1 gewann, war man noch frohen Mutes. „19 Punkte in der Rückrunde müssten reichen. Jetzt brauchen wir noch 16“, sagte Pidde damals. Seitdem ist kein weiterer Punkt hinzugekommen. 14 Punkte nach 20 Spielen - das ist die Bilanz eines kommenden Absteigers.

Das sagt in Gröbzig natürlich keiner. Auch Daniel Pidde nicht. Schließlich sind noch zehn Spiele zu spielen. 30 Punkte sind maximal möglich. Doch der VfB muss schon einen gewaltigen Leistungssprung machen, um das Ruder herumzureißen. Laut Piddes Rechnung vom Februar sollen 30 Punkte für den Klassenerhalt reichen. Der VfB muss also noch 16 Punkte holen. Am schnellsten geht das natürlich mit Siegen. Fünf Siege und ein Unentschieden - Gröbzig wäre wohl gerettet. Oder so: Vier Siege und vier Unentschieden. Dann dürfte der VfB aber nur noch zweimal verlieren. Drei Siege und sieben Unentschieden würden auch reichen. Dann wäre die 0:4-Pleite gegen Zscherben aber die letzte dieser Saison.

Die kommenden zwei Wochen werden so etwas wie eine Vorentscheidung bringen. Nach dem 11. Mai wird man wissen, ob der VfB noch eine reelle Chance hat oder für die Kreisoberliga planen kann. Die Partie gegen den Nietlebener SV (Beginn: 15 Uhr) ist das erste von vier Heimspielen in Folge. Nach Nietleben sind der CFC (3. Mai), Halle-Neustadt (9. Mai) und Helbra (11. Mai) zu Gast. „In den Heimspielen müssen wir punkten, sonst wird es nichts“, sagt Pidde.

Er glaubt weiterhin daran, dass die Mannschaft die Kurve kriegen kann. Trotz der Verletzungsprobleme. Trotz der mäßigen Trainingsbeteiligung, da einige Spieler beruflich eingespannt sind. „Alle wollen die letzten Kräfte mobilisieren, keiner will absteigen“, sagt Daniel Pidde. Er habe sich in den letzten Wochen auch selbst in Frage gestellt. Welche Schuld hat er, dass es sportlich nicht läuft? „Aber die Spieler haben mir Rückendeckung gegeben. Sie sagen, es liegt nicht an mir“, so Pidde. Dennoch hat sich der Trainer Hilfe geholt. Seit einigen Wochen ist David Dimt, ein Spieler der zweiten Mannschaft, Piddes Co-Trainer. In der letzten Saison war Pidde noch der zweite Mann, hinter Jens Pabst. Da befand sich der VfB nie in Abstiegsgefahr. Doch die Zeiten haben sich geändert. „Wir werden weiter an unsere Stärken glauben“, sagt Daniel Pidde: „Aber wenn es nicht möglich ist, ist es nicht möglich.“ Soll heißen: Wenn es trotz allen Einsatzes nicht reicht, dann soll es nicht sein.